In Quito, der Hauptstadt Ecuadors verweile ich vier Tage und verschaffe mir einen Überblick über die fremde neue Gegend. Dank der Nähe zum Äquator ist es auf knapp 2.800 Meter erstaunlich warm und es wachsen Palmen. Die nächsten Tage bekomme ich den Jetlag ein erstes Mal so richtig zu spüren. Ich bin jeden Tag extrem müde und das Wetter vermittelt mir den typischen Monat November in Deutschland. Das Wetter ist tropisch (Tageszeitenklima) und die Tage sind extrem kurz. Im sehr schönen Hostel „Casa Helbling“ habe ich eine feste Bleibe, wo die Inhaber deutsch, englisch und spanisch sprechen. Außerdem habe ich ein eigenes Zimmer mit schnellem Wifi, einer Dusche, Wäscherei und Küche gleich nebenan. Nach über 3 Monaten nehme ich meine erste warme Dusche und schlafe wieder in einem normalen Bett. Was für ein tolles Gefühl… Die Unterkunft ist sehr schön eingerichtet und vor allem sehr sauber. Das liegt daran, dass der Inhaber ein Deutscher ist. Das Hostel liegt gerade einmal einen Kilometer vom „Eugenia Quito Hotel“ entfernt, jenem Treffpunkt mit der „G Adventures“ Gruppe in wenigen Tagen. Von Hubert, einem Deutschen, der schon über 14 Jahre in Ecuador lebt, bekomme ich jede Menge wichtige Tipps für meinen neuen Reiseabschnitt. In den nächsten Tagen bereite ich mich auf die Galapagosreise vor, beschaffe mir das nötige Bargeld und kaufe einige Sachen ein. Aufgrund des Dollars in Ecuador sind die Preise für Lebensmittel und Pflegeprodukte wesentlich höher als in den USA oder Deutschland. Brot zum Beispiel kostet im Schnitt über 3 Dollar oder eine Bodylotion ist nicht für unter 5 Dollar zu haben. Ecuador kann leider nicht wie seine Nachbarländer die Währung abwerten und das bekomme vor allem die Einheimischen bitter zu spüren. Das Hostel ist überwiegend leer, da der Tourismus in Ecuador eingebrochen ist. Das liegt am letzten Erdbeben im April, den hohen Preisen und ein paar Virusarten, die sich an der Küste tummeln. In Quito fühle ich mich nicht wirklich wohl, überall werde ich genau angeschaut und ich warte nur auf dem Moment, bis die Trickbetrüger zuschlagen. Direkte Straßenkriminalität und gewaltsame Überfälle sind in Quito eher selten (nur bei Nacht in bestimmten Vierteln), nur die Trickbetrüger sind zahlreich vertreten. Die wichtigsten Sicherheitsregeln bekomme im Hostel erklärt.
- volle Busse werden gemieden, es wird auf den nächsten Bus gewartet und in Geduld geübt
- vor 7 Uhr am Morgen und nach 7 Uhr am Abend geht es nicht alleine zu Fuß auf die Straße
- Taxi immer zur frühen oder späten Stunde nehmen, auch wenn die Strecke sehr kurz ist
- Taxifahrer immer ausweisen lassen und darauf bestehen, dass das Taxometer aktiv ist
- Rucksäcke werde immer am Brustkorb getragen, dies gilt in Bussen wie auch zu Fuß durch die Stadt
- Schmuck oder Kameras werden nur in den touristischen Gebieten getragen
- Geldbeutel werden immer am Körper getragen und nie im Rucksack gelassen
- von anderen Menschen niemals ablenken lassen
- ständige Aufmerksamkeit wahren
Wo bleibt da der Spaß und das entspannte Reisen durch Quito und Ecuador? Die Stadt an sich erkunde ich in dieser Zeit nicht. Das werde ich erst in Angriff nehmen, wenn ich von Guatemala wieder zurückkomme. Am vierten Tag in Quito laufe ich in zwei Chargen zum „Eugenia Quito Hotel“ (jeweils mit dem großen und kleinen Rucksack). Der erste Schock im Hotel kommt prompt auf mich zu, ich stehe nicht auf der Hotelliste. Mein Name ist durchgestrichen mit dem Vermerkt, ich würde nicht kommen. Die nette Dame an der Rezeption setzt sich mit dem kanadischen Veranstalter „G Adventures“ in Verbindung und alles geht ordnungsgemäß seinen Gang. Denn auf der Teilnehmerliste in der Lobby stehe ich wieder drauf. Jetzt habe ich über 5 Stunden Zeit bis das Eröffnungsmeeting um 17:00 Uhr in der Hotellobby beginnt. In der Zwischenzeit bereite ich alle Sachen für den Trip vor, skype mit meiner Familie und schreibe an den Berichten für meine Webseite weiter. Ein paar Stunden vor Beginn des Eröffnungsmeetings kommt auch mein Zimmerkollege zugestoßen. Es ist ein eher sehr ernster, zurückhaltender und distanzierter Typ aus Tasmanien. Das kann ja was werden… Die Fortsetzung dieser Geschichte befindet sich im Blog „Galapagos Islands – Tour mit G Adventures“.
Nachtrag – Besuch der Hauptstadt vom 2. – 4. Oktober 2016: Meine zweiwöchige Galapagosreise ist zu Ende und ich fliege nach Quito zurück. Der Rückflug mit der Airline „Avianca“ verläuft sehr angenehm und ruhig. Für Süd- und Mittelamerikareisen kann ich diese Fluggesellschaft in puncto Komfort, Verpflegung und Service sehr empfehlen. Um 15 Uhr komme ich am Flughafen in Quito an und direkt am Ausgang wartet schon mein Chauffeur von „G Adventures“. Der Rücktransport mit dem Auto sowie eine Nacht im „Eugenia Quito Hotel“ mit Frühstück ist im Tourpreis inklusive (trotz meiner veränderten Abreisezeit). Eine Stunde später komme ich im Hotel an, ruhe mich aus und gehe wenig später Lebensmittel einkaufen. Den Abend verbringe ich gemütlich im Hotelzimmer und gehe schließlich um 23 Uhr schlafen. Danke „G Adventures“ für diese sehr gut organisierte Galapagosreise!
Am nächsten Tag genieße ich das leckere reichhaltige Frühstück und checke aus dem Hotel aus. Jetzt begebe ich mich zu Fuß zum Hostel „Casa Helbling“, wo ich bereits vor der Galapagosreise die zwei Nächte per Mail gebucht hatte. Im Hostel verstaue ich meine Sachen und gehe zur Post, um mir die Briefmarken für alle Postkarten zu kaufen. Der Preis pro Briefmarke liegt bei 3,30 Dollar, wow. Im Hostel schreibe ich dann alle Postkarten und schicke diese am Folgetag ab. Außerdem reserviere ich ein Taxi, was mich am nächsten Tag zum Flughafen bringt. Den restlichen Tag verweile ich im „Casa Helbling“, arbeite an der Webseite weiter und schaue mir danach einen Film an.
Heute geht mein Flug nach „Guatemala-Stadt“, um einen Teil meiner Familie zu besuchen. Der Wecker klingelt um 6:15 Uhr, ich packe alle Sachen und fahre pünktlich mit dem Taxi für 20 Dollar zum Flughafen. Das bestellte Lunchpaket vom Hostel habe ich auch mitbekommen. Am Flughafen habe ich 2,5 Stunden Zeit, esse Frühstück und checke bei „Avianca“ ein. Alles verläuft entspannt und reibungslos und mein Flug geht pünktlich los. Ich fliege zuerst nach Bogota, um dort in einen anderen Flieger umzusteigen. Die großen Städte Süd- und Mittelamerikas (Quito, Bogota, Guatemala-Stadt) sind immer von einer dicken Smogdecke überzogen, die ich vom Flieger genau erkennen kann. Die Smogwolken sind so riesig, dass die Airlines knapp 20 Minuten oder sogar länger hindurchfliegen müssen. Dagegen sind Frankfurt am Main und andere deutsche Großstädte sehr sehr „sauber“… Die Fortsetzung dieser Geschichte findet Ihr im Blog „Guatemala – Familienbesuch mit Verwöhnprogramm“.
Nachtrag – Besuch der Hauptstadt vom 14. – 19. Oktober 2016: Der Rückflug von „Guatemala-Stadt“ über Miami und Bogota war alles andere als erholsam. Am Tag darauf um 3 Uhr in der Früh komme ich am Flughafen in Quito an und lasse eine Nacht komplett mit Schlaf ausfallen. Bis 6 Uhr morgens verweile ich am Flughafen, schreibe meiner Familie und arbeite an der Webseite weiter. Danach nehme ich mir ein Taxi und fahre zum Hostel „Casa Helbling“, wo ich die nächsten 5 Nächte verbringen werde. Im Hostel angekommen nehme ich mir ein sehr leckeres Frühstück (absolute Empfehlung im Hostel) und checke wenig später im Mehrbettzimmer ein. Da ich von der Reise mit den Flügen so müde war, hole ich im Zimmer den Schlaf nach. Die Putzfrauen wundern sich zwar das noch einer im Zimmer schläft, nehmen aber viel Rücksicht und räumen leise das Zimmer auf. Gegen Mittag geht es nach Quito Downtown hinein, ich esse Mittag und kaufe Lebensmittel für die nächsten Tage ein. Es ist sehr viel los in der Hauptstadt, in wenigen Tagen beginnt die große Konferenz „Habitat III“. Viele Unterkünfte sind überteuert und ausgebucht, das Polizeiaufgebot ist enorm und die Besucher strömen in Massen durch die Innenstadt. Auch im „Casa Helbling“ sind die Zimmer zu dieser Zeit randvoll belegt. Ab Abend schreibe ich an meinen Blogtexten weiter und gehe schließlich schlafen. Ab Morgen sind richtige Tagesausflüge durch Quito geplant, auf die ich schon sehr gespannt bin.
