Nach über acht Monaten voller Abenteuer, Erlebnisse und vieler neuer Erfahrungen endet schließlich am 19. Juli 2017 meine lange Zentral- und Südamerikareise. Nirgendwo habe ich so viel Zeit auf einem Kontinent verbracht wie hier. Die Umstellung meines Reisestils war so gewaltig, dass ich fast 2 Wochen dafür gebraucht habe, um mich einigermaßen daran zu gewöhnen. Dieser lange Reiseabschnitt war geprägt von vielen neuen Herausforderungen, starken kurzfristigen Veränderungen und viel Flexibilität. Ich traf auf fremde Kulturen, völlig unterschiedliche Reisende, hilfsbereite Menschen, jede Menge Straßenhunde, ganz einfache Transportwege sowie abenteuerliche Übernachtungsmöglichkeiten. Während der Reise nahm ich an zahlreichen privaten und öffentlich geführten Touren teil, die mir den Zugang zu einer einzigartigen Welt ermöglichten. In den folgenden Absätzen werde ich über die verschiedensten Themen meine Erfahrungen sowie Eindrücke ausführlich schildern und hoffe somit einen kleinen Einblick in dieses Abenteuer zu geben. Wichtige Anmerkung, alle Einschätzungen in den folgenden Absätzen spiegeln meine Erfahrungen auf diesem Kontinent wieder und sind keinesfalls als generell und allgemeingültig zu betrachten.
- Der Anfang: Im September 2016 flog ich von Seattle über Houston nach Quito, der Hauptstadt Ecuadors. Die ersten Tage in Ecuador haben mich besonders verunsichert. Ich habe tagelang das Hostel nicht verlassen und bin später extrem vorsichtig auf den Straßen der Großstadt unterwegs gewesen. Meine helle Hautfarbe fällt überall auf und so werde ich von allen Seiten genau angeschaut und lange beobachtet. Für die anfänglich recht unsichere Zeit bekam ich viel Unterstützung von Hubert, einem Mitarbeiter des Hostel Casa Helbling. Er gab mir wichtige Ratschläge und Tipps mit auf dem Weg. Nach einiger Zeit fing ich an, die Hauptstadt mit meiner teuren Kameraausrüstung zu erkunden. Viele Menschen sprachen mich auf der Straße an, ich solle vorsichtig unterwegs sein und aufpassen, es sei gefährlich hier. An besonders heiklen Orten nahm ich das Taxi (z.B. El Panecillo), um sicher dahin zu gelangen. Letztendlich ging alles gut. Es ist auch immer eine Frage, ob man zur falschen Zeit am falschen Ort anwesend ist. Einzige negative Erfahrung in Quito war die unverschämte Abzocke bei den Taxis mit dem Taxometer. Sonst ist die Hauptstadt Ecuadors nicht wirklich einen Besuch wert (maximal ein paar Tage für den historischen Stadtteil). Wer kann, sollte so schnell wie möglich diese riesige schmutzige Stadt verlassen und die umliegenden Nationalparks erkunden oder den Bus raus aus der Stadt Richtung Kolumbien oder Peru nehmen.
- Backpacker und Mitreisende: Auf meiner langen Reise traf ich auf die unterschiedlichsten Typen von Reisenden. Vom klassischen Touristen, Hotelbesucher, Backpacker, Tramper, Fahrradfreak, Motorradtyp bis hin zum komfortablen Reisenden (Camper), der sein Auto von Europa oder Australien/Neuseeland nach Südamerika Überschiffern lässt, war alles dabei gewesen. Ein paar „exotische Reisende“ habe ich auch auf meiner Reise getroffen oder zumindest von anderen Leuten darüber erfahren. Hier traf ich auf der Carretera Austral (Routa 7) in Chile einen jungen deutschen Mann, der die Reise durch Südamerika mit einem kleinen Traktor bestreitet. Andere Reisende berichteten von einem Asiaten, der mit einem Holzwagen die Welt erkundet und den gesamten Weg hin über schiebt. Es ist schon verrückt, was sich die Menschen alles einfallen lassen. In Südamerika waren die meisten Reisenden junge Menschen, die in der Regel zwischen 1 und 6 Monaten unterwegs waren. Einige wenige wie ich sind dann ein Jahr oder länger in der Welt unterwegs. In ganz wenigen Fällen traf ich auf ältere Reisende, die dann 3 oder 5 Jahre unterwegs sind. Das sind dann aber meist pensionierte Menschen, die sich einen großen Traum erfüllen, keine große Familie mehr in Ihrer Heimat haben und/oder vom Berufsleben erfolgreich losgelöst sind. Erfreulicherweise habe ich auf meiner langen Zentral- und Südamerikareise einige Leute getroffen, mit denen ich einen kleinen Reiseabschnitt gemeinsam bewältigen konnte. Die Chance in einem Hostel oder Campingplatz war sehr hoch, auf solche Menschen zu treffen. Der riesige Vorteil bei Mitreisenden ist der gemeinsame Erfahrungsaustausch bei einem guten Gespräch, gegenseitige Unterstützung und Hilfe sowie Kostenersparnis auf dem jeweiligen Reiseabschnitt. Die besten Mitreisenden für mich waren Männer gewesen. Die meisten wissen was sie wollen, sind unkompliziert und sehr flexibel. Junge Frauen in der Gruppe sind derart verklemmt, scheu oder zurückhaltend, sodass die Kontaktaufnahme nie oder nur in seltenen Fällen erfolgreich stattfindet. In einem klassischen Hotel würde ich niemals Mitreisende finden können, da jeder Tourist sich von den anderen abkapselt und sein eigenes Ding durchzieht (wie üblich). Es ist eben eine ganz andere Philosophie. Ich habe auch einige Tramper getroffen, die einer ähnlichen Route wie ich durch Südamerika folgten. Die Folge war, ich traf diese Menschen mehrmals in den sehenswerten Regionen immer wieder. Beispielsweise traf ich einen jungen deutschen Mann, dem ich das erste Mal im Los Glaciares vor dem Fitz Roy Bergmassiv getroffen habe, danach in Puerto Río Tranquilo und auf dem Vulkan Villarica wieder. Einen chilenischen Reisenden traf ich in Puerto Montt und durch Zufall wieder in Valparaíso. Aus letzterem entstand ein gemeinsamer schöner Abend mit seiner Freundin. Die Welt ist doch wirklich sehr sehr klein.
