In Peru beginnt einer neuer aufregender aber auch sehr anstrengender Abschnitt auf meiner Weltreise. Die letzten Wochen waren sehr belastend gewesen. Im letzten Monat unternahm ich über 10 Flüge an diverse Orte, das ist viel zu viel. Nach über 16 Stunden komme ich in Cusco sehr müde an. Die Landung mit Avianca verlief sehr schnell und ruhig. Mein Gepäck bekomme ich am kleinen Flughafen in Cusco sehr zügig. Mit der Online-Reservierung des Pariwana Hostels habe ich gleich ein Taxi mit bestellt. Am Flughafen stehen viele Tourguides und Veranstalter mit Namensschilder der Anreisenden aber meinen Namen konnte ich leider nicht finden. Mit dem Hostel habe ich mich auf 7 Uhr am einzigen ATM-Automat im Flughafengebäude verständigt. Eine halbe Stunde später frage ich mich durch und finde schließlich mit Mühe meinen Taxifahrer, der wohl mit seinem Privatfahrzeug mich zum Hostel schafft. Die Fahrt durch Cusco ist nervig und der Fahrer muss erst noch tanken fahren und mir dort das Wechselgeld geben. Vom Geldautomaten habe ich viel zu große Geldscheine dabei. Nach über 45 Minuten Fahrtzeit und 20 Sol weniger erreiche ich endlich mein Hostel in Cusco. Der erste Eindruck ist sehr schön, vor allem der Innenhof und die perfekte Zentrumslage der Unterkunft sind sehr positiv. Im Hostel checke ich schnell ein und verstaue meinen großen Rucksack in einem separaten Raum. Eigentlich wollte ich mich hinlegen aber das Zimmer ist erst ab 14 Uhr bezugsfertig. Das bedeutet weiter durchhalten und kämpfen gegen die Müdigkeit. Zuerst frühstücke ich schön im Hostel, dusche mich danach und schreibe meiner Familie und Freunden. Die Höhe mit 3.400 Meter sowie das schlechte Wetter mit Dauerregen und kühlen Temperaturen geben mir den Rest. Zum Mittag esse ich im hausinternen Restaurant Lasagne und checke anschließend im Zimmer ein. Jetzt lege ich mich bis Abends schlafen und ruhe mich von den Strapazen der letzten 24 Stunden aus. Nach über 5 Stunden Bettruhe fühle ich mich schon etwas besser und versuche mich in der fremden Umgebung zurechtzufinden. Das Pariwana Hostel ist eine Unterkunft für jüngere Reisende mit jeglichen Komfort und diversen Zimmern (Aufenthaltsraum, Wifi-Raum, TV-Raum, Gemeinschaftsküche, Bäder, Restaurant…). Das Hostel hat sogar einen eigenen ATM-Automat, einen Party-Wochenkalender und viele Informationstafeln für Touren und Ausflüge jeglicher Art. Im Innenhof finden regelmäßig sportliche Wettbewerbe statt. Außerdem gibt es einen ansässigen Tourenveranstalter „Rasgos del Peru“, bei dem ich zwei Touren für die nächsten Tage gebucht habe. Auffällig sind die günstigen Preise für Ausflüge, denn diese liegen zwischen 5 und 70 Dollar pro Tour. Gegen Abend wird das Wetter schöner und ich lege mich heute sehr zeitig auf die Ohren. Hoffentlich kann ich die Nacht gut durchschlafen.
