Am Abreisetag auf Molokai stehe ich schon um 5 Uhr morgens auf, packe alle Sachen in meine beiden Rucksäcke, betanke das Auto und fahre zum Airport. Die Mietwagenstation öffnete erst um 6 Uhr morgens, sodass ich 30 Minuten vor Abflug erst am Terminal erschien. Dementsprechend extrem schnell verlief der Sicherheits-Check. Ich war der letzte Passagier, der noch gefehlt hatte. Die Anzahl der Flugreisenden mit der kleinen Propellermaschine war wirklich wenig gewesen, nur etwa 8 Personen flogen nach Maui. Während des kurzen Fluges erkundigte ich mich wegen der Unterkunft auf Maui und entschied mich direkt im „Haleakala Nationalpark“ im Campground „Hosmer Grove“ nieder zu lassen. Der Flug verlief etwas holprig, die Start- und Landephase aber dagegen gingen sehr schnell und sanft von statten. Auf der Insel Maui angekommen (bei wunderschönem Wetter und Temperaturen um die 30 Grad) holte ich den Mietwagen in Kahului ab und fuhr direkt zum Campingplatz. Da der Campingplatz nicht reserviert werden kann, gilt hier das „Windhundprinzip (first-come first-served). Gegen 9 Uhr komme ich am Ziel auf einer Höhe von knapp 2.000 Meter über dem Meeresspiegel an. Die Straße den Berg hinauf war traumhaft gewesen. Bei klarer Sicht habe ich einen grandiosen Blick auf den mittleren und nördlichen Teil der Insel mit der Stadt Kahului. Da der „Hosmer Grove“ direkt im Nationalpark liegt und ich den Annual Pass habe, bezahle ich für den Eintritt und die Übernachtung keinen einzigen Dollar. Ich kann bis zu 3 Nächte im Monat (am Stück) im Campground übernachten. Ich habe weder einen Ranger gesehen, der den Aufenthalt kontrolliert noch wüsste ich nicht, wie die Nationalparkverwaltung das überprüfen sollte. Am Campground war genügend Platz, sodass ich mein Zelt gleich aufbaute und anschließend zum Visitor Center fuhr. Dort angekommen erkundigte ich mich über den Nationalpark und entschied mich für ein „Wilderness Camping“ in „Paliku“ am nächsten Tag. Dafür habe ich im Visitor Center ein Permit kostenfrei beantragt und plane für die nächsten zwei Tage die Wanderung durch die Kraterlandschaft. Ein ruhiger Ausflug wird das nicht, es stehen jeweils 10-11 Meilen am Tag mit Wandern an. Am ersten Wandertag wird ein Höhenunterschied von 1.100 Meter, am zweiten Wandertag ein Unterschied von 500 Meter zu überwältigen sein. Mit dem entsprechenden Gewicht meines großen Rucksacks (etwa 20-25 kg) samt Kameraausrüstung, Zelt, Isomatte, Schlafsack, Klamotten und Verpflegung (4 Liter Wasser) wird das ein gutes Trainingsprogramm. Nachdem ich die nächsten Tage im Nationalpark geplant hatte, fuhr ich den Berg hinunter und kaufte Lebensmittel ein. Auf Hawaii ist der Einkauf von Lebensmittel extrem teuer. Ich liege pro Einkauf jeweils zwischen 25 und 70 Dollar. Auch die Spritpreise liegen beim „Regular“ immer zwischen 2,90 und 3,90 Dollar pro Gallone. Nachdem ich meine Lebensmittel hatte, packte ich im Campground alle Sachen für die zweitägige Wandertour und fuhr schließlich zum Gipfel des „Haleakala“ hinauf. Der höchste Punkt ist der „Puu Ulaula“ mit einer Höhe von 10.000 Fuß (3.050 Meter) und Temperaturen von 50-60 Fahrenheit (tagsüber). Während der Fahrt zum Gipfel halte ich an diversen Aussichtspunkten an und bekomme am späten Nachmittag die gesamte Kraterlandschaft in diversen Farbtönen zu Gesicht. Ab einer Höhe von 7.000 Fuß bin ich fast immer über den Wolken und hier scheint sehr oft die Sonne. Vom Gipfel aus kann ich die Inseln Big Island, Molokai und Lanai sehen. Dieser Nationalpark ist ein Muss auf Maui und hat mich sehr fasziniert, schon wegen der vielen Krater und der einzigartigen Vegetation. Gegen Abend fuhr ich zum Visitor Center auf 7.000 Fuß hinab, esse dort Abendbrot und säuberte meine Kameraausrüstung. Im Campingplatz gibt es keine Duschen oder Strom, sodass das Visitor Center hier die perfekte Lösung war. Der Toilettenbereich hat 24×7 Stunden geöffnet und so kann ich zu jeder Zeit Strom, Trinkwasser und Waschbecken benutzen. Am Abend sah ich mir das Ausmaß des Sonnenbrandes von O’ahu an und war etwas schockiert. Auch einige Schiefer mussten mit Pinzette und Schere aus den Beinen entfernt werden, die teilweise bis zu einem Zentimeter in der Haut steckten. Dafür habe ich dann etwas Zeit und Schmerzen in Kauf genommen, Hauptsache die Fremdkörper sind aus der Haut draußen.
