Der beeindruckende „Zion Nationalpark“, ein Wanderpark voller wilder Tiere und Pflanzen. Auch an diesen Tagen war der Eintritt in den Nationalpark kostenlos. Aus der Erfahrung suche ich sofort am Eingang des Parks einen Campingplatz und habe im „Watchman Campground“ sogar noch Glück. Für 20 Dollar bekomme ich zumindest für eine Nacht einen Platz. Der Ranger am Eingang des Campgrounds sagte mir, ich solle am nächsten Tag wegen einer weiteren Übernachtung wieder anfragen, was auch wunderbar geklappt hatte. Die bisher von mir besuchten Campingplätzen sind alle gepflegt und recht modern gewesen, überall warmes Wasser und Duschen. Außerdem besitzt jeder Campingbereich immer einen Tisch mit Bänken sowie eine Feuerstelle, wo man am Abend ein Feuer machen kann. Am Nachmittag geht es endlich los, ich besuche zuerst das Visitor Center des Parks. Anschließend packe ich meinen kleinen Wanderrucksack und laufe zur Shuttlebus-Station. Der „Zion Nationalpark“ kann zum Teil mit dem eigenen Auto durchfahren werden (zum Beispiel der Ostteil des Parks). Die Hauptattraktionen des Parks sind nur per kostenlosen Shuttlebus zu erreichen. Es gibt etwa 9 Busstationen und als erstes steuere ich die „Patriarchs Canyons“ und danach die „Emerald Pools“ (Wasserstellen) an. Auf den zahllosen Wanderwegen begegnete ich zahlreichen Tieren, denen man sich bis zu 2 Meter nähern kann. Die Tiere haben überhaupt keine Angst oder Scheu vor dem Menschen. Die wichtigsten Regeln des Parks: Die Tiere werden vom Menschen nicht gefüttert und müssen in Ruhe gelassen werden. Auf der abendlichen Rückfahrt zum Campingplatz stoppte sofort der Shuttlebus, es waren mehrere „Turkeys“ (Truthühner) auf der Straße gewesen. Ich steige aus dem Bus aus und beobachte das Schauspiel. Zur Abenddämmerung kehre ich zum Campingplatz zurück, esse was und gehe schließlich gegen 21:30 Uhr schlafen. Das Wetter war heute spitze mit fast wolkenlosem Himmel und milden Temperaturen gewesen.
Am zweiten Tag stehe ich um 6:30 Uhr auf, frühstücke schön, säubere die Kameraausrüstung und koche mir einen Tee. Außerdem verlängere ich an der Rezeption den Aufenthalt im Campingplatz um eine weitere Nacht. Wenig später kaufe ich im Supermarkt in Springdale einige Lebensmittel ein und starte anschließend die 6-stündige Wanderung (Hin- und Rückweg) zum „Observation Point“. Dabei müssen etwa 650 Höhenmeter durch zahlreiche Schluchten und Täler überwunden werden. Der Weg zum „Observation Point“ war recht moderat, dafür war die Aussicht am Ziel grandios gewesen. Je höher es ging, desto stärker wehte der Wind. Bei der intensiven Sonne und den Temperaturen ist der Wind eine gute Abkühlung, wobei ich froh war noch wärmere Sachen eingepackt zu haben. Im Hochsommer ist diese Wanderung aufgrund der Hitze sicherlich der Horror. Von allen Touren im Zentrum des Nationalparks war diese Wanderung mit Abstand einer der längsten und anstrengendsten gewesen. Nach der Wandertour schaute ich mir noch den River Walk mit dem „Temple of Shinava“ an. Dieses Ziel liegt im Norden des Parks und ist in der Nähe der letzten Shuttlebus-Station. Zur Abenddämmerung kehre ich zum Startpunkt zurück und dusche mich im „Zion Outfitter“. Im daneben gelegenen Restaurant gönne ich mir ein warmes Abendessen und gehe um 23 Uhr schließlich schlafen.
Am Abreisetag fahre ich mit dem Shuttlebus zum Museum und den „Patriarchs Canyons“, um weitere schöne Aufnahmen mit meiner Kamera zu machen. Aufgrund der engen Zeit lasse ich die Wanderung zum „Angels Landing“ ausfallen und fahre stattdessen weiter nach Page. Ich verlasse den „Zion Nationalpark“ im Osten. Die Strecke bis zum Ausgang des Parks war meiner Meinung nach noch viel schöner und interessanter gewesen. Hier kam ich aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Spektakuläre Felsformationen in erdenklichen Farben und Mustern sowie wilde Tiere (Bighorn Sheep) begegnete ich auf der Strecke. An einigen Streckenabschnitten wanderte ich in die Landschaft hinein und schoss eine meiner besten Tierfotos. Felsblöcke erstrahlen in Ocker-, Braun-, Violett- und Gelbtönen sowie in Schwarz und Weiß. Zahlreiche Muster aus Wellen und Linien verzieren die Landschaft. Das Wetter über die Tage im Nationalpark war wieder einmal sehr sonnig und nicht zu heiß gewesen. Genau das perfekte Wetter, um den Park zu bewandern. Am Parkausgang änderte sich die Gegend schlagartig. Ich fuhr über Kanab und Jacob Lake (Grand Canyon – North Rim) nach Marble Canyon und bekam an der „Navajo Bridge“ endlich den Colorado River zusehen. Zwischendurch lege ich kleine Essenspausen an sehenswerten Punkten ein. Über den „Antelope Pass“ ging es weiter nach Page. Die Strecke war sehr lang gewesen und zog sich zeitlich extrem hin. Ich komme erst gegen 19 Uhr in Page an und suche mir im „Lone Rock Campingplatz“ eine Übernachtungsmöglichkeit.
Nachtrag – Zweiter Besuch des Nationalparks am 8. Juli 2016: Nachdem ich ein paar Tage in Las Vegas verbracht hatte (Pause vom „Mono Lake“ und „Mammoth Lakes“) fuhr ich nochmals zum „Zion Nationalpark“, um die eindrucksvolle Wanderung des „Angels Landing“ über den gleichnamigen Trail zu laufen. Ich startete die Wanderung um 9:30 Uhr von der Busstation „Grotto“ und die Strecke hatte eine Distanz von 2,5 Meilen (One-Way). Der Trail zum „Angels Landing“ ist bezüglich der Distanz und des Höhenunterschiedes nicht schwer aber aufgrund der Enge des Trails und der Masse der Wanderer sehr gefährlich. An diesem Tag waren zu viele Wanderer dahin unterwegs gewesen, sodass es sich auf den Pfad ziemlich oft staute. Das machte die Wanderung eher zur Nervenprobe und Geduldsspiel, denn es kostete viel Zeit um auf den Top zu gelangen. Der Trail lohnt sich allemal, allerdings sollte dieser sehr früh am Morgen angegangen werden. Die Beste Zeit auf den „Angels Landing Trail“ ist Vormittags und zwischen 13 und 15 Uhr Nachmittags.
In meinem nächsten Beitrag berichte ich über den Ort Page mit seiner Umgebung und den Besuch des „Antelope Canyon“.
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