Heute ist ein Abstecher zum Goblin Valley in der Nähe von Hanksville geplant. Bis zum Mittag besuche ich im Capitol Reef Nationalpark noch einige Sehenswürdigkeiten, bevor es dann die knapp 60 Meilen (One-Way) zum Tal der Kobolde geht. Laut Reiseführer ist das Tal am Besten im Nachmittagslicht zu bestaunen, da dann die Sonne auch alle Kobolde schön bestrahlt. Kurz vor der Abfahrt esse ich auf einer Plantage in der Nähe des Visitor Center frische Aprikosen, die hier angebaut werden. Der Verzehr von den Früchten ist vor Ort kostenlos aber sobald man welche mitnehmen möchte muss man diese bezahlen. Sehr lecker…
Gegen Mittag verlasse ich den Nationalpark und begebe mich auf die Straße 24 nach Osten. Ich dachte, ich könnte schön durchfahren aber die Landschaft ist einfach zu schön. Die ersten 10 Meilen aus dem Nationalpark führen durch Täler und enge Schluchten bevor sich dann eine ganz andere Welt auftut. Im Reiseführer wurde nur in zwei Sätzen kurz darüber geschrieben aber ich bin einfach zu sprachlos bei dieser Canyonlandschaft. Eine derart vielfältige und abwechslungsreiche Canyonlandschaft aus Schluchten, Tälern, Dünen und Felsformationen habe ich noch nie gesehen und bringt mich zum Staunen. An einigen Stellen kehre ich mit dem Auto um und fahre ein paar abgelegene unbefestigte Straßen in diese Landschaft hinein. Das war genau die richtige Entscheidung gewesen. Alleine erkunde ich diese fremde Gegend und einige Dünen aus grau-violett und Ockertönen haben mein Aufmerksamkeit geweckt. Ich beschließe auf eine Anhöhe zugehen und mir einen Überblick zu verschaffen. Die Hitze ist mir in diesem Moment völlig egal. Auf der Anhöhe einer Düne angekommen, komme ich aus dem Staunen nicht mehr heraus, Wahnsinn! Die ganze Landschaft besteht aus diese verschieden farbigen Linien und erst Abseits der Straße entdeckt man die schönsten Motive. Dieser Abschnitt meine Reiseroute ist einer meiner schönste Strecken durch das USA-Festland bisher gewesen. Dagegen sehen Grand Canyon oder Monument Valley meiner Meinung nach ziemlich alt aus. Allerdings ist das richtige Licht entscheidend. Am frühen Morgen oder zu spät am Abend ist die Gegend kaum auffällig und man fährt schnell hindurch. Ab dem verschlafenen Nest Hanksville ist die Landschaft eher sehr weit, langweilig und öde.
Um 14 Uhr komme ich im Goblin Valley State Park an. Der Annual Pass hilft mir hier nicht weiter und so bezahle ich die 13 Dollar Eintritt. Der Park ist recht überschaubar und klein, bestückt mit einigen Wanderpfaden. Ich fahre direkt zum Zentrum des Parks, wo etwa 3 große Goblin Valleys vorhanden sind. Nur das erste große Tal ist für Besucher auf Wanderpfaden frei zugänglich. Viele Besucher habe ich im Park nicht gesehen und so bin ich bei meiner Erkundungstour fast immer alleine unterwegs. Die Hitze ist sicherlich ein ausschlaggebender Grund dafür. Denn Nachmittags ist es unerträglich heiß hier und der Sand und die Felsen strahlen ebenfalls die Wärme schön ab. Gut das ich viel Wasser und meinen Hut dabei habe… Nach einer kurzen Esspause im Park starte ich die Wanderung um 15 Uhr. Auf kleinen Hügeln verschaffe ich mir einen Überblick über diese eindrucksvolle Gegend. Die Wanderpfade sind im Valley nicht wirklich gut ausgeschildert und so verlasse ich den Weg schon nach wenigen Metern. Orientierung bei der Wanderung ist für mich immer die Besucherplattform mit dem Parkplatz. Jede Menge Goblins bevölkern diese Gegend und aufgrund der Hitze wandere ich nur knapp zwei Stunden im Park.
Am frühen Abend verlasse ich den tollen Park wieder und fahre die gleiche Strecke zurück zum Capitol Reef Nationalpark. Auf dem Weg betanke ich mein Auto und kaufe Lebensmittel im Nest Hanksville ein. Hier gönne ich mir auch ein Eis… Im Nationalpark angekommen wasche ich mich im einzigen mit Wasser vorhandenen Fremont River. Dann kehre ich zu meiner Übernachtungsstelle vor dem Eingang des Nationalparks an der Straße 24 zurück, esse dort Abendbrot und gehe schließlich schlafen. Ein wirklich sehr schöner und unvergesslicher Tag geht leider zu Ende.
Als nächste besuche ich das Natural Bridges National Monument auf den Weg zum Arches Nationalpark bei Moab. Mehr dazu erfahrt ihr im nächsten Beitrag.
Abseits der Straße 24: War ja klar dass du da hoch wanderst 🙂 Das ist mal eine richtige Painters Palette!
Goblin Valley: Hätte man auch Mushroom Valley nennen können. Das du dich danach bei Blizzard einloggst war ja klar^^