- Einheimische Menschen, Völker und Kulturen: Auf meiner Reise traf ich auf unglaublich viele völlig verschiedene Menschen und Kulturen, deren tiefe Bedeutung, Ansichten und Lebensweise ich nie in meinem Leben komplett erfassen und verstehen werde. Daher ist es für mich immer essentiell gewesen, einen kleinen Einblick zu bekommen um wenigsten ein Stück weit zu verstehen, wie diese Menschen so leben und mit welchen Herausforderungen diese zu kämpfen haben. Durch meine lange Zentral- und Südamerikareise habe ich einen guten Überblick über die drei wichtigsten großen Kulturen kennengelernt, den Inka, Maya und Mapuche. Weitere unzählige Abspaltungen und indigene Völkergruppen habe ich in Bolivien und Peru gefunden (bspw. Quechua). In diesen beiden Ländern komme ich dann außerhalb der Städte im abgelegenen Hinterland nicht einmal mit Spanisch weiter. In vielen Ländern, wie Guatemala, Peru, Chile oder Bolivien leben die Menschen im Hinterland sehr einfach und recht arm. Es existiert zumeist kein Strom, kein warmes Wasser oder Internet und die Hütten bestehen aus einfachen Lehm, Steinen und Holz- bzw. Blechdächer. Die tägliche Körperpflege wird völlig überbewertet. Es ist viel zu kalt um sich jeden Tag bei Temperaturen um den Gefrierpunkt oder kälter komplett zu waschen. Zum Überleben werden viele „Haustiere“ wie Lamas, Schweine, Ziegen, Schafe oder auch Pferde gehalten. Das Grundstück und die Herde überwachen meist Hunde oder der Schäfer. In der früh werden die riesigen Herden von Lamas auf die gewaltigen Weiden des Andenhochlandes losgelassen. Es ist ein besonderes Schauspiel, was ich im abgelegenen Norden von Chile vielerorts erleben durfte. Außerdem sind die Lamas in Südamerika sehr neugierig und extrem fotogen. Sie schauen über einen langen Zeitraum direkt in die Kamera, was mir unvergessliche Momente und wunderschöne Bilder bescherte. Die einheimischen Menschen im patagonischen Argentinien und Chile sind mitunter etwas gewöhnungsbedürftig. Im patagonischen Chile traf ich auf überwiegend sehr nette, offene, freundliche und hilfsbereite Menschen, die dem Reisenden gerne Unterstützung anbieten und viele Informationen über Grenzen, sehenswerte Ziele oder Transportwege gaben. Im patagonischen Argentinien sah die Sache ein wenig anders aus. Die Menschen waren etwas verschlossener, distanzierter und zurückhaltender. Hilfe wurde dem Reisenden zwar gewährt aber nicht immer auf nette Art und Weise. Wichtige Informationen für die Weiterreise oder über Grenzübertritte habe ich nur schwer bekommen können (beispielsweise im Ort El Chalten mit dem abenteuerlichen Grenzübertritt nach Chile auf die Carretera Austral). Die freundlichsten und neugierigsten Menschen habe ich in Guatemala getroffen. Als Reisender kam ich mir als exotisch-fremdes Wesen aus einer anderen Welt vor. Gerade die Menschen im Hinterland kommen vielerorts auf einen zu, stellen unheimlich viele Fragen und sind extrem daran interessiert, wo man herkommt. Die Hilfsbereitschaft ist nahezu grenzenlos und die einfachsten und ärmsten Menschen bieten eine große Hilfe an. In Guatemala habe ich auch die kleinsten und dicksten Menschen getroffen (zumindest in Guatemala-Stadt). Üblicherweise sind die Menschen gerade in den Ballungsgebieten unberechenbar, sehr aufdringlich und mitunter nicht immer friedlich gestellt. Für mich war Guatemala eine riesige Überraschung auf meiner Reise gewesen und für die Zukunft würde ich gerne dieses Land in Kombination mit Nicaragua, Costa Rica und Panama tiefer bereisen.