Ich schlafe die Nacht gut durch, gehe gleich morgens im Hostel frühstücken und bereite mir die Vesper für den Tag vor. Das Wetter heute ist sehr schön und vielversprechend. Um 9 Uhr begebe ich mich zu Fuß in die Innenstadt, den die Lage des „Casa Helbling“ ist perfekt. Jeder Gast bekommt sogar eine vom Hostel eigens angefertigte Stadtkarte mit allen wichtigen Informationen zu Märkten, Banken, Post und Sehenswürdigkeiten. Erstes Ziel ist die große gotische Basilika in der Nähe der alten Innenstadt von Quito. Sowohl der Innenbereich als auch das Außengelände sind einen Besuch wert. Der Eintritt in die Basilika sowie die Besteigung der Türme für einen grandiosen Blick auf Quito kosten jeweils 2 Dollar (insgesamt zwei verschiedene Tickets zum Preis von 4 Dollar). Bei der Besteigung der Aussichtsplattformen sollte man allerdings schwindelfrei sein, den der Aufstieg geht teilweise nur über schmale und sehr steile Eisenleitern. In Deutschland wäre der Zutritt in solche Areale einer Kirche undenkbar. Ausgerechnet zu meiner Besuchszeit findet eine Hochzeit in der Kirche statt und deshalb verweile ich an diesem Punkt bis zum frühen Nachmittag. Auf dem Rückweg zum Hostel kaufe ich mir noch ein Eis und meide die Strecken durch die Parkanlagen (wegen Diebstählen). Den restlichen Tag verweile ich auf dem Zimmer und setze meine Arbeit an der Webseite fort.
Den heutigen Tag verbringe ich ganz gemütlich im Hostel. Ich arbeite an meiner Webseite weiter, buche die nächsten Übernachtungen in Cusco (Peru) und skype mit meiner Familie. Gut das ich heute kein Ausflug in die Stadt unternommen habe, denn den ganzen Tag hat es nur geregnet. Am Abend schaue ich mir ein paar Filme an und gehe schlafen. Da ich kein Platz in einem Mehrbettzimmer für eine Nacht bekomme habe (wegen der Konferenz), schlafe ich im Wohnzimmer des Hostels kostenfrei. Die Unterkunft ist wirklich unkompliziert und dafür gibt es von mir bei der Abreise auch ein Trinkgeld.
Am nächsten Tag kommt die Bestätigung des Hostels aus Cusco. Ich werde für die ersten 4 Tage im „Pariwana Hostel“ übernachten und danach werden wir sehen was kommt. Nachdem leckeren Frühstück startet Teil 2 der Stadttour und das Wetter sieht heute sehr gut aus. Zu Fuß laufe ich wieder zur Basilika, um den zweiten Teil der Aussichtsplattform auf dem Turm zu besteigen. Dank weniger Menschen ist der Aufstieg sehr entspannt und ich kann endlich gute Fotos ohne viele Leute darauf schießen. Anschließend nehme ich ein Taxi für 5 Dollar, um mich auf den Berg „El Panecillo“ fahren zu lassen. Zu Fuß wird dringend abgeraten den Hügel zu besteigen, da schon sehr viele Menschen dort ausgeraubt worden sind. Ich verweile einige Stunden auf dem Aussichtsplateau, esse dort meine Vesper und schieße schöne Fotos von der hässlichen Stadt Quito. Mein Aufenthalt ist auch hier von vielen Polizisten geprägt. Wenig später fahre ich für 4 Dollar zur Altstadt und lasse mich zum Platz „Iglesia und Plaza de Santo Domingo“ fahren. Ich konnte zwar bei den Taxipreisen verhandeln aber das Problem sind auch die manipulierten Taxometer. Sobald man nämlich aus dem Fenster des Taxis schaut, dreht sich das Teil abartig schnell nach oben. Die Altstadt unterhalb des „El Panecillo“ ist wunderschön zu Fuß zu erkunden. Ich schaue mir zahlreiche Plätze, Kirchen, Museen und Denkmäler an. Der Rucksack wird normal getragen und die Kamera immer eng am Körper. Ich laufe zügig mit großer Achtsamkeit und viel Abstand zu den Menschen durch die Stadt. Am Ende der Tagestour gönne ich mir ein Sandwich mit Getränk im wunderschönen Bäcker „El Dulce“. Diesen Bäcker habe ich per Zufall über den Spaziergang entdeckt und kaufe am Ende noch leckere Croissants und ein Baguette ein. Zum Nachmittag kommen wie fast jeden Tag die Regenwolken (Regenzeit) und ich begebe mich zu meiner Unterkunft. Zuvor kaufe ich Lebensmittel für mein Abendbrot im Supermarkt ein. Im Hostel esse ich schön Abendbrot, unterhalte mich mit Hubert (deutsche Angestellte des Hostels) und gehe schlafen.