In den kommenden 5 Tagen verweile ich in Cusco und der unmittelbaren Umgebung. Einerseits lege ich Ruhepausen ein, um mich an die Höhe von über 3.400 Meter anzupassen. Andererseits unternehme ich kleine und große Tagestouren, um mir die vielen Inka-Ruinen anzuschauen. In den ersten Tagen gehe ich es ganz ruhig an. Die kleinen Wege zu Fuß durch die Stadt sind anstrengend, ich merke die Höhe ein erstes Mal in meinem Leben. Sobald ich Treppen hinaufsteige oder Steigungen und Hindernisse überwinde, bin ich nach sehr kurzer Zeit völlig außer Atem. Ich erhole mich zwar sehr schnell wieder aber das neue Gefühl ist sehr ungewohnt. Ich lerne meine neue Unterkunft kennen und erkundige mich im Hostel nach Ausflügen bzw. Veranstaltungen und tausche mich mit anderen Reisenden aus. Nach einigen Tagen nehme ich an der „Cusco Citytour“ teil. Die Tour kostet umgerechnet 10 Euro und dauert 6 Stunden lang. In Peru ist zwar Nebensaison aber davon kann an den zahlreichen Sehenswürdigkeiten keine Rede sein. Es ist überall voll und überlaufen. Die Stadttour startet um 13 Uhr und das erste Ziel ist der Inka-Tempel „Coricancha“. Von den zahlreichen Straßenhändlern lasse ich mir nichts andrehen. Da ich es nicht gewohnt bin ist es zu Beginn einfach lästig und nervig. Nach über einer Stunde laufen wir wieder zum Bus zurück und fahren zu den nächsten Sehenswürdigkeiten. Jetzt besuche ich die Inka-Stätten „Sacsayhuaman“, „Qenqo“ und „Tanbomachay“. Der letzte Höhepunkt der Tour ist der Besuch eines Alpaka-Ladens, wo wir einiges über die Herstellung und Verarbeitung der Kleidung aus der heimischen Kamelart erfahren. Die schönste Ausflugsziele dieser Tour waren für mich die Ruinen von „Sacsayhuaman“ und „Tanbomachay“ gewesen. Insgesamt war die Tour gut organisiert aber der Guide war nicht besonders gut gewesen. Wer alle umliegenden Inka-Stätte um Cusco und im Sacred Valley besuchen möchte, für den lohnt sich der Kauf eines Touristentickets für umgerechnet 35 Euro. Das Ticket beinhaltet die Eintrittspreise für die unzähligen Stätten.
Für den nächsten Tag habe ich die Tour „Rainbow Mountain“ gebucht. Zum Preis von 35 Euro werden wir mit einem Kleinbus in das peruanische Hochland gefahren, bekommen zwei Verpflegungen gestellt (Frühstück und Abendbrot) und bewandern den Trail zum berühmten „Rainbow Mountain“. Die Tour schätze ich nicht so stressig ein und gehe es deshalb sehr entspannt an. Geplant sind insgesamt 15 Kilometer Fußmarsch (7,5 Kilometer One-Way) mit einem Höhenunterschied von insgesamt 1.800 Meter (900 Meter bergauf und jeweils wieder bergab). Das hört sich erst einmal nicht viel an aber es kommt noch eine dritte Komponente dazu, die Höhenmeter. Wir laufen von 4.300 Meter Höhe los und es geht bis auf 5.200 Meter hinauf. Früh morgens um 3 Uhr werde ich vom Hostel mit einem Kleinbus abgeholt. Insgesamt besteht meine Gruppe aus 14 Teilnehmern. Die Fahrt zum Ausgangspunkt der Wanderung dauert 3 Stunden lang, wovon zweidrittel der Fahrt auf einer Schotterpiste stattfindet. Mit dem Mietwagen oder Campingwagen solche Strecken zu befahren wäre der absolute Alptraum. Um 6 Uhr kommen wir an unserem ersten Zwischenziel an, dem „Hostel Friends of the Nature“. Hier bekommen wir bei einem kleinen Frühstück alle wichtigen Informationen und Regeln rundum die Wanderung und das Gebiet erklärt. Wir sind insgesamt 3 Gruppen aus je 14 bis 16 Personen. Danach fahren wir weitere 15 Minuten bis zum Ausgangspunkt der heutigen Tageswanderung. Leider stehen in dem schönen Tal mit unzähligen Schafen, Pferden, Alpakas und Lamas auch über 30 Reisebusse. Wie an den anderen Sehenswürdigkeiten