- Übernachtungen: Auf meiner Reise habe ich die verschiedensten Übernachtungsmöglichkeiten ausprobiert und getestet. Mal schlief ich auf dem Flughafen, dann bei einem Nationalpark-Ranger, vielerorts im Hostel, dann auf einem Campingplatz, im Auto, im Gasthaus oder bei einem Teil meiner Familie in Guatemala. Meistens übernachtete ich im Hostel, auf dem Campingplatz oder im Auto. Die unbequemste Form der Übernachtung sind natürlich die Flughäfen. Generell sind Flughäfen nicht dafür gedacht aber manchmal lässt es sich aufgrund der verrückten Flugzeiten oder Verbindungen nicht vermeiden. Im Extremfall habe ich in Lima über 50 Personen auf dem Boden schlafen sehen. Ich finde es sehr schade, dass in keinem der Flughäfen ein Ruhebereich existiert, wo sich die Reisenden etwas ausruhen können. Auch Zugang zu öffentlichen Trinkwasser oder kostenfreien Internet sind meisten sehr dürftig gewesen. Maximal eine Übernachtung habe ich auf dem Flughafen toleriert aber nie länger. Während ich ein Mietauto hatte, habe ich darin immer geschlafen. Die Größe des Fahrzeuges hat dabei keine Rolle gespielt, ich habe auch in einem Peugeot 208 problemlos schlafen können. Die härtesten Temperaturen hatte ich in der Salar de Talar in Chile erlebt. Hier schlief ich bei knapp -10 Grad vollgepackt im Auto. Es ist vielleicht nicht der beste Schlaf aber ich bin direkt am Erkundungsort und kann somit Sonnenaufgang- und untergänge erleben, wo andere Reisende wieder zu Ihren Unterkünften zurückkehren müssen. Der Campingplatz wurde in Südamerika zwar auch genutzt aber weniger als ich es gedacht habe. Ein Zelt schlug ich vor allem in den Nationalparks, wie den Tierra del Fuego, Torres del Paine, Los Glaciares (Fitz Roy, Cerro Torre), Puerto Iguazú, Perito Moreno, der Osterinsel, der Magellanstraße und dem Grenzübertritt Chile Chico mit Los Antiguos auf. Es gibt traumhafte Campingplätze in Südamerika, vor allem im Nationalpark Tierra del Fuego und Torres del Paine. An fast jedem der Campingplätze war die Ausstattung in Ordnung gewesen. Die Übernachtung im Hostel habe ich überwiegend zur Erholung, Informationsrecherche im Internet und zur Arbeit an der Webseite genutzt. Die Hostels waren quasi ein Luxus für mich, um Zugang zum Internet und damit Kontakt zu meiner Familie und meinen Freunden zu bekommen. Außerdem sind Hostels, genau wie Campingplätze ein toller Ort um andere Menschen und Reisende zu treffen. Ab und zu ergibt sich die Gelegenheit, mit anderen einfach mitzureisen. Die Verfügbarkeit von Internet in Zentral- und Südamerika ist sehr gut aber die Bandbreite lässt vielerorts zu wünschen übrig. Gerade in Patagonien verändert sich seit Jahren extrem viel. Der Tourismus hält Einzug und verändert die Art, die Kosten und die Fortbewegung der Reise. Das Abenteuer verschwindet immer mehr und macht Platz für den dicken alten Tourist mit seinem großen Geldbeutel.
- Zeit und Budget: Auf meiner Reise habe ich so einiges über Zeit und Geld gelernt. Beides hat man nur in seltenen Fällen ausreichend zur Verfügung. Die besondere Situation auf einer längeren Reise ermöglicht Beides zu besitzen, zumindest für eine gewisse Dauer. Für den normalen berufstätigen Menschen ist dann meistens die ausreichende Zeit das Problem. Das war auch einer meiner Hauptgründe, die Weltreise in so einem langen Zeitraum durchzuführen. In einem Berufsjahr immer nur 3 bis 4 Wochen Urlaub zu haben, das war mir definitiv zu wenig. Die meisten Menschen haben nie Zeit. Das spiegelte sich nicht nur in meinem Berufsleben wieder, sondern auch während der gesamten Weltreise. Leider haben gefühlte 90% aller Reisenden fast eines gemeinsam, sie reisen viel zu schnell. Es ähnelt einem Marathon an Reisezielen, der in einer Checkliste bei Facebook, Twitter oder Instagram unbedingt festgehalten und verewigt werden muss. Egal in welcher Art der Reisende die Gegend erkundet hatte, Hauptsache man war da gewesen. Bei vielen Reisenden ist das Ziel entscheidend, geprägt von Ungeduld, null Ausdauer und wenig Verständnis. Für mich ist der Weg das Ziel und das lebe ich auch auf meiner Reise. Viele Menschen sind nur einige Tage an einem Ort und ziehen danach sofort wieder weiter, wie Heuschrecken die alles abgrasen. Natürlich gibt es unzählige Arten von Reisestilen aber der Zeitdruck ist ein generelles Phänomen, was ich häufig erlebt und beobachtet habe. Da wird die mehrmonatige Reise so minuziös geplant, das kaum Puffer für Freiräume, Erholung oder Schlechtwetterperioden bleiben. Egal wie lange die Menschen reisen, überall ist es der gleiche fatale Fehler. Warum ist das für mich ein Fehler? An jenen sehenswerten Orten habe ich mir zwischen ein und drei Wochen Zeit genommen, um die Gegend zu erkunden. Natürlich gab es auch Orte auf meiner Reise, an denen ich nur einige Tage verbracht habe. Allerdings waren es nicht sehr viele Orte gewesen. Am Ende besuchte ich auf der Weltreise weniger Ziele, dafür habe ich aber die jeweiligen Höhepunkte viel intensiver erlebt (Flora, Fauna, Wetterlagen, besondere Begegnungen mit Reisenden…). Die ersten Tage in einer neuen fremden Gegend sind entscheidend. Für mich dienen sie einen Überblick zu verschaffen und Informationen zu sammeln, um letztendlich die richtigen Entscheidungen zu treffen.
