Nach meiner wunderschönen Galapagostour reise ich zwei Tage später über Quito nach Guatemala ein, um einen Teil meiner Familie zu besuchen. Die Flüge von Quito nach Guatemala-Stadt verliefen sehr angenehm, ruhig und zügig. Um 16 Uhr komme ich in der großen Hauptstadt von Guatemala an und die Einreise verlief sehr schnell. Nach zwei Minuten am Schalter habe ich den Stempel im Reisepass und komme ohne Probleme durch die Gepäckkontrollen. Am Flughafen holen mich die beiden Familiengastgeber Andrea und Hans ab. Wir fahren mit dem Auto zum gemieteten Haus von beiden. Das Mietshaus liegt wie viele andere Gebiete, in einer gesicherten und überwachten Zone. Andrea und Hans haben ein wunderschönes und großes Haus mit zwei Etagen, einen PKW-Stellplatz und einen kleinen Garten. Ich bekomme das Arbeitszimmer mit eigenem Bad zugeteilt und lasse mich erst einmal nieder. Ich packe alle Sachen aus, dusche mich und am Abend unterhalten wir uns ganz schön lange beim Essen. Während des Aufenthaltes in Guatemala habe ich mir nicht viel vorgenommen. Hauptsache ich ruhe mich schön aus und genieße die Zeit mit beiden hier. Am darauffolgenden Wochenende haben wir einen gemeinsamen Ausflug in der näheren Umgebungen geplant.
Andrea und Hans sind im Januar 2016 von Deutschland aus nach Guatemala gezogen. Andrea arbeitet in Guatemala-Stadt in einer deutsch-guatemaltekischen Schule als Lehrerin in den Fächern Biologie und Sport. Für die Lehrertätigkeit ist ein Vertrag abgeschlossen, der beiden einen Aufenthalt von 3 Jahren in Guatemala erlaubt. Nach diesen 3 Jahren kann der Aufenthalt um weitere 3 Jahre verlängert werden aber das wissen beide noch nicht, ob sie das wirklich machen. Hans dagegen ist erfolgreicher Rentner und erledigt Behördengänge, Einkäufe, organisatorische Tätigkeiten und den Haushalt. Ich schließe mich bei Hans mit an und genieße das junge Rentenalter. Während meines Aufenthaltes helfe ich Hans bei einigen Tätigkeiten mit und lerne somit die neue Gegend und das Land ein wenig kennen. An einigen Tagen nehme ich mir die Zeit für meine Familie sowie Freunde in Deutschland und trete über Skype mit Ihnen in Kontakt. Für einige Tage arbeite ich an meiner Webseite weiter und erstelle die Texte und Bilder der jeweiligen Blogs. Im Arbeitszimmer finde ich sowohl Ruhe als auch Zeit und hole bei den Reiseberichten sehr gut auf. Ein kleines Problem mit der Webseite konnte ich nach ein paar nervigen Tag auch endlich lösen. Außerdem sichere ich meine Bilder der letzten Monate auf die externen Festplatten und bringe den Laptop auf den aktuellen Softwarestand.
Während der 9 Tage in Guatemala war ich natürlich nicht jeden Tag im Hause von Andrea und Hans gewesen. An einem Abend gingen wir mit den deutschen Nachbarn und einem hübschen Mädel aus San Salvador Bowlen. An einen weiteren Abend waren wir zu einer Geburtstagsfeier von einem Arbeitskollege von Andrea aus der Schule eingeladen. An zwei Tagen besuchte ich die ehemalige historische Hauptstadt „Antigua Guatemala“. Dabei fuhren wir am Wochenende zu Dritt in die alte Hauptstadt, schauten uns einige Sehenswürdigkeiten an und gingen schön in einem Restaurant Mittagessen. Einige Tage später unternahm ich mit Hans einen intensiveren Tagesausflug nach „Antigua Guatemala“. Wir besichtigten den Aussichtspunkt „Cerro de la Cruz“, das Kloster „Convento Capuchinas“ und einige interessante Punkte außerhalb der Stadt (Ermita la Santa Cruz, El Calvario, Santa Isabel). Am Vorabend meiner Abreise lud ich Andrea und Hans zum Abendessen im „Del Poste“ in „Guatemala-Stadt“ ein. Ein kleines Dankeschön für den wunderschönen und herzlichen Aufenthalt an diesem Ort.
Fazit Familienbesuch in Guatemala: Guatemala ist ein wunderschönes aber leider auch sehr armes Land. Wie in Ecuador merke ich ganz deutlich, dass in dem Land quasi keine Mittelschicht vorhanden ist. Viele Menschen versuchen als Straßenkünstler Geld zu verdienen, während sie bei den Kreuzungen und Ampeln ihre Kunststücke vorführen. Das Gesundheits- und Schulsystem sind mangelhaft, deshalb versucht jede Familie aus Guatemala die Kinder an eine ausländische Privatschule zuschicken. Der Einfluss aus Amerika ist allgegenwärtig. Es fahren viele große SUV herum und auch viele Firmen haben sich in Guatemala-Stadt angesiedelt. In der Hauptstadt existieren riesige Konsum- bzw. Einkaufstempel, die sogar einige deutsche Großstädte in den Schatten stellen. Keine 500 Meter davon entfernt leben die Menschen auf der Straße. Sobald man die große Hauptstadt verlässt, ändert sich das Leben der Menschen gewaltig. Häuser aus Blechdächern oder große Mülldeponien im Regenwald sind leider Normalität. Von Sauberkeit, Mülltrennung oder Recycling kann keine Rede sein. Die Unterkunft und Verpflegung bei Andrea und Hans war ein Traum gewesen. Ich habe mich sehr wohl und sicher gefühlt. Beide haben es sich sehr schön eingerichtet und man könnte denken, es ist in Deutschland. Sogar deutsche Lebensmittelläden haben die beiden gefunden und versuchen sich somit Deutschland ein Stück weit nach Guatemala zu holen. Aus frischem Obst wurden Säfte gemacht und am Abend gab es tolles Brot, Fisch, Auberginen, diverse Salate und Wurstbeilagen. Die qualitativ hochwertigen Lebensmittel hatten natürlich ihren Preis. Für den Besuch bei beiden bin ich sehr dankbar gewesen und es war eine sehr gute Gelegenheit, ein wenig Heimat und Erholung im Ausland zubekommen.
Mein nächster Beitrag handelt von meiner Weiterreise nach Peru mit Cusco und seiner Umgebung im Sacred Valley. Ab hier beginnt ein neuer Reiseabschnitt und ich bin schon sehr neugierig auf die fremde Gegend.
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