Am Tag darauf stehe ich früh morgens um 4 Uhr auf und packe alle Sachen ins Auto, um den Sonnenaufgang auf dem „Haleakala“ zu erleben und damit einen Parkplatz zu ergattern. Ab 5:30 Uhr ist der Gipfel extrem voll und alle wollen den Sonnenaufgang sehen. Gegen 5 Uhr komme ich am Gipfel an, die Sicht ist schlecht und es wehte ein schöner starker kalt-feuchter Wind. Ich ziehe alles an, was ich habe und friere dabei überhaupt nicht. Viele andere Leute dagegen schon, die mit Sandalen und einer dünnen Decke sich das Spektakel ansehen wollen. Am Visitor Center beim Gipfel laufe ich einen 0,5 Meilen langen Trail zu einer ruhigeren Aussicht und genieße den Sonnenaufgang. Etwa 10 Minuten vor Sonnenaufgang klart die Sicht auf und die Sonne erhebt sich über den Wolken. Bis 7 Uhr wird schön fotografiert und gefrühstückt bis dann schließlich die Wanderung eine Dreiviertelstunde später beginnt. Bei schönem Wetter beginne ich den zweistündigen Abstieg in die zerklüftete Kraterlandschaft. Mit ein wenig Anpassungsbedarf am Rucksack überstehe ich die ersten 6-7 Meilen ohne Probleme. Vom sandigen Untergrund und der trockenen Landschaft zum steinigen Pfad ändert sich an der Vegetation so Einiges. Es wird feuchter und durch jede Menge Farne geht der Wanderweg. Etwa 2-3 Meilen vor dem Ziel setzt der Regen ein und ich muss die Ausrüstung wechseln. Bei immer stärkeren Regen und tieferen Temperaturen komme ich gegen Mittag in „Paliku“ an. Meine Sachen sind bis auf die Hose überwiegend trocken geblieben. „Paliku“ ist nur ein Ort, wo ein kleinen Haus mit Übernachtungsbetten (Monate im Voraus komplett ausgebucht) mit einer Toilette steht. Mehr nicht. Ich bin der Einzige dort mit einem Zelt und warte etwa 2-3 Stunden bis das Wetter etwas besser wird. Dann baue ich schnell mein Zelt auf und lege mich darin schon ab Nachmittag schlafen. Es regnet und stürmt bis 6 Uhr Abends und dann endlich klart das Wetter auf. Die Sonne kommt heraus und damit beginnt auch für mich die Zeit des Genießens und Fotografierens. Auch die 8 Personen aus den Häuschen kommen heraus und wir kommen ins Gespräch. Einen Tag vorher hatte es auch nur geregnet gehabt und da waren 5 Personen, die ohne Zelt dort gecampt haben. Völlig verrückt ohne Zelt in diese Gegend aufzubrechen und dann auch noch mit den falschen Klamotten. Wie die 5 Personen die Nacht überstanden haben, möchte ich gar nicht wissen. In der Nacht ist es extrem klar und ich bekomme einen wolkenlosen Sternenhimmel zu sehen. Nach den Wandertagen muss ich mich unbedingt duschen. Die letzte Dusche ist schon Tage her. Gegen halb 10 Abends gehe ich dann schließlich schlafen.
Am nächsten Tag stehe ich gegen 5:30 Uhr bei perfektem wolkenlosen Himmel und tollem Sonnenaufgang in „Paliku“ auf. Auch die anderen Personen aus dem Haus stehen schon draußen und beobachten den Sonnenaufgang und Monduntergang, der fast zeitgleich stattfand. Ich frühstücke was, packe meine Sachen in den Rucksack und gegen 7:30 Uhr starte ich zeitgleich mit der Gruppe die Wanderung. Die Gruppe läuft in Richtung Küste den „Kaupo Trail“ mit einem Höhenunterschied von 1.800 Meter entlang. Ich dagegen wandere den „Keonehe’ehe’e (Slidings Sands) Trail“ (wie gestern) ein Stück zurück und wechsle dann nach 1-2 Meilen auf den „Halemau’u Trail“, der direkt durch die Kraterlandschaft führt. Von der feuchten Vegetation eines Regenwaldes geht es nach nur 1-2 Meilen in eine trockene Gegend. Die erkalteten Lavamassen sind allgegenwärtig und zu jeder Zeit auf den Wanderwegen präsent. Der große „Haleakala Krater“ wird von zwei Wetterseiten stark beeinflusst, was die Wanderung und Übernachtung in dieser Gegend für mich zu einer meiner anspruchsvollsten Abenteuer macht. Nach 5-7 Meilen sehe ich die ersten Wanderer auf meinem Weg, es traut sich wohl kaum einer so tief in die Kraterlandschaft hinein. Ab Meile 5 wird die Gegend so richtig schön. Ich laufe mitten durch die kleinen Krater, die in erdenklichen Farben (Ocker, Violett, Gelb oder Orange) durch die Sonne in Erscheinung treten. Die verschiedenen Mineralien zeigen sich besonders in der Mittagssonne und am Nachmittag von der schönsten Seite. Das erste Zwischenziel „Holua“ erreiche ich gegen 11 Uhr. Neben „Paliku“ kann man auch in „Holua“ mit einem Permit zelten. Das sind die beiden einzigen Stellen im Krater zum Wilderness Camping. Auf meiner Reise erlebe ich sehr oft, dass das Zelten wesentlich einfacher, spontaner, flexibler und kostengünstiger ist. Sobald man jedoch in Häuser, Zimmer oder Lodges übernachten möchte, sind Reservierungen teils bis zu 6 Monaten im Voraus notwendig. Noch 4 Meilen bis zur Straße und mir steht ein Anstieg bevor. Ich dachte mir, die 300-400 Meter werde ich locker bis 14 Uhr schaffen aber da habe ich mich gewaltig geirrt. Der Pfad geht den Berg etwa 3 Meilen steil hinauf, vorbei an riesigen Farnen und steilen Felsvorsprüngen. Ein wunderschöner Pfad aber auf dieser Strecke musste ich mindestens 4-6 kleine Pausen einlegen. Mit viel Mühe und den letzten Kraftreserven erreiche ich die Straße um 14:30 Uhr. Die Wanderung der letzten Tage merke ich stark in den Muskeln. Mit zwei anderen Personen warte ich am „Hiker Pick-up“ Parkplatz auf Menschen, die uns mit dem Auto wieder zum Gipfel nehmen. Die Strecke von fast 7 Meilen laufe ich nicht zum Gipfel hoch. Nach 20 Minuten Wartezeit nimmt uns ein älteres Pärchen mit Ihrem Auto zum Gipfel mit. Die meisten Menschen fahren lachend an uns vorbei, in den USA ist es eben unüblich per Anhalter mitzufahren. Um 15 Uhr bin ich wieder an meinem Auto und trockne in der Sonne sowie im Wind mein Zelt samt Sachen. Dann werden noch ein paar schöne Fotos geschossen und schließlich esse ich erst einmal was. Einige Zeit später geht es zum Visitor Center bergab, lade meine technischen Geräte dort auf und baue problemlos mein Zelt im „Hosmer Grove“ Campground auf. Gegen 21:30 Uhr gehe ich endlich schlafen und bin froh die 20 Meilen in beiden Tagen so gut überstanden zu haben. Alles richtig gemacht…
Meine zweitägige Wanderung durch den Haleakala Nationalpark