- Wo ist eine Tourist-Information?
- Wie komme ich an weitere Informationen über diese Gegend heran?
- Wo und wie kann ich übernachten?
- Wo kann ich Lebensmittel einkaufen?
- Wo komme ich an Bargeld heran?
- Was möchte ich in der Gegend alles erkunden?
- Wie komme ich zu den Sehenswürdigkeiten am Besten hin?
- Wie komme ich zu meinem nächsten Reiseziel und wie weit weg ist es vom aktuellen Standort?
- Wann, wo und wie lange plane ich Ruhepausen in diesem Reiseabschnitt mit ein?
- Gibt es andere Reisende, mit denen ich mich zusammenschließen kann?
- Worauf habe ich Lust und wie geht es mir gesundheitlich (Jetlag etc.)?
- Ist die Umgebung von Touristen überfüllt (Saison, Ferien…)?
- Wie ist die aktuelle Wetterlage?
Mit meinem Budget kam ich während der Reise durch Süd- und Mittelamerika überwiegend gut hin. Allerdings waren einige Länder teurer gewesen als gedacht. Ecuador und Argentinien waren richtige Abzocker bei Reisenden. In Ecuador sind Lebensmittel, Unterkünfte und Pflegeprodukte richtig teuer. In Argentinien sind die Tickets für Busse, Touren oder der Eintritt in die Nationalparks enorm angestiegen. Beispielsweise änderte sich der Eintrittspreis des Perito-Moreno-Gletschers von ursprünglich 330 ARS auf 500 ARS (von Februar auf März 2016). Auch die Gletschertouren sind keine günstige Sache und sollten definitiv nicht am Perito-Moreno-Gletscher durchgeführt werden. Der Preis für die dortige Big Ice Tagestour auf dem Gletscher kostet saftige 250 US-Dollar. Es gibt nur einen Anbieter, der die Lizenz besitzt, auf dem Privatgebiet des Perito-Moreno-Gletscher Touren anzubieten. Dieses Monopol in Kombination mit den reichen Touristen hat den Preis gewaltig in die Höhe schießen lassen. Es gibt wesentlich günstiger Alternativen, die viel besser sind. Dies gilt vor allem an weniger touristisch überfüllte Orten, Straßen oder Gegenden. Leider verlor ich auf meiner langen Reise ungefähr 2.000 Euro vom Budget aufgrund Abzocke und Unfälle mit dem Mietwagen (alle unverschuldet). Das ist eine enorme Summe, die mich zwar nicht zum Abbruch der Reise bewogen haben, sich dennoch auf meine Stimmung legten. Ein anderer recht kostenintensiver Posten waren die Gebühren für die Bargeldabhebung. Die hohen Gebühren von 96 ARS in Kombination mit dem Limit von 2.000 ARS in Argentinien sind eine Unverschämtheit. Da hilft auch keine Mitgliedschaft als Aktivkunde bei der DKB, da die Gebühren immer vor Ort erhoben und seit 2016 nicht mehr von der DKB erstattet werden. In Chile sind die Gebühren wesentlich niedriger und das Limit zur Bargeldabhebung viel höher. Außerdem habe ich ein Kreditinstitut gefunden, deren Bargeldabhebung immer kostenfrei war, die Scotiabank. In den anderen Ländern, wie Ecuador, Peru, Bolivien oder Guatemala gab es teilweise auch Gebühren aber diese waren viel geringer gewesen. Auf meiner Reise nutze ich die Kombination aus zwei verschiedenen Kreditkarten, einer DKB-Visa-Card und einer Mastercard der Advanzia Bank. Mit der Visa hebe ich das Bargeld ab, mit der Mastercard bezahle ich in den Geschäften bargeldlos und vor allem ohne Auslandseinsatzentgelt. Große Schwierigkeiten oder Probleme an Geldautomaten oder mit den Kreditkarten hatte ich nicht gehabt, mit einer kleinen Ausnahme in Argentinien. Bei einigen Banken in Argentinien konnte ich kein Bargeld abheben, Ursache unbekannt.