Nach einer erholsamen Nacht stehe ich um 7 Uhr auf, mache mein Frühstück selbst und arbeite an der Webseite weiter. Neben den Texten werden auch zahlreiche Bilder zu diversen Beiträgen aus meiner USA Reise fertiggestellt. Im Laufe des Tages skype ich mit meiner Familie und tausche mich mit anderen Reisenden aus. Ein schöner ruhiger und entspannter Tag im Hostel geht zu Ende.
Heute geht meine Reise weiter nach Peru. Nachdem ich mich gepflegt habe, wird im Hostel gefrühstückt und danach erledige ich die letzten Wege in Quito. Ich besorge mir Bargeld und Lebensmittel für die Reise. Im Hostel packe ich alle Sachen zusammen und schieße noch schöne Fotos von den Räumen und den Angestellten. Um 12 Uhr kommt das Taxi und fährt mich zum Flughafen zurück. Das Wifi auf dem Quito Flughafen ist am Eingang der Horror aber sobald ich mich in den Gate-Bereich begebe, wird es besser. Meine Reise von Ecuador nach Peru besteht auch 3 einzelnen Flügen in einem Zeitraum von 16 Stunden. Dieser Reiseabschnitt wird mit Abstand der schlimmste auf meiner Reise werden. Der erste Flug mit „Latam“ war eine reine Katastrophe gewesen. Ich erlebte einen schlechten Service, lange Wartezeiten, kein schönes Essen an Board und jede Menge Falschinformationen zu meinem Gepäck. Am Flughafen „Guayaquil“ steige ich um auf die Airline „Avianca“ und ab da klappt alles wieder reibungslos. Der Flughafen in „Guayaquil“ ist ebenfalls nicht zu empfehlen. Für die Migration und den Sicherheitscheck stehe ich über eine Stunde an, zu viele Menschen hier. Ausgerechnet am Ende der Kontrollen muss ich das erste Mal meinen Fotorucksack komplett ausräumen. Ohne Pause mit Essen oder Toilette erreiche 30 Minuten vor Abflug endlich das Gate. Ich habe noch nie meinen Flieger verpasst und das soll auch so bleiben. Der Flug nach Lima verlief dann wenigstens schnell und ruhig. Wie bei der Einreise in jedes Land fülle ich das sinnlose Einreiseformular im Flugzeug aus. In Lima muss ich mein Gepäck komplett neu einchecken und hier habe ich eine Wartezeit von 8 Stunden. Das bedeutet eine Nacht auf einem Flughafen schlafen. Zuerst esse ich noch Abendbrot und einige Zeit später suche ich mir einen stillen Platz in der Nähe der Sicherheitskontrollen. Da auf dem Flughafengelände kein Ruhebereich vorhanden ist, liegen in einem schmalen Gang über 30 Menschen auf dem nackten Boden, um zu schlafen oder sich die Zeit tot zuschlagen. Ich hole meine Decke heraus und versuche in paar Stunden auf dem Boden zu schlafen, dabei dient mein Fotorucksack als Kopfkissen. Ich konnte wenigsten ein paar Stunden die Augen zu machen… Um 5 Uhr morgens ging mein letzter Flug nach Cusco und ich komme ziemlich geschafft in Peru an. Wie es weitergeht erfahrt Ihr im Blog „Sacred Valley mit Cusco und Umgebung – Auftakt in großer Höhe bei den Inkas“.
Jetzt geht die Galapagosreise endlich los und in den folgenden zwei Beiträgen berichte ich über meine Erfahrungen und Erlebnisse auf diesem einzigartigen Inselarchipel.
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