Die Nacht nach den beiden Wandertagen habe ich gut und ausgeruht überstanden. Der „Hosmer Grove“ Campground ist ein guter Campingplatz, leider nervt nur die Aufbruchstimmung zum Gipfel ab 4 Uhr morgens. Selbst der Nationalparkeingang nebenan ist jeden Tag um die gleiche Uhrzeit mit Stau und langen Wartezeiten versehen. Wer die Nacht im Nationalpark verbringt, kommt wesentlich schneller zum Gipfel. Ich stehe um 4:30 Uhr auf und fahre ein zweites Mal zum Gipfel hinauf. Um 5:20 Uhr bekomme ich noch knapp einen Parkplatz. Diesmal ist noch mehr los, sodass die Parkranger alle Besucher wieder auf die Wege und Aussichtspunkte drängen. Die Sicht ist sehr klar, der Wind sehr schwach und die Temperatur liegt bei 45 Fahrenheit. Der Sonnenaufgang ist wieder ein tolles Erlebnis. Um 7 Uhr trete ich den Rückweg zum Campground an, baue dort alles ab und frühstücke. Gegen 8 Uhr fahre ich dann wieder auf Meereshöhe nach Kahului, um dort Lebensmittel einzukaufen und das Auto zu betanken. Einige Stunden später breche ich dann nach Osten/Südosten der Insel auf, um im „Kipahulu Campground“ im „Haleakala Nationalpark“ die nächste Tage zu übernachten. Auf der Strecke werden zahlreiche Fotos an schönen Aussichtspunkten, Stränden und Buchten geschossen. Die Fahrt ist sehr angenehm, das Wetter ist top und die Strecke ist einfach unvergesslich. Ich fahre von Kahului über die Straße 36 auf den Hana Highway 360. Der „Highway to Hana“ ist sehr kurvenreich und gefährlich. Dafür führt die Strecke durch einen sehr schönen Regenwald, bestehend aus unzähligen Pflanzen und Bambuswäldern. Der Highway führt vorbei an unzähligen Buchten, Tälern und Wasserfällen. Da es im Inneren der Insel fast immer regnet, werden die Wasserfälle davon gespeist und der Highway ist ebenfalls eine sehr feuchte und glatte Angelegenheit. Die letzten 10-15 Meilen bis zum Nationalpark sind besonders anstrengend. Die Straße wird immer enger und ist mit vielen Schlaglöchern versehen. Zum Nationalpark benötige ich von Kahului knapp 4 Stunden. Am Nachmittag baue ich im „Kipahulu Campground“ mein Zelt auf, es ist nicht besonders viel los. Mit dem Annual Pass komme ich kostenlos sowohl in den Nationalpark als auch Campground und kann bis zu drei Nächte dort schlafen. Anschließend baue ich mein Zelt auf und gehe ich bei schönem Wetter in den „Pools of ‘Ohe’o (Seven Sacred Pools)“ baden. Auch hier machen sich meine Wandersandalen bezahlt. Wo andere ewig durch den Fluss brauchen komme ich sehr schnell und sicher an die Badestellen heran. Am Ende des Tages wird was gegessen und gegen 21:30 Uhr geht es ins Bett.
Die letzte Nacht war sehr anstrengend gewesen. Es hat nur geregnet und zwar so stark, dass mein Zelt fast an die Regen-Belastungsgrenze kommt. Ich merke nur ein paar kleiner Spritzer im Zelt aber sonst blieb das Zelt samt Innenzelt trocken. Durch den andauernden Starkregen konnte ich kaum schlafen, da haben nicht einmal die Ohropax geholfen. Gegen 4:45 Uhr stehe ich auf und eine halbe Stunde später klart es ein wenig auf. Das Zelt ist schon seit mehreren Tagen nicht mehr trocken zu bekommen. Ich schüttelte kurz das Zelt ab und fuhr gleich mit dem Auto zum Visitor Center des Nationalparks. Leider war es nur eine kurze Trockenphase. In Abständen von 15-45 Minuten kommen tagsüber immer wieder teils starke Regenschauer vom Pazifik hineingerollt. Ich frühstücke im Auto und warte die Trockenphasen ab. Wenn der Regen nachgelassen hat, laufe ich zügig zu den „Seven Sacred Pools“, um dort Langzeitaufnahmen zu schießen. Dafür habe ich zwei Versuche benötigt. Beim ersten Versuch hatte ich nur 10 Minuten Zeit gehabt und war zu spät zum Auto zurückgekehrt (völlig nass geworden). Beim zweiten Versuch hatte ich eine halbe Stunde Zeit, sah vom Pazifik den Regen kommen und kehrte rechtzeitig zum Auto zurück. Die anderen Touristen blieben bei den Pools und wurden dementsprechend nass, hehe. Die Wasserfälle sind nicht mehr wieder zu erkennen. Wo ich gestern noch darin baden war ist ein gefährlicher Sturzfluss mit starken Fluten entstanden. Von der blau-grauen Wasserfarbe im Normalfall bis hin zur gelb-braunen Flut wird der Schlamm viele Meilen in den Pazifik hinausgetragen. Solch ein Bild habe ich nur am „Kalalau Trail“ auf Kauai gesehen. Hier war die Schlammbrühe mehrere dutzende Meilen in den Pazifik hineingeflossen. Nach einiger Zeit fahre ich nach Hana zurück und nehme auf dem Weg einen Bewohner der Insel mit (Pick-up). Von