ist Massentourismus an der Tagesordnung. Gegen 9 Uhr geht endlich die Wanderung los. Die Landschaft ist spektakulär und wunderschön. Die Berge und das Gestein erinnern mich an den „Glacier Nationalpark“, allerdings haben die Berghänge terrassenartige Muster. Die ersten Meter geht es bis zu einer Engstelle leicht bergauf. An diesem Ort stehen viele einheimische peruanische Männer und Frauen mit Ihren Pferden herum. Wer den Weg zu Fuß nicht schafft, kann auf die Pferde umsteigen. Einige Leute aus meiner Gruppe nehmen den Service für ein Entgelt in Anspruch, weil sie entweder erkältet sind oder sich nicht gut fühlen. Bei der Wanderung lerne ich einige deutsche Touristen kennen und komme mit vielen anderen Leuten ins Gespräch. Nach knapp 2 Stunden Wanderzeit passiere ich die Kontrollstation des dort ansässigen Nationalparks. In meiner Gruppe werden wir von zwei Guides betreut, die immer an unserer Seite mit wandern. Den höchsten Punkt der Wanderung und damit das Tagesziel, kann ich von weitem schon sehen. Die letzten Kilometer sind die mit Abstand anstrengendsten des heutigen Tages. Wie langsame Ameisen bewegen sich die Leute Richtung „Rainbow Mountain“. Aufgrund der Höhe muss ich alle 100 bis 200 Meter eine Pause von 5 Minuten einlegen. Ich fühle mich ziemlich kaputt und erschöpft. Am frühen Nachmittag erreiche ich den grandiosen Aussichtspunkt am „Rainbow Mountain“ und lege dort eine Essens- und Fotopause ein. Die kurzen sonnigen Wetterphasen nutze ich für die Fotoaufnahmen und versuche die kostbare Zeit an diesem Ort so gut wie möglich zu genießen und auszunutzen. Denn bei Sonnenschein zeigen sich die zahlreichen wunderschönen Farben am Gipfel und in der ganzen Umgebung. Am heutigen Etappenziel verweile ich zu lange, denn ich kann nirgends meinen Guide finden. Am Ende wartet dieser geduldig etwas unterhalb vom Gipfel und gegen Nachmittag beginnt für mich schließlich der Abstieg. Nach wenigen hunderten Metern auf dem Rückweg setzt bei mir die Höhenkrankheit plötzlich ein. Die Begeisterung und das Adrenalin lassen nach und ich werde von starken Kopfschmerzen, Übelkeit und Schwindel geplagt. Mein Kopf fühlt sich an, als würde er gleich platzen. Der Druck ist so hoch, dass ich mich konzentrieren muss und einige Pausen auf der Wanderstrecke zusätzlich einlege. Mit einigen anderen deutschen Mitreisenden unterhalte ich mich dem Abstieg über und lenke mich daher ganz gut ab. Zum Abend fahren wir mit dem Kleinbus zum „Hostel Friends of the Nature“ zurück und bekommen ein schönes Abendessen serviert. Es gibt eine leckere Suppe und als Hauptspeise Reis mit Hühnchen und Kartoffeln. Eigentlich habe ich keinen Hunger und fühle mich weiterhin nicht besonders wohl aber ich muss was essen. Denn nachdem ich aufgegessen hatte, gingen die Symptome für die Höhenkrankheit sofort weg. Den anderen Touristen erging es auch nicht anderes. Jeder sah auf seine Art und Weise ziemlich fertig und schlecht aus. Diejenigen, die das Abendessen zu sich genommen haben, erging es besser. Die anderen ohne Mahlzeit quälten sich auf der abschließenden 3 stündigen Rückfahrt nach Cusco weiter. Ich nutzte die Rückfahrt für eine Schlafpause schön aus. Nach über 14 Stunden Tour komme ich um 19 Uhr im Hostel wieder an. Die Tagestour zum „Rainbow Montain“ habe ich völlig unterschätzt gehabt. Trotz guter Kondition habe ich die Höhenkrankheit mit voller Wucht zu spüren bekommen aber es war eine interessante Erfahrung und ein wunderschönes Ziel gewesen. In den nächsten Tagen ruhe ich mich im Hostel aus, skype mit meiner Familie und Freunden und schaue mir die Stadt Cusco an.
