Mein nächstes Reiseziel ist das berühmte „Monument Valley“. Auf deren Fahrt von Page kam ich in starke Sandstürme, die mich schon am „Lone Rock Campingplatz“ früh heimsuchten. Die Sichtweite auf der Straße betrug teilweise unter 50 Meter und die Temperaturunterschiede betrugen etwa 15 Grad. Andere Camper berichten von Schneestürmen und weit aus größeren Temperaturunterschieden. Obwohl das Wetter schön war, sah es so aus als würde es gleich regnen. Der Sand in der Luft verpasste der Landschaft einen trüben, verschwommenen Anstrich. In der Ferne sah ich viele Windhosen, die über das Gebiet mit hoher Geschwindigkeit fegten. Durch den Sturm wehten zahlreiche Büsche über die Straße, so wie ich es aus den Filmen her kenne. Nur leider haben die Büsche Dornen mit im Gepäck und damit ist nicht zu spaßen.
Gegen frühen Nachmittag erreiche ich das Monument Valley und das Wetter klart so langsam auf. Ich suche mir einen Platz im „Campground Gouldings“ für etwa 28 Dollar die Nacht aus. Das Monument Valley ist Navajogebiet und demnach ein Tribal Park. Überhöhte Preise bei Touren und Gifts sind nicht zu übersehen. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass die Navajo-Nachfahren ziemliche Abzocker sind. Eine geführte Tour durch das Valley nehme ich nicht, ab 50 Dollar pro Person gehen die Preise los. Mit 20 Dollar Eintritt in den Park habe ich zwei Tage Zeit das Monument Valley zu erkunden.
Zuerst fahre ich zum Visitor Center, von wo aus ich eine tolle Aussicht auf das Valley habe (klassische berühmte Postkartenansicht). Anschließend geht es auf eine Dirty Road (unbefestigte Straße) durch das Valley im Round Trip. Auch hier ist der frühe Nachmittag genau die richtige Zeit die Rundfahrt zu starten, damit gegen Abend der Sonnenuntergang am Visitor Center nicht verpasst wird. Große Wanderungen bei der Fahrt durch das Valley sind nicht nötig, alles ist schön bequem für den amerikanischen Touristen präpariert. Das Monument Valley ist eine Reise wert, die Landschaft ist kaum mit Worten zu beschreiben. Vor dem Sonnenuntergang esse ich am Visitor Center mein Abendbrot und warte auf den richtigen Moment. Zuerst fotografiere ich die untergehende Sonne und setze das erste Mal meine neuen Grauverlaufsfilter ein. Da die letzten Tage Vollmond war, wollte ich noch den Mondaufgang abwarten. Gegen 21:30 Uhr war es dann soweit. Wie ein Sonnenaufgang schob sich der Mond am Horizont hinter den berühmten Felsformationen hoch. Der aufgehende Mond zeigte wunderschön die Silhouette der bekannten Felsen des Valleys. Keine Menschenseele war mehr am Visitor Center da gewesen und hatte diesen Moment mit seinen eigenen Augen gesehen. Gegen 23 Uhr fahre ich zum Campingplatz zurück, putze Zähne und gehe schlafen.
Am nächsten Tag stehe ich recht spät auf, dusche mich und wasche meine Sachen im Campingplatz. Nachdem Frühstück schaue ich mir Vormittags noch die „Three Sisters“ im Monument Valley auf der Dirty Road an, bevor es dann weiter zum nächsten Reiseziel geht. Mit der Zeitumstellung komme ich nicht zurecht. Das liegt daran, das in jedem Navajogebiet die Uhr um eine Stunde später eingestellt werden muss als es im jeweiligen Bundesstaat üblich wäre. In diesem Fall betrifft das zum Beispiel die jeweiligen Tribal Parks.
Das nächste Ziel ist der „Canyon de Chelly“ mit dem „Spider Rock“, von denen ich im nächsten Beitrag berichten werde.
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