- Fortbewegung und Transportmittel: Durch Zentral- und Südamerika führen unzählige Möglichkeiten der Fortbewegung. Die am weitesten verbreitete Form als Transport von Einheimischen oder Touristen gilt wie in Europa das Auto, gefolgt vom Flugzeug und dem Bus. Züge habe ich sehr selten gesehen und waren auch nicht wirklich dafür gedacht, Personen zu transportieren. Auf den Zügen wird der Güterverkehr durchgeführt. Auf meiner Reise nutze ich fast ausschließlich den Bus und das Flugzeug. In einigen Fällen trampe ich oder leiste mir alleine bzw. mit anderen Mitreisenden einen Mietwagen. Im Fahrzeug habe ich meistens auch geschlafen. Die Art der Fortbewegung ist extrem von der Länge der Strecke, dem Preis und der besuchten Gegend abhängig. Für längere Distanzen habe ich das Flugzeug genutzt, was in der Regel einige Tage, Wochen oder Monate im Voraus gebucht wurde. Busse sind eine weitere tolle Alternative, relativ günstig große Distanzen in Südamerika zu überwinden. Außerdem gibt es in den Städten zentrale Busstationen mit vielen verschiedenen Anbietern. Je nach Anbieter werden bestimmte Städte und Gegenden zu bestimmten Wochentagen angefahren. Mit dem Bus konnte ich sehr flexibel und frei reisen. Die Buchung der Tickets erfolgt selten über das Internet als vielmehr vor Ort direkt am Schalter. Hier reicht es einen Tag vorher oder spontan aus, einfach zum Anbieter zu gehen und den nächsten Bus zu nehmen. Es gibt viele hoch frequentierte Verbindungen, die mit dem Bus nicht im Voraus reserviert werden müssen. In Chile, Bolivien oder Guatemala sind die Busse gar nicht so teuer gewesen, wie man glaubt. Je größer die Stadt in Chile oder Argentinien ist, desto mehr Busanbieter findet man dort. Meine längste Busreise dauerte 24 Stunden und führte von Coyhaique nach Puerto Montt. Es gibt auch noch längere Busreisen aber davon würde ich abraten (stressig und sehr anstrengend). Die Qualität der Busse ist phänomenal und viele haben längst einen hohen Standard an Komfort und Liegeplatz. Die Sitze können je nach Anbieter bis zu 180 Grad zurückgestellt werden. An einigen Orten habe ich mir einen eigenen Mietwagen geleistet. Beispielsweise lohnt es sich im Nationalpark Torres del Paine ein Fahrzeug zu nehmen oder zu trampen. Auf keinen Fall habe ich den Bus genommen. Das Bussystem im Nationalpark war extrem schlecht organisiert und keinesfalls mit den Fähren abgestimmt gewesen. Vielleicht ändert sich das in den nächsten Jahren. An weiteren Orten wie in Puerto Montt oder der Atacamaregion mit Calama habe ich immer einen Mietwagen genommen. Grund dafür war es zu vermeiden, Touren auf meiner Reise zu buchen und von anderen Leuten abhängig zu sein. Ein anderer wichtiger Aspekt ist meine Leidenschaft für die Fotografie. Zu diesem Thema gehe ich näher im nächsten Absatz ein. Die günstigste Fortbewegung ist natürlich das Trampen. Ich habe viele Reisende getroffen, die genau das gemacht haben. Es ist kein Problem von Ushuaia bis nach Quito zu trampen. Der einzige Nachteil ist die Zeit. Je nach Glück, Verkehr, Anzahl der Personen an der Straße und Saison kommt man zügig oder eben auch sehr langsam voran. Es kann durchaus vorkommen, das der Reisende einige Tage auf eine Transportmöglichkeit warten muss. In einer Gegend wurde ich „gezwungen“ zu trampen, weil hier die Buslinie einfach weggefallen ist (Beispiel: Grenzübertritt Chile Chico und Los Antiguos).
- Erkundung der Gegend – Tour versus auf eigene Faust: Gerade für Fotografen ist die Teilnahme an einer geführten Tour der Horror. Das gilt auch für mich. Wenn es geht, habe ich versucht diverse Touren auf meiner Reise zu vermeiden. Aber das klappt nicht an jedem Ort. Touren kosten nicht nur viel Geld, sondern werden immer viel zu schnell durchgeführt. Des Weiteren beginnen Touren immer zu spät oder enden immer zu früh für mich. Das schönste Licht für richtig tolle Aufnahmen am jeweiligen Ort bekommt der Besucher nie zu sehen. Einfach an einem Ort zu warten, bis das Wetter die Möglichkeit für tolle Aufnahmen bietet, etwas Schöneres gibt es nicht. Bei meinen Touren waren die Guides nicht immer die Besten gewesen. Schlechte Laune, keine Motivation, miserable Ausrüstung oder nur unzureichende Sprachkenntnisse sind nur einige der vielen Nachteile. Da hilft in vielen Fällen auch nicht die ausführliche Recherche im Netz über Tripadvisor und Co. Die meisten Menschen sind sich auf Ihrer Reise sehr unsicher und nehmen stattdessen eine Tour mit einem Guide. Das kann durchaus je nach Art von Reisenden ein Vorteil sein. Gerade für jene Menschen, die keine Zeit haben oder gesundheitlich nicht mehr in der Lage sind, ist es eine sehr gute Möglichkeit in ein Gebiet zu gelangen, was sonst alleine nicht möglich wäre. Ich habe während meiner Reise eine Menge Geld in Touren gesteckt und wurde an vielen Orten nicht enttäuscht. Allerdings waren etwa 60% (oder mehr) aller Touren ein Reinfall gewesen oder haben die Erwartungen nicht erfüllt. Das lag aber nicht immer am Veranstalter, sondern am Wetter