Nach einigen Tagen Erholung in der Unterkunft stehen die nächsten Touren um Cusco an. Ich verlängere meinen Aufenthalt im Pariwana Hostel, gebe meine Schmutzwäsche in die Wäscherei ab und arbeite an der Webseite mit den Blogs weiter. Dank gutem Wifi im Hostel wird der Laptop auf den neusten Softwarestand gebracht. Über den Veranstalter „Rasgos del Peru“ buche ich zusätzliche Touren wie das „Sacred Valley“, „Maras und Moray“ und sogar eine 3 tägige Reise zum „Machu Pikchu“. Obwohl ich in meiner anstehenden Tour des Inka-Trail am letzten Tag die Ruinenstadt besuche, weis ich schon vorher, dass der halbe Tag nicht ausreichen wird, um die historische Stätte zu erkunden. Deswegen buche ich eine mehrtägige Reise zum „Machu Pikchu“ für knapp 150 Euro. Der Gesamtpreis der Tour beinhaltet den Transport mit dem Kleinbus, den Eintritt zu den Ruinen sowie zwei Übernachtungen in einem Hostel in Aguas Calientes. Vom 26 bis 28. Oktober findet die zweitgrößte Tour in dieser Gegend statt. Der erste und letzte Tag dieser Tour sind jeweils die An- und Abreise. Der erste Teil der Anreise wird mit einem Kleinbus durchgeführt. Die einfache Fahrt von Cusco nach Hidroelectrica dauert 7 bis 8 Stunden. Von dem kleinen „Energiekraftwerk“ steht anschließend der zweite Teil der Anreise an, eine 2 bis 3 Stunden lange Wanderung zum Ort Aguas Calientes. Die gleiche Strecke muss ich in umgekehrter Richtung am Abreisetag absolvieren. Der dritte Tag steht ganz im Zeichen der Besichtigung des „Machu Pikchu“. Über die Webseite http://www.machupicchu.gob.pe/ buche ich einige Tage im Voraus das Eintrittsticket zuzüglich der Besteigung des „Mountain Pikchu“. Es gibt verschiedene Ticketvarianten für die Inka-Ruine, wobei die Tickets für eine einfache Besichtigung der Stätte generell zu jeder Zeit und spontan möglich sind. Komplizierter wird die ganze Sache, wenn man die umliegenden Berge an der Ruinenstadt besteigen möchte. Die Kombination mit der Besteigung des „Mountain Pikchu“ war etwa 4 bis 7 Tage im Voraus ausgebucht. Die Kombination mit der Besteigung des „Huayna Pikchu“ ist sogar bis zu einem Monat im Voraus ausgebucht. Ich wähle bei meiner Tour die erste Variante mit der Besteigung des „Mountain Pikchu“. Am 29. Oktober beginnt dann schließlich meine große einwöchige Tour mit dem kanadischen Veranstalter G Adventures, was letztendlich auch das Ende meiner kleinen Perureise darstellt. Der Startpunkt der G Adventures Tour ist das „Hotel Prisma“, was nur 350 Meter von meinem Hostel entfernt ist. In den folgenden Absätzen beschreibe ich meine Erfahrungen mit Teil 2 der umliegenden Touren um Cusco.
Heute steht die Tagestour im „Sacred Valley“ mit zahlreichen Sehenswürdigkeiten an. Ich stehe um 7 Uhr auf, mache mich frisch und esse Frühstück im Restaurant des Hostels. Das Frühstück ist im Übernachtungspreis mit enthalten und heißes Wasser für Tee und Kaffee sind den ganzen Tag über im Restaurant kostenfrei verfügbar. Eine Stunde später werde ich mit einem anderen Hostelbewohner von der Unterkunft abgeholt und zum Treffpunkt gebracht. Der Guide der Tour ist sehr freundlich und spricht fließend spanisch und englisch. Die Tourgruppe ist leider nicht ganz klein, wir sind über 30 Personen. Mit dem Bus fahren wir zum ersten Tagesziel, die Inka-Stadt „Pisac“. Die alte Ruinenstadt liegt auf einem Berg und mit Bus benötigen wir einige Zeit, um diesen Ort zu erreichen. Auf dem Parkplatz stehen wieder einmal zahlreichen große und kleine Touristenbusse (ich schätze knapp 25 Busse). Wichtige Lektion während solcher Touren: Namen des Busfahrers und das Nummernschild des Busses merken! Bei schönem sonnigen Wetter starten wir die mehrstündige Besichtigung der Stadt und haben viel Glück mit recht wenig Touristen. Die Stadt „Pisac“ ist einen Besuch wert, es ist eine wunderschöne Gegend mit tollen Ausblicken auf einen Teil des „Sacred Valley“. Zur Mittagszeit werden die Besucher immer mehr und das Wetter schlägt um. Von weitem braut sich ein Gewitter mit Regenschauern zusammen, das aber die Besichtigungsstätte nur streift. Wir verlassen den Ort und fahren zu einer Ortschaft unterhalb von „Pisac“, wo wir uns den Prozess der Silberherstellung erklären lassen. In der Nähe steht eine größere Mittagspause an und in einem Restaurant gönne ich mir für 20 Soles