Nach einer 300 Meilen Fahrt vom Grand Canyon zum Joshua Tree Nationalpark komme ich gegen frühen Nachmittag am Ziel an. Ich fuhr schon gegen 7 Uhr los (bei -2 Grad) und die Strecke zog sich ganz schön lange hin. Ich passierte die Route 66 durch endlosen Wüstenlandschaften mit einsamen Hütten und Tankstellen, deren Preise bei fast 6 Dollar pro Gallone lagen. Hui, eigentlich ist der Sprit in Kalifornien zwar teuer aber immer so zwischen 2,50 Dollar und 3,20 Dollar pro Gallone. Bei den Mietwagen mit Automatik tanke ich bei halbvollen Tank lieber ganz voll. Die Entfernungen und der Verbrauch von den SUVs in den USA sind nicht zu unterschätzen. Ich fuhr die Interstate 40 Richtung Westen lang und dann ging es in die Pampa über Essex, Amboy und 29 Palms. Mit Hilfe des Annual Passes komme ich ohne weitere Kosten in den Nationalpark. Bei jedem Eingang in die Parks bekomme ich ausführliche Prospekte und Karten vom jeweiligen Gebiet. Im Joshua Tree herrschen angenehme 22 Grad und sonniges Wetter mit leichtem Wind. Achtung neue Zeitzone, die Uhr wird um eine Stunde vorgestellt. Im Nationalpark suche ich mir gegen 14:30 Uhr im „Campground Jumbo Rock“ einen Übernachtungsplatz zwischen der Felsenlandschaft (wie im Valley of Fire). Es ist noch Platz und auch hier muss ich 15 Dollar die Nacht bezahlen (eigener Check-in). Allerdings besitzen die meisten Campingplätzen im Park kein Wasser, Duschen, Toilette und Tische/Bänke mit Feuerstelle. Deshalb muss jeder Besucher in diesem Nationalpark ausreichend Wasser mitnehmen. Am Nachmittag bewandere ich den Trail zum „Skull Rock“ sowie „Hidden Valley“ und fahre weiter zum „Cholla Cactus Garden“. Bin ich froh die Wandersandalen zu haben. Bei einer sandigen Gegend mit Wind sind diese Schuhe einfach unschlagbar. Die Kakteen im „Cholla Cactus Garten“ sind aber recht gefährlich. Die Büsche dieser Kakteen heften sich mit Enterhaken sofort an jedes Kleidungsstück. Jedes entfernen der Stacheln aus der Kleidung oder Haut ist sehr schwierig und schmerzhaft (durfte ich am Folgetag selbst erleben). Am Ende des ersten Tages fuhr ich mit dem Auto durch die felsige Joshua Tree Landschaft (Zentrum des Parks), wo hunderte solcher Bäume bei Sonnenuntergang standen und ein tolles Bild abgaben. Im Campingplatz esse ich Abendbrot und schreibe am Kosten- und Tagebuch weiter. Sobald die Sonne hinter dem Horizont verschwand, wurde es schlagartig kälter. Um 22 Uhr gehe ich schlafen und bin schon sehr auf den nächsten Tag in dieser wunderschönen Gegend gespannt.
Am nächsten Tag fuhr ich morgens wieder zum Kern des Nationalparks, die Sonne schien noch. Gegen 9 Uhr war es damit vorbei und es regnet erst einmal für 2 Stunden. Die Temperaturen gingen hinunter auf etwa 12 Grad. Als das Wetter besser wird, bewandere ich den gesamten „Skull Rock Trail“ und fuhr anschließend zur „Keys View“, ein eindrucksvoller Aussichtspunkt auf das Nachbartal. Auf dem Aussichtspunkt lege ich eine Essenspause ein und erkunde danach die fremde Gegend. An der Straße entdecke ich zahlreich blühende Pflanzen in vielen Farben, es ist Frühling im Park. Die Joshua Trees mit den bunten Wiesen in den Farben gelb, violett, rosa und weiß sind ein beeindruckendes Bild. Etwas später bewandere ich noch den „Arch Rock“ mit seiner Umgebung, ein natürlicher Felsbogen in einer so unwirklichen Gegend. Genau an diesem Ort gibt es ebenfalls einen Campground. Der Felsbogen liegt in einem schwer zugänglichen aber einzigartigen Terrain. An diesem Ort musste ich einfach länger bleiben und tolle Fotos schießen. Ich verließ gegen Mittag den Park gen Süden und hielt noch einmal am „Cholla Cactus Garten“ an. Mit den vielen Wolken am Himmel gelingen mir hier die besten Bilder, allerdings auch sehr schmerzhafte Bilder. Ich weichte vom Pfad ab und zog mir ein paar schöne Stacheln in die Hände. Mit der Pinzette habe ich alle Stacheln entfernen können aber unter Schmerzen, wegen den Enterhaken. Nach 10 Minuten Fahrt entdecke ich große rot-braune Kakteen auf den Felsen an der Straße. Ich parke das Auto und schaue mir diese riesigen Kakteen aus der Nähe an. Diese sind fast so groß wie ich und einige Kakteen blühen in den Farben gelb und violett. Deren Stachel sind sehr zahlreich, robust und teilweise über 5 cm lang. Die jungen Kakteen am Felsen übersieht man sehr schnell, da diese nur einige Zentimeter groß sind. Das nächste Ziel im Joshua Tree war der „Cottonwood“, eine Oase in der Wüste mit Palmen, allerdings laut Beschilderung mit Schwermetallen im Boden komplett verseucht. Naja… Meine letztes Ziel im Nationalpark ist die Wanderung auf dem „Bajada Nature Trail“. Auf diesem Pfad wird dem Besucher die Flora und Fauna der Landschaft genauer erklärt. Gegen 16 Uhr fuhr ich auf die Interstate 10 gen Westen und suche mir für eine Nacht ein Motel im Ort Hesperia (Travellodge). In der Unterkunft säubere ich meine Sachen, bereite alles für den nächsten Tag vor und lade alle technischen Geräte auf. Gegen 23 Uhr ging ich schließlich schlafen und einer der schönsten Tage auf meiner jungen Reise geht zu Ende.
Im nächsten Beitrag berichte ich über den Start des Highway Number 1 mit Santa Barbara.
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