oder manchmal auch an „einzelnen sehr netten Teilnehmern“. Auf den Galapagosinseln habe ich zum Beispiel sehr gute Erfahrungen mit allen Touren gemacht. Ohne Tour mit Guide gelange ich nicht an die besonderen Orte im Nationalpark. Auf Galapagos sind die meisten Gebiete durch den Nationalpark geschützt und können nicht alleine betreten oder erkundet werden. Viele und intensive Kontrollen vor allem an den kleinen Häfen und in den Städten sind die Regel. Jede geführte Tour mit einem Boot wird immer vom Militär vor Abfahrt genau geprüft und dann freigegeben. Zwischen 45 US-Dollar und 160 US-Dollar habe ich auf Galapagos pro Tour jeweils ausgegeben. Eine sehr empfehlenswerte Tour zur Besichtigung der Pinguine in Patagonien ist über den Veranstalter Pira Tours in Ushuaia möglich. Es ist eine teure Tagestour zum Preis von 160 US-Dollar, wo ich allerdings auf der Insel Isla Martillo mit drei verschiedenen Arten von Pinguinen wandern konnte. Neben den Magellan-Pinguin habe ich den Eselspinguin und den Königspinguin sehen können. Die Tour wurde abgerundet mit einer Schifffahrt auf dem Beagle-Kanal und dem Besuch der Estancia Haberton. Andere günstige und gute Touren habe ich bei Puerto Río Tranquilo an der Carretera Austral gefunden. Neben der Besichtigung der Marmorhöhlen war ich besonders von der Gletschertour auf dem Glaciar Exploradores im Nationalpark Laguna San Rafael überrascht. Ich wählte eine Tagestour mit 99% Aventura für gerade einmal 80 US-Dollar (im Vergleich zur Big Ice Tagestour auf dem Perito-Moreno-Gletscher mit 250 US-Dollar), inklusive Verpflegung, Transport, sehr guter Ausrüstung und motivierten Guides. Die Tour fand in kleinen Gruppen statt, sodass genügend Zeit zur Erkundung der zahlreichen Gletscherhöhlen blieb. In Peru werden ebenfalls zahlreiche geführte Touren angeboten. Die Hochburg der Veranstalter ist die Stadt Cusco. Alle von mir durchgeführten Touren in dieser Regionen waren im Vergleich zu Galapagos oder Patagonien sehr günstig gewesen. Die Qualität der Touren war gut aber die Masse an Touristen an jedem der unzähligen Inka-Ruinen war eine echte Belastungsprobe für mich und meine Kamera gewesen. Ich besuchte Peru in der „Nebensaison“ aber von weniger Touristen kann davon keine Rede sein. Von den beiden großen mehrtägigen Touren mit dem kanadischen Veranstalter G Adventures habe ich ebenfalls sehr gute Erfahrungen gemacht. Eine ausführliche Beschreibung habe ich in gesonderten Blogs bereits veröffentlicht (Inka-Trail, Galapagos).
- Grenzübertritte, Sicherheit und Kriminalität: Die Überquerung der zahlreichen Grenzen meiner besuchten Länder zu Fuß, mit dem Flugzeug oder dem Bus verliefen immer ohne Schwierigkeiten oder Probleme. Es kostet manchmal einige Wartezeit und man muss eine gewisse Portion an Geduld, Verständnis und Respekt mitbringen. Meine nervigsten und zeit intensivsten Grenzübertritte waren bei der Einreise nach Chile gewesen. Aufgrund der strengen Regeln insbesondere bei der Einfuhr von frischem Obst und Gemüse kamen selbst in den abgelegensten Orten Spürhunde (SAG) zum Einsatz. Dabei war es irrelevant, wo die Lebensmittel eingekauft wurden. Gerade bei den längeren Busreisen habe ich mir immer Verpflegung mitgenommen und musste diese teilweise an den Grenzen entsorgen. Ich habe an vielen Orten die Spürhunde ausgetestet und in meisten Fällen haben diese gar nicht meinen frischen Salat oder die Zwiebeln auf den Schnitten aufgespürt, grins. Selbst innerhalb von Chile gibt es Zollstationen auf den größeren Fernstraßen (z.B. Ruta Nacional 5 bei Quillagua zwischen Región de Tarapacá und Región de Antofagasta), wo ich lange Warte- und Kontrollzeiten auf meiner Reise immer wieder in Kauf nehmen musste. Fazit, Chile übertreibt es gewaltig und die Sinnhaftigkeit dieser SAG-Aktion ist sehr fragwürdig. Entweder es halten sich alle Länder daran oder eben keines davon. In Argentinien, Brasilien und Bolivien schert sich kein Mensch an der Grenzen mit solchen Kontrollen. Generell gilt in allen von mir besuchten Ländern zwar eine Aufenthaltsfrist von maximal 3 Monaten (klassische Touristenvisum) aber ich musste niemals ein Visum bei einem Konsulat oder einer Behörde beantragen. Selbst die wechselnden Grenzübertritte stellten keine Herausforderung dar, wurde doch die Einreise mit dem Touristenvisum immer wieder auf den ersten Tag zurückgesetzt, sobald ich das jeweiligen Land betreten habe. Gut, dass ich den großen Reisepass mit 48 Seiten in Deutschland beantragt hatte, da können die Behörden so viele Stempel wie nur möglich verpassen. Und jede Menge Platz für besondere Reisestempel bleibt dann im Reisepass auch noch zur Verfügung. Mit den Themen Sicherheit und Kriminalität habe ich mich sehr wenig auf dieser Reise beschäftigt. Ich habe so gut es ging große Städte gemieden und mich an einige Regeln gehalten, die ich in Ecuador gelernt habe. Wer mit ständiger Angst reist, der kann die Reise auch nie wirklich genießen. Mir selbst ist nie etwas passiert. Ich wurde weder ausgeraubt, geschlagen, vergewaltigt noch haben mich Trickbetrüger über das Ohr gehauen. Die einzigen Situationen in den Großstädten ist die Abzocke von Touristen bei Verleihstationen, Taxis, Sehenswürdigkeiten oder Touren. Ich selbst wurde zum Beispiel bei der Automietstation „Econorent“ in Puerto Montt über den Tisch gezogen. Hier hatte mir der Anbieter eine Versicherung untergejubelt, obwohl ich diese ausdrücklich nicht wollte. Deshalb mein Ratschlag, immer am Flughafen direkt ein Mietwagen ausleihen und niemals in den Außenbezirken, außer man besitzt sehr gute örtliche Sprachkenntnisse. Einige gefährliche Situationen habe ich von anderen Reisende erfahren. Da wurde zum Beispiel einer jungen Frau aus Belgien die Tasche aus dem verschlossenen Taxi gestohlen, nur weil diese auf dem Rücksitz kurz geschlafen hatte. Dieser Vorfall ereignete sich in Lima und die Einbrecher schlugen die Schreiben vom Taxi ein. Aber wie gesagt, wenn man zur falschen Zeit am falschen Ort ist, dann trifft es JEDEN.
- Klima und Wetter: Zusammenfassend war das Wetter auf meiner Reise durch Zentral- und Südamerika überwiegend schön und trocken gewesen. In einigen Gegenden hatte ich extrem viel Glück mit dem Wetter gehabt, an anderen Orten musste ich teilweise bis zu 7 Tage auf die Weiterreise oder Erkundung der Umgebung warten. Wer durch Patagonien reist und sich an jenen Orten immer nur einige Tage aufhält, der wird meist vom Wetter her enttäuscht werden. Das Klima in Patagonien ist sehr launisch. An einem Tag können alle möglichen Wetterkapriolen auftreten (starke Winde, Regen, Schneeregen, Schnee, Hagel, Wolken und Sonne…). Einen extremen Kälteeinbruch oder eine starke Hitzewelle habe ich in Patagonien nie erlebt. Die stärksten Winde habe ich im Nationalpark Torres del Paine erlebt. Hier war selbst die Wanderung auf den kleinen Bergen eine wahre Herausforderung gewesen und nicht ganz ungefährlich. Die Ranger sagten, es gab so starke Winde im Nationalpark in der Vergangenheit, dass einige Menschen bis zu 2 Meter in die Höhe und bis zu 6 Meter weit geflogen sein sollen. Die starken Winde in Patagonien dauern nicht nur wenige Minuten oder Stunden an, diese gehen ununterbrochen bis zu mehrere Tage. Außerdem kann es an sonnigen Tagen im Torres del Paine ebenfalls regnen, weil der starke Wind in den oberen Luftschichten das schlechte Wetter vom südlichen patagonischen Eisschild (Grey-Gletscher) nach Süden transportiert. Deshalb ist eine gute Windjacke und warme Kleidung mit ordentlichen Trekkingschuhen das Wichtigste bei Wandertouren durch Patagonien. Der nördliche und südliche patagonische Eisschild mit seinen zahlreichen Gletschern bestimmt in Patagonien das Wettergeschehen. Dabei kann es mitunter 5 Tage oder länger andauern, bis die umliegende Berglandschaft für den Reisenden wieder frei für ein Foto werden. Bestes Beispiel hierfür ist der Nationalpark Los Glaciares mit den bekannten Bergmassiven Fitz Roy und Cerro Torre. In dieser Gegend hatte ich das große Glück mit dem Wetter auf meiner Reise gehabt. Für 4 Tage wurde nicht nur stabiles und wunderschönes Wetter in der Umgebung vorhergesagt, sondern es traf tatsächlich auch zu. Seit wann stimmt ein Wetterbericht in Patagonien? Eigentlich nie… Nach dem Campingabenteuer erholte ich mich in einem Hostel in El Chalten und erst nach 5 weiteren Tagen konnte ich die Berglandschaft wieder frei erblicken. Bis dahin dominierten starke Winde mit viel Regen und Wolken das Wettergeschehen. Alle Reisenden, die vom Norden Patagoniens nach Ushuaia kamen, erzählten mir immer die gleiche Geschichte. Das Wetter ist grauenvoll, die Berge sind nicht zu sehen und regnet und schneit ununterbrochen. Prinzipiell war das Wetter für den Sommer in Patagonien ein Desaster für viele Reisende gewesen. Die letzten 3 Jahre davor seien viel wärmer, sonniger und stabiler gewesen, so von vielen einheimischen Menschen erzählt. Einen riesigen Vorteil hat aber das schlechte Wetter gehabt. Der Herbst wurde dafür umso intensiver und die Farbenpracht begann schon im März. In der Zeit war ich in der Región de la Araucanía gewesen und sah bereits die ersten intensiven Farbveränderungen an den Bäumen. Ich hatte traumhafte 2 Wochen in der Gegend verbracht und die zahlreichen Nationalparks erkundet. Das Wetter war jeden Tag wunderschön und warm gewesen aber mit einem Mal änderte sich die Wetterlage und ich musste in ein Hostel in Pucón zurückkehren. Ganze 7 Tage hat es dann ununterbrochen gestürmt, geregnet und meine Pläne zur Erkundung des Nationalpark Villarica schmolzen dahin. Erst an Tag 8 war es möglich gewesen, den Vulkan Villarica zu besteigen. Dieser Vulkan kann alleine bestiegen werden, sofern man die dafür notwendige Ausrüstung und eine Bescheinigung über Bergerfahrung vorweisen kann. Ich lieh mir die Ausrüstung (Schuhe, Pickel, Helm, Steigeisen und Handschuhe) zu einem Bruchteil des Preises einer geführten Tagestour aus und legte meinen DAV-Alpenvereinsausweis vor. Damit konnte ich den Vulkan alleine besteigen.
Fazit Zentral- und Südamerika: Die lange Reise auf diesem Kontinent war wirklich einer der ganz großen Höhepunkte auf meiner Weltreise gewesen, nicht nur einzelne Nationalparks. Es gibt nichts Vergleichbares, was ich auf meiner Reise bisher gesehen und erlebt habe. Die riesigen Anden ziehen sich wie ein schmales undurchdringliches Band von Feuerland bis nach Kolumbien hinauf. Die einzigartige und extrem vielfältige Flora und Fauna ist einmalig und ein wahrer Traum für Entdecker. Die vielen Wanderwege in den unzähligen Gegenden mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden sind überwältigend. Die grandiose Berglandschaft mit ihren Gletschern, Regenwäldern, Sümpfen, Wasserfällen, Flüssen und riesigen Seen runden die spektakuläre Kulisse ab. Inmitten dieser Gegend verstecken sich unzählige Völker und Kulturen, deren Unterschiede sehr groß sind. Ich habe nur einen Bruchteil von diesem Kontinent gesehen, da ich die portugiesische Seite mit Brasilien überhaupt nicht bereist habe (mit Ausnahme der Iguazú-Wasserfälle und dem Parque das Aves). Mir ist es schließlich wichtig für die Zukunft noch Reiseziele zu haben. Bisher habe ich keinen Ort auf meiner Reise gefunden, an denen ich den Rest meines Lebens verbringen möchte. Dafür ist mir der Lebensstandard, die Sicherheit und Stabilität sowie meine Familie in Deutschland einfach zu wichtig. Vielleicht liegt es auch daran, weil ich schon viele Jahre in Deutschland gearbeitet habe und diese Reise nicht mit 20, sondern erst im Alter von 30 Jahren startete. Zumindest spiegelt diese Einschätzung meine Begegnungen mit jüngeren Menschen auf der Reise wieder. Je jünger die Leute verreisen und die Welt entdecken, desto „anfälliger“ sind Sie für das Auswandern und das große Abenteuer in einem fremden Land. Es ist für mich ein großes Geschenk und Privileg diese lange Reise durchzuführen, denn viele Menschen können ein solches Abenteuer aufgrund unterschiedlichster Gründe nicht antreten. Meine eindrucksvollsten Ziele dieses langen achtmonatigen Reiseabschnittes waren:
- Guatemala mit dem Tikal Nationalpark (Tempelanlage mit Tierwelt)
- Guatemala mit dem Semuc Champey
- Inka-Trail mit dem Machu Pikchu über G Adventures
- Iguazú-Wasserfälle auf argentinischer und brasilianischer Seite
- Galapagosreise mit G Adventures und auf eigene Faust
- Erkundung der Osterinsel mit dem Montainbike (Tolles Wetter und geniale Sonnenaufgang- und untergänge)
- Traumwetter und Campingabenteuer rundum Fitz Roy und Cerro Torre
- Solo Besteigung des Vulkan Villarica mit Steigeisen, Pickel und Helm
- Camping mit wunderschönen Schlafplätzen im Nationalpark Tierra del Fuego
- Nationalpark Huerquehue mit dem Sendero San Sebastian und den vielen Bergseen
- Nationalpark Conguillío mit den Araukarien (Sendero Sierra Nevada und Laugna Verde)
- Einsamer Norden von Chile mit dem Lauca Nationalpark und dem Vulcan Isluga (extrem Abseits und wenig Touristen)
- Zweiter Besuch des Nationalpark Torres del Paine mit einzigartigen Fotomomenten sowie Tierbegegnungen
- Pinguintour mit Pira Tours auf Isla Martillo, Estancia Harberton und den Seelöwen am Leuchtturm Faro Les Eclaireurs
- Tour in viele Gletscherhöhlen mit 99% Aventura auf dem Glaciar Exploradores im Nationalpark Laguna San Rafael
- Das versteckte Tal der Kakteen bei Guatín mit dem eindrucksvollen Wanderpfad
- Parque Das Aves – Vogelpark in Brasilien
Die nächsten Berichte starten in der Südsee mit den Cook-Inseln. Ich bin gespannt, welche Eindrücke und Herausforderungen auf mich zukommen werden und freue mich schon sehr auf warme Temperaturen, viel Sonne und abgelegene Sandstrände.
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