ein reichhaltiges leckeres Buffet. Nach 45 Minuten geht die Reise weiter und wir fahren zum Ort „Ollantaytambo“. Mit dem Guide besichtigen wir die Inka-Ruine und haben im Anschluss eine halbe Stunde für die eigene Erkundung zur Verfügung. Es ist ebenfalls ein sehr schöner sehenswerter Ort aber leider auch mit sehr vielen Touristen überfüllt. Ab hier spaltet sich unsere große Gruppe in zwei Teile auf. Die eine Hälfte setzt die Tour fort und beendet diese am Abend in Cusco. Die andere Hälfte fahrt von „Ollantaytambo“ mit dem Zug oder Bus Richtung Aguas Calientes (Machu Pikchu). Am Ende sind wir in der Gruppe überschaubare 15 Personen. Das nächste Ziel ist ein kleiner privater Alpaka-Laden im Ort „Chinchero“, wo wir über eine Stunde Fahrtzeit dahin benötigen. Hier bekommen wir eine Einführung in die Fertigung und Färbung der Alpakawolle. Außerdem erhält jeder ein warmes Coca-Getränk und Mais als kleine Zwischenmahlzeit. Mir hat es an dem Ort so gut gefallen das ich für 120 Soles insgesamt 4 Schals und zwei Mützen für meine Familie und mich einkaufe. Die Färbung der Alpakawolle beruht auf rein naturbelassenen Produkten, wie Pflanzenblätter, Wurzeln, Mineralien und kleinen Insekten. Er werden keine Zusatzstoffe oder Chemikalien für den Färbungsprozess verwendet oder benötigt. Der letzte Haltepunkt bei Dämmerung ist die kleine Ortschaft „Chinchero“. Wir laufen den Berg der Ortschaft zu einer Kirche hinauf und besichtige diese von innen. Laut Guide ist der Baustil eine Mischung aus Barock mit peruanischen Malereien und Zeichnungen. Die Außenfassade der Kirche ist sehr hell in den Farben bäisch verziert. Der Innenreich ist sehr dunkel und eher untypisch für den klassischen Barock. Allerdings hat die Kirche mit Abstand den schönsten Altar, denn ich je in einer Kirche gesehen habe. Leider sind Fotos in der Kirche nicht erlaubt. Gegen 19 Uhr treten wir den Rückweg an und erreichen Cusco eine Stunde später. Während der Fahrt esse ich im Bus Abendbrot und versuche ein wenig zu schlafen. Es war eine wunderschöne und sehr vielseitige Tagestour gewesen, die ich jedem empfehlen kann.
Einige Tage später startet die Halbtagestour „Maras und Moray“, die ich über den Veranstalter „Rasgos del Peru“ direkt im Hostel gebucht habe. Wie bei den anderen Touren werde ich pünktlich um 8 Uhr von der Unterkunft abgeholt, zusammen mit fünf anderen Hostelbewohnern. Erstes Ziel ist ein Alpaka-Laden in „Chinchero“. Dies ist ein anderer Herstellungs- und Verkaufsort als bei der Tour „Sacred Valley“. Für 60 Soles kaufe ich mir einen schönen warmen Pullover und schieße schöne Bilder nebenbei. Anschließend geht es zum ersten großen Reisehöhepunkt des Tages, die Ruinen von „Moray“. Der Ort repräsentiert experimentelle Anbaugärten der Inkas, auf denen verschiedene Lebensmittel angepflanzt wurden (unter anderem Kartoffeln, Mais…). Die terrassenartige Ruinen bilden verschiedene Mikroklimazonen ab (jeweils für zahlreiche verschiedene Anbauprodukte). Nach einer kleinen Erläuterung des Guides haben wir in diesem Gebiet fast eine Stunde zur freien Verfügung. Das Wetter spielt mit und macht Laune. Weiter geht es zum nächsten Ziel, die „Marays“. Es sind Salzterrassen, die ganz in der Nähe versteckt in einer Schlucht liegen. An dem Ort wird das Salz von Hand abgeschöpft, das typische Bild in Peru. Das Salz dieser Region ist sehr bekannt und wird in alle Welt exportiert. In einer Stunde belaufe ich die Salzterrassen und erkunde die Gegend. Gegen späten Mittag geht es mit dem Bus nach Cusco zurück. Nach anderthalb Stunden komme ich im Hostel wieder an und habe die lange Fahrtzeit für ein Nickerchen gut genutzt. In meiner Unterkunft esse ich schön Mittag und skype mit meiner Familie. Zum Nachmittag packe ich alle Sachen für die anstehende dreitägige Tour zum „Machu Pikchu“, die ab Morgen beginnt. Mit der Höhe habe ich in dieser Gegend so manchmal meine Schwierigkeiten. Vor allem bei Anstiegen über Wanderwege oder Treppen bin ich sehr schnell erschöpft und wenig später auch müde. Vor einigen Tagen habe ich mir eine kleine Erkältung eingefangen, die mich zusätzlich belastet. Die Erkältung zieht gut durch aber aufgrund der Höhe sind Stimme, Nase und Ohren mal frei oder komplett dicht. Hoffentlich wird es bis zur großen Tour mit dem Inka-Trail besser.
Ab heute beginnt meine letzte große Tour, bevor ich einige Tage später die einwöchige Tour mit G Adventures mit dem Inka-Trail und dem „Machu Pikchu“ beginne. Für die nächsten 3 Tage geht es nach Aguas Calientes, jenem abgeschiedenen Ort, der direkt unterhalb der berühmten Inka-Ruinen liegt. Die letzte Nacht konnte ich gut schlafen und meine Erkältung geht so langsam zurück. Um 6 Uhr stehe ich auf, mache mich frisch und hole meine kostenlos bestellten Vesper an der Rezeption des Hostels ab. Treffpunkt aller Mitreisenden ist der McDonald’s auf dem „Plaza de Armas“ in Cusco um 7 Uhr. Einige Zeit später kommt auch schon der Veranstalter „Sakura“ und bringt uns zum Kleinbus. Mit dem kleinen Gefährt sammelt der Veranstalter noch ein paar Mitreisende in der Stadt ein und gefühlt eine Stunde später geht die lange Fahrt endlich los. Bevor wir die Region um Cusco verlassen, wird vom Fahrer der Kleinbus betankt und die Reifen aufgepumpt. Die ersten 2 bis 3 Stunden sind wir auf normalen Straßen unterwegs, bevor es dann schließlich auf die Schotterpiste geht. Wir fahren durch die Orte „Chinchero“, „Ollantaytambo“, „Urubamba“, „Ollantaytambo“, „Santa Maria“ und „Santa Teresa“. Die Landschaft ist atemberaubend und wunderschön zugleich. Wir passieren spektakuläre Schluchten, Berglandschaften und Regenwälder. Außerdem fahren wir an kleinen winzigen verlassenen Ortschaften, Bauernhöfen und Häusern vorbei. Die Menschen haben teilweise weder Strom noch Warmwasser. Es sind alte Stein- und Lehmhütten, die mit einfachen Holzdächern ausgestattet sind. Typisch sind auch die Tiere, die die Menschen in Peru halten. Neben Alpakas, Pferden und Hunden werden Hühner, Schafe, Schweine und Rinder gehalten. Es ist eine komplett andere Welt für mich. Der höchste Punkt auf der Fahrt ist ein Pass auf über 4.300 Meter Höhe. Die letzten 2 Stunden fahren wir auf einer sehr abenteuerlichen Schotterpiste am Steilhang von verschiedenen Tälern entlang. In kleinen Ortschaften legen wir zwei Pausen von je 30 Minuten für Essen und Toilette ein. Nach 7 Stunden Fahrtzeit erreichen wir um 14:30 Uhr das Energiekraftwerk „Hidroelectrica“. Es war ein sehr langer Weg bis hierher gewesen. An dem Ort endet die Straße und eine Weiterfahrt mit dem Kleinbus ist nicht mehr möglich. Wir steigen alle aus und begeben uns auf die mehrstündige Wanderung nach Aguas Calientes. Zuvor passiere ich einen Checkpoint des Nationalparks und muss in einem Buch meinen vollen Namen, Reisepassnummer, Herkunftsland und Alter eintragen. Bei der Wanderung lerne ich einige Reisende aus Dänemark und Schottland kennen und wir kommen ins Gespräch. Der Wanderpfad geht stets an den Gleisen des Zuges entlang und die Landschaft war einfach der Wahnsinn gewesen. Den Flusslauf folgend durchqueren wir steile Regenwaldschluchten mit Brücken und gehen immer tiefer in den peruanischen Regenwald hinein. Vor der Ortschaft Aguas Calientes müssen zwei Tunnel durchquert werden. Die Wanderung ist nicht ganz ungefährlich, da jederzeit der Zug an uns vorbeifahren kann. Um 17 Uhr erreichen wir den kleinen abgeschiedenen und sehr hässlichen Ort und ich checke für zwei Nächte im Hostel „Ecopackers“ ein. Die Unterkunft sieht sehr gut und sauber aus, hier fühle ich mich wohl. In einem 4-Bett-Zimmer werde ich mit den Mitreisenden, die ich während der Wanderung kennengelernt habe, untergebracht. Zuerst wird sich geduscht und anschließend gehen wir alle zusammen in einem Restaurant Abendessen. Trotz der hohen Preise im Ort genießen wir den Abend und freuen uns auf die bevorstehende Zeit. Am Ende des langen Tages kaufe ich Lebensmittel für die morgige Besichtigung der Inka-Ruine ein und begebe mich zum Hostel zurück. In der Unterkunft treffen wir uns mit einem Guide, der uns am nächsten Tag für einige Stunden durch die Ruinen führen wird. Gegen 21:30 Uhr gehen wir alle schlafen, da der Wecker schon um 3:45 Uhr klingelt. Es war ein sehr langer Tag gewesen aber wir haben es alle gut überstanden. Nur wenige Stunden Schlaf und schon stehen wir gemeinsam auf, denn heute ist Machu-Pikchu-Tag. Nach einem kurzen Frühstück verlassen wir das Hostel und entscheiden uns aufgrund des schlechten Wetters, den Bus zur Inka-Ruine zunehmen. Das Busticket kostet 12 Dollar für die einfache Fahrt auf den Berg. Als wir bei der Busstation im kleinen Ort ankommen, trifft uns der Schlag. Hunderte Menschen warten auf den Bus und wir stellen uns in die Menschenreihe, die um 5 Uhr morgens schon über 150 Meter lang ist. Eine halbe Stunde später wird es endlich ernst und mit einmal kommen knapp 15 Busse angerollt, die alle Besucher zu der Ruine befördern werden. Mit dem Bus dauert die Fahrt nur knapp 25 Minuten, zu Fuß etwa 1,5 Stunden von Aguas Calientes. Nach kurzer Zeit erreichen wir den offiziellen Eingang zum Machu Pikchu. Leider ist das Wetter nicht besonders schön, es regnet ununterbrochen. Mit meiner Gruppe aus dem Hostelzimmer treffen wir den Guide von gestern, der uns zu den größeren Besuchergruppen schickt. Je nach Sprache werden wir auf die Gruppen aufgeteilt. Die Tour findet in englischer oder spanischer Sprache Sprache statt. Keine 100 Meter vom Eingang entfernt treffen wir auf diese atemberaubende Inka-Ruine. Der Regen legt sich, einzelnen Wolken und Nebelfelder ziehen über die Ruine hinweg und verleihen den Ort in diesem Moment einen ganz besonderen Charakter. In den nächsten 2 Stunden bekommen wir einen komplexen und tiefen Einblick in die Geschichte der Inkas erklärt. Anschließend trenne ich mich von der Gruppe, um auf den „Mountain Machu Pikchu“ zu gelangen. Der Eingang zum Berg an der Kontrollstation ist nur zwischen 9 Uhr und 10 Uhr möglich. Zum Gipfel des Berges habe ich nur bis 12 Uhr Zeit, da dieser danach geschlossen wird. In der Regel benötigt man für die Strecke 1,5 Stunden (One-Way). Am Kontrollpunkt zeige ich mein Eintrittsticket sowie den Reisepass vor und trage meinen Namen, Alter, Land, Start- und Endzeit in ein großes Buch ein. Für die Besteigung aller umliegenden Berge gibt es klare und strenge Besucherregeln. Der Weg zum Berg führt auf einer Steintreppe direkt durch den Regenwald hindurch. Je nach Höhenlage verändert sich die Pflanzenwelt stetig. Der Wanderweg führt quasi durch zahlreiche Mikro-Ökosysteme durch, wie auf dem „Kalalau-Trail“ auf der Insel Kauai. Der Regenwald ist neben dem auf Hawaii und im Olympic Nationalpark einer der Schönsten, die ich je gesehen habe. Trotz meiner guten Wanderschuhe ist der Weg nach oben sehr rutschig und glatt. Immer wieder ziehen Nebelfelder auf dem Weg vorbei und werden immer dichter, je höher ich komme. Ein guter Tag für eine Fernsicht ist es heute nicht. Völlig durchgeschwitzt und ohne Wechselklamotten erreiche ich