Am frühen Morgen stehe ich ausgeruht um 7:10 Uhr bei wunderschönem Wetter auf. Mein Auto steht an einem Aussichtspunkt auf dem „Mount St. Helens“ an der Straße 99, einige Meilen vor der „Windy Ridge“. Ich frühstücke, bereite das Essen für den Tag vor und fahre anschließend die letzten 7 Meilen zum Ende der Straße 99. Es ist eine sehr schöne Gegend mit wenig Besuchern und einem tollen Blick bei Sonnenaufgang auf den Vulkan. Einen direkten Parkeingang mit einer Rangerstation gibt es hier nicht. Außerdem kann ich bedenkenlos auf den Parkplätzen für 5 Dollar die Nacht oder auch kostenfrei übernachten. Dank des Annual Passes muss ich auch hier nichts bezahlen. Nach einer kleinen Erkundung der Gegend starte ich die Wanderung zum Vulkan um 9:20 Uhr. Auch den „Mount Adams“ kann ich von der „Windy Ridge“ und dem Wanderweg sehr gut sehen. Ich laufe die gesamte Nordseite am „Mount St. Helens“ entlang und habe schöne Aussichten auf die Vulkaninnenseite sowie den „Spirit Lake“. Das ist jener See, in denen tausende Baumstämme darin schwimmen, die von der Eruption vor über 36 Jahren verbrannt wurden. Der „Mount St. Helens“ ist noch immer sehr aktiv. An vielen Stellen steigt Dampf hinauf und es fallen große heiße Gesteinsbrocken hinab. Durch den guten Winter liegt noch immer viel Schnee auf dem über 2.550 Meter hohen Vulkan, an deren Unterseite jede Menge kleinere bis größere Bäche hinabfließen. Es ist eine sehr kahle und unwirkliche Gegend und man glaubt die Eruption war erst vor wenigen Monaten geschehen. Jedoch kommt an vielen Stellen die Natur in Form von vielen Gräsern, blühenden Pflanzen, kleinen Nadelbäumen und Insekten zurück. Auch größere Tiere, wie Streifenhörnchen, Murmeltiere und sogar Mountain Goats sehe ich, die ebenfalls zur Verbreitung der Bäume beitragen. Durch den Schnee gibt es unterhalb am „Mount St. Helens“ zahlreiche Wasserfälle, wovon ich während der Wanderung z.B. die „Loowit Falls“ besichtige. Auf der gesamten Wanderung treffe ich sehr wenige Menschen und das Wetter ist sehr klar und sonnig. Insgesamt lege ich heute eine Strecke von 14-16 Meilen zurück und bin ca. 9 Stunden unterwegs. Um 18:00 Uhr komme ich am Auto wieder an, esse Abendbrot und fahre zu meinem Schlafplatz an der Straße 99. In den späten Abendstunden fotografiere ich den Vulkan mit der Milchstraße. Hier ist es die gleiche Szenerie wie im „Mount Rainier Nationalpark“, die Milchstraße schiebt sich gegen Mitternacht immer näher zum Vulkan heran. Gegen Mitternacht gehe ich schließlich schlafen und entscheide morgen spontan, was ich unternehmen werde.
Die Nacht konnte ich sehr sehr schlecht schlafen und ich war extrem unruhig gewesen. Um 6:00 Uhr Morgens stehe ich auf, fotografiere den wunderschönen Sonnenaufgang am „Mount St. Helens“ und höre wenig später ein lautes Heulen eines Kojoten ganz in der Nähe. Ich laufe einige hunderte Meter die Straße hinauf und sehe den Kojoten aus nur 50 Meter Entfernung. Das eindrucksvolle Geschehen halte ich in Bild und Ton fest und wenig später folgt sogar prompt die Antwort darauf. Auf der anderen Seite des Tals entdecke ich eine Gruppe von 3 anderen Kojoten, die auf das Heulen ebenfalls antworten und sich langsam in diese Richtung begeben. Nach diesem schönen Ereignis habe ich mich dazu entschlossen, heute keine weitere Wanderung, sondern direkt zum touristischen Schwerpunkt, dem „Johnston Ridge Observatory“ im Nordwesten zu begeben. Über die Huckelpiste 99 versuche ich mein Auto vorbei an zahlreichen Rissen, Schlaglöchern, Untiefen und Bodenwellen zu manövrieren. Die Straßen in dieser Gegend sind in einem extrem desolaten Zustand und ich bin froh das mein Auto keinen Schaden davon nimmt. Zur Mittagszeit komme ich am „Johnston Ridge Observatory“ an und hier sind viel mehr Touristen anwesend. In das Observatory komme ich dank des Annual Passes kostenfrei hinein (sonst 8 Dollar pro Person). Am Vormittag war das Wetter und die Sicht noch recht klar aber ab Mittag steigt immer mehr Dampf vom Vulkan hinauf. Die Sicht wird extrem schlecht und ich lade in der Zwischenzeit im Observatory meine technischen Geräte auf und esse Mittag. An diesem Ort ist das Overnight Parking überhaupt nicht erlaubt und von der Aussicht hat mir die Seite an der „Windy Ridge“ in diesem Park wesentlich besser gefallen. Gegend Abend wird die Sicht auf den Vulkan besser und ich beginne eine kleine Wanderung. Den „Mount St. Helens“ kann man auch besteigen aber dafür muss man sich per Internet Monate im Voraus anmelden, anschließend 20 Dollar für das Permit berappen und sich registrieren lassen. Der Aufstieg erfolgt im Süden über den „Climbers Bivouac Trailhead“ aber mir war das zu blöd gewesen. Auf Hawaii habe ich viel interessantere Vulkane gesehen und bewandert. Gegen 18:00 Uhr fahre ich schließlich zu meinem letzten Nationalpark auf der USA Reise, dem „Olympic Nationalpark“ in der Nähe von Seattle. Auf dem Weg zum Nationalpark halte ich am Subway für ein Abendessen an, betanke das Auto zweimal und gehe im Walmart Lebensmittel einkaufen. Gegen 23:00 Uhr komme ich etwa 5 Meilen vor Port Angeles am Ziel an und übernachte auf einer Picknick-Area. Dabei legte ich über 220 Meilen in ca. 5 Stunden zurück. Somit kann ich ab Morgen gleich mit der Erkundung des Nationalparks beginnen.
Eine genaue Beschreibung meiner Erkundung durch den „Olympic Nationalpark“ findet Ihr im nächsten Beitrag.
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