Den zweiten Teil meiner Galapagosreise bereise ich alleine und damit auf eigene Faust auf den Inseln „Santa Cruz“ und „Isabela“. Dank dem Veranstalter „G Adventures“ konnte ich gegen einen Aufpreis von 71 Euro den Aufenthalt auf dem Inselarchipel um weitere acht Tage verlängern. Jetzt bestimme ich den Reiserhythmus und kann mich voll auf die Fotografie sowie die dort lebenden Menschen, Tiere und Pflanzen konzentrieren. In den Folgenden Absätzen berichte ich über meine eindrucksvollen Erlebnisse und Erfahrungen.
- Tag 8 – Galapagos im Alleingang geht endlich los: Der Besitzer des Campingplatzes „Cerro Mesa“ fährt mich am Vormittag nach „Puerto Ayora“ hinein und lässt mich direkt vor meiner neuen Unterkunft „Lirio Del Mar“ heraus. Trotz meiner schlechten Spanischkenntnisse checke ich schnell ein und bekomme ein wunderschönes Einzelzimmer. Das Hostel ist sehