Am Abreisetag vom Capitol Reef Nationalpark fülle ich noch schnell meine Wasserflaschen am Visitor Center auf, frühstücke dort und esse noch ein paar frische Aprikosen auf einer Plantage in der Nähe (neben einen Campinglatz). Der Verzehr von den Aprikosen ist vor Ort erlaubt aber sobald man welche mitnehmen möchte muss man diese bezahlen. Um 8 Uhr Morgens fahre ich schließlich los und verlasse den Nationalpark über die Straße 24 nach Osten. Es geht wieder die wunderschöne Strecke nach Hanksville entlang. Am Morgen ist die Strecke nicht mehr so eindrucksvoll wie gestern, denn erst ab Mittag ist das Licht perfekt für diese farbige, abwechslungsreiche und tolle Canyonstrecke. Nach dem Ort Hanksville wurde es ziemlich langweilig und öde. Erst ab dem „Glen Canyon“ wurde es am Colorado River bei dem Ort Hite wieder interessant. Eine rotbraune Canyonlandschaft türmt sich vor mir auf und ich überquere den Colorado River. Nach guten zwei Stunden Fahrt komme ich gegen 10 Uhr im „Natural Bridges National Monument“ an. Das Wetter ist wie immer sonnig und mit 92 Fahrenheit noch nicht ganz so heiß.
Zuerst besuche ich das Visitor Center, besorge mir die Wanderkarten (kostenlos) und komme dank meines Annual Passes kostenfrei in den Park hinein. Nach einiger Zeit Überlegung entscheide ich mich für die größte Wanderung durch den Park. Zu besichtigen gibt es im Park drei große natürliche Felsbrücken, die „Sipapu Bridge“, „Kachina Bridge“ und die „Owachomo Bridge“ (die schönste Brücke). Die Brücken sind nicht durch Erosion, sondern durch plötzlich auftretende Springfluten über Millionen von Jahren entstanden. Des Weiteren gibt es noch andere Höhepunkte, wie die „Horsecollar Ruin“ und alte Fingerabrücke an Felswänden. Die Fingerabdrücke konnte ich leider bei der Wanderung nicht entdecken, schnief… Die Bridges sind am besten von unten durch den Loop-Trail zu besichtigen, da von den Aussichtspunkten die Bridges entweder zu weit weg oder einfach von der falschen Seite aus zusehen sind. Nur wenn man genau hinschaut erkennt man die Bridges von den Aussichtspunkten. Durch den Park führt eine bequeme und kleine One-Way-Straße, an der man die drei Bridges besichtigen und bewandern kann. Von allen Aussichtspunkten gelangt man einfach in die Schlucht hinab.
Ich starte um 10:40 Uhr (ziemlich spät aber mit viel Wasser) den Loop-Trail, der etwa 14 km (8,6 Meilen) lang ist. Der erste Höhepunkt ist nach über 1 km Wanderung die „Sipapu Bridge“. Die ersten Kilometer komme ich gut und zügig in der Schlucht voran und lege zur Mittagszeit an der „Kachina Bridge“ eine Mittagspause ein. Danach wird der Pfad schwieriger und die Hitze hat die Gegend voll im Griff. Ich bin alleine auf dem gesamten Wanderpfad unterwegs und jetzt weis ich warum. Die Strecke zwischen „Kachina Bridge“ und „Owachomo Bridge“ ist der schwierigste aber auch eindrucksvollste Abschnitt der gesamten Wanderung. Der Wanderpfad geht ausschließlich am ausgetrockneten Flussbett entlang und leider auch durch sehr viel Sand. Des Weiteren zweigen viele andere Wanderwege in der Schlucht ab, sodass ich genau aufpassen musste, nicht vom richtigen Pfad abzukommen. Die Beschilderung am Wanderweg ist nicht immer zu ersehen oder nur wenig vorhanden. An zwei Stellen der Wanderung musste ich den ausgetrockneten Fluss verlassen und am Felshang entlang laufen. Der erste Punkt war der „Knickpoint“ nach der „Kachina Bridge“ und die letzten Kilometer vor der „Owachomo Bridge“. Diese beiden Abschnitte waren auch mit die schönsten bei der Wanderung gewesen. Gegen 15:10 Uhr und nach genau 4,5 Stunden komme ich ziemlich geschafft am Auto an. Laut Wanderkarte benötigt man für den Loop-Trail zwischen 4 und 6 Stunden, gute Leistung bei der Hitze…
Anschließend fahre ich über die Straße 95 (Osten) und dann 191 nach Norden zum „Arches Nationalpark“. Es geht vorbei an den Orten „Blending“, „Monticello“ und etwa 20-30 Meilen vor Moab nehme ich noch einen Abstecher, um mir den „Wilson Arch“ anzuschauen. Der Abschnitt der Straße 191 nach Moab ist ab „Monticello“ wirklich sehr schön, da dieser an einer Canayonlandschaft entlang und teilweise auch hindurchführt. Um 18:30 Uhr komme ich in Moab an, betanke mein Auto, kaufe Lebensmittel ein und fahre direkt zum Visitor Center des „Arches Nationalpark“. Im Nationalpark darf ich natürlich nicht übernachten aber an der Straße 279 kann ich ungestört am Colorado River mein Lager aufschlagen. Hier gibt es Parkbuchten und da stelle ich mein Auto ab. In Moab ist es mit 108 Fahrenheit unerträglich heiß und es weht ein schöner warmer Fön. Da waren die Temperaturen im „Natural Bridges National Monument“ wesentlich angenehmer gewesen. Ab Moab kühle ich meine Lebensmittel mit einer Kühlbox und kaufe leider verschwenderisch jeden Tag über 3 kg Eis ein. Insgesamt bin heute über 240 Meilen gefahren, aufgeteilt auf zwei Teilstrecken über den gesamten Tag. Gegen 23 Uhr gehe ich schließlich schlafen.
Das nächste Ziel auf meiner Reise ist der Arches Nationalpark bei Moab. Aufgrund der Größe, Schönheit und der zahlreichen Sehenswürdigkeiten des „Bogennationalparks“ werde ich hier mindestens 3 Tage verweilen. Mehr dazu erfahrt ihr im nächsten Beitrag.
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