anderen Besuchern hörte ich, dass die einzige Straße dort in beide Richtung zur Zeit komplett gesperrt ist. Die westliche Richtung ist eine unbefestigte Straße, die wohl von Schlamm überflutet wurde. Der östliche Teil der Straße ist ab Hana wohl gesperrt wegen umgefallener Bäume. Im Visitor Center wurden mir das Gleiche erzählt. Die Straße ist jedenfalls schön leer und keine Touristen kommen hier an. Auf der Straße halte ich an einigen Wasserfällen an und schieße unter schweren Bedingungen doch gute Fotos. In Hana schaue ich mir die Bucht noch an und entscheide aufgrund der Wetterlage komplett den Rückweg anzutreten. Gegen Mittag war die Straße in östlicher Richtung wieder offen, sodass ich zum Campingplatz zurück fahre. Während der Fahrt lösten sich Steine und Schlamm von einer angrenzenden Felswand, sodass ich erst einmal die Straße etwas freimachen musste. Ein anderer Mann half mir dabei. Im „Kipahulu Campground“ baue ich sofort mein Zelt ab und fahre die Strecke zurück nach Kahului. Das Wetter bleibt regnerisch und mein Flug geht morgen. Ich möchte nicht mitten am frühen Morgen vor einer gesperrten Straße stehen und den Flug verpassen. Ich fahre zum „Hosmer Grove“ Campground und komme dort erst gegen 6 Uhr Abends an. Der Berg ist ebenfalls dicht aber zum Sonnenuntergang klart es dann doch etwas auf und die Sonne zeigt sich kurz. Am Campingplatz bin ich anfangs alleine, wenig später kommen noch 2-3 Autos. Die Zeit auf Hawaii hatte auch beim Zelt einige Spuren hinterlassen. An zwei Stellen musste ich am Gestänge kleine Reparaturen durchführen. Gegen 22 Uhr gehe ich dann ziemlich müde und kaputt schlafen. Da der Flug nach Big Island erst gegen Mittag startet, packe ich alle Sachen am Abreisetag.
Fazit: Maui ist eine extrem regnerische und mit dem Auto anspruchsvoll befahrbare Insel (zumindest auf meiner Reise). Die schönsten Ziele auf der Insel waren der „Haleakala Nationalpark“ (Sonnenaufgang, Aussichtspunkte und Wanderung) und der „Highway to Hana“. Die Wanderung durch den „Haleakala Nationalpark“ kann ich nur empfehlen, da man die „Silverswords“ und die Krater in vielen Farben sehen kann. Die meisten Besucher gehen vom „Summit“ (Visitor Center) aus nach „Holua“, was die minimale Wandertour sein sollte. Aufgrund der extrem lang andauernden schlechten Wetterlage mit Dauerregen im zweiten Teil meiner Maui-Reise musste ich einige Wanderungen abbrechen (Sturzfluten) und Ausflugszeile streichen. Die verlorene Zeit konnte ich dabei nicht mehr aufholen, sodass ich den gesamten Norden und Westen der Insel nicht erkunden konnte. Teilweise Erdrutsche und umgefallene Bäume machten einige Straßen unpassierbar, sodass ich einen Tag vor der Abreise den Rückweg zum sicheren mittleren Teil der Insel antreten musste. Die Flüsse haben innerhalb weniger Stunden ihr komplettes Gesicht verändert. Mein Zelt wurde dem harten Regentest unterzogen und hielt die Nacht mit andauernden Starkregen stand. Auf dieser Insel würde ich gerne neben Kauai länger verweilen wollen, vielleicht plane ich nochmal einen Flug dahin.
In meinem nächsten Eintrag berichte ich über den sechstägigen Besuch von Big Island.
Hallo Sascha,
wie war das so mit 25 Kg zu wandern? Was für ein Gewicht wäre vllt optimaler? Auf was könntest du am ehesten verzichten?
Wie hast du das Bild ganz oben mit den Wolken hinbekommen?
Hallo Eric,
das Gewicht war noch ok und meine Erfahrung sagt mir, maximal 10 Meilen am Tag mit dieser Ausstattung. Es ist schwer auf was zu verzichten, die Lebensmittel und Getränke haben viel Gewicht gekostet. Anstatt die 4 Liter Wasser braucht man in der Wildnis ein Wasserfilter. Damit kann man so einiges an Gewicht einsparen.
Das Titelbild habe ich ganz normal mit meiner Kamera am Tage mit dem POL-Filter geschossen (ohne Stativ). Das Gegenlicht am Morgen ist halt genial und im RAW-Format habe ich die Farben wieder herausgeholt (analog Joshua Tree Nationalpark).
Grüße
Sascha