nach 2 Stunden den Gipfel des Berges und ruhe mich einige Zeit aus. Die Essenspause ist wichtig aber aufgrund des Nieselregens und der Kälte verweile ich nicht lange auf dem Berg. Zum Fotografieren konzentriere ich mich heute auf die Details am Wegesrand. Ich entdecke viele Aufsetzerpflanzen und zahlreiche Moose und Farne. Je weiter ich hinab steige, umso mehr wird der Blick auf die umliegende Landschaft frei. Kurz nach dem Kontrollpunkt treffe ich auf meine Hostelbewohner und wir treten gemeinsam den Weg zum „Sungate“ an. Die Entfernungen in der Inka-Ruine sind nicht zu unterschätzen. Alleine von den Ruinen zum „Sungate“ benötigen wir eine Stunde (One-Way) Wanderzeit. Am Nachmittag werden die Besucher endlich weniger und ich erkunde alleine die Stadt. Die beste Gelegenheit für gute Fotos… Um 16 Uhr trete ich aufgrund des schlechten Wetters den Rückweg nach Aguas Calientes an. Im Hostel nehme ich mir eine warme Dusche und gehe anschließend mit meinem Zimmergenossen in der Stadt Abendessen. Um 22 Uhr geht dieser wunderschöne aber auch kräftezehrende Tag zu Ende. Nach einer erholsamen Nacht im Hostel steht heute der Rückreisetag nach Cusco auf dem Plan. Ich stehe um 6:30 Uhr auf, mache mich frisch und gehe frühstücken. Das Wetter ist heute nicht besonders gut, es regnet wieder ununterbrochen. Allerdings ist es heute noch schlechter als gestern. Am Frühstücksbuffet essen wir uns satt und kommen mit anderen Reisenden im Hostel ins Gespräch. Allmählich wird das Wetter besser und wir packen alle Sachen auf dem Zimmer ein. In der Stadt kaufe ich für den heutigen Tag Lebensmittel und um 11 Uhr starte ich die Wanderung zurück nach Hidroelectrica. Der Rückweg am späten Vormittag ist ein wunderschöner Abschluss dieser dreitägigen Tour. Ich sehe zahlreiche Papageien, die sehr laut durch den Regenwald ziehen. Mit einer großen Pause während der Wanderung kommen wir schließlich um 14 Uhr bei den Kleinbussen an. Laut Reiseführer, sollen wir zwischen 14:00 Uhr und 14:30 Uhr den Kleinbus erreichen. Um 15 Uhr geht die lange 7 stündige Rückfahrt endlich los. Es treten noch weiteren 10 Kleinbusse die Fahrt nach Cusco an. Bis zur Abenddämmerung fahren ohne Pause durch. Erst an einer Raststätte halten alle Busse für eine halbe Stunde an. Derweil rückt die Putzkolonne an und säubert alle Wagen von außen. Im Eiltempo werden alle Busse vom Staub von der stundenlangen Schotterpistenfahrt befreit. Ich kaufe mir ein paar Lebensmittel ein und esse einen leckeren Burger zum Abendbrot. Die Läden an der Raststätte haben sich voll auf diese Art von Tourismus eingestellt. Um 21:30 Uhr komme ich heil in Cusco auf den „Plaza San Francisco“ an und checke im Pariwana Hostel ein. Diesmal bin ich in einem Zimmer voller argentinischer Schönheiten untergebracht. Um 23 Uhr gehe ich schließlich schlafen, die Mädels dagegen suchen den Flair des Nachtlebens. Hiermit endet meine große aufregende dreitägige Tour zum Machu Pikchu.
Im nächsten Beitrag berichte ich über meine einwöchige Peru-Reise mit dem kanadischen Veranstalter G Adventures. Auf der kleinen Rundreise schauen wir uns verschiedene Inka-Ruinen im Sacred Valley an, bewandern für 4 Tage den berühmten Inka-Trail und besuchen am Ende das Machu Pikchu. Die Tour ist der nächste große Höhepunkt auf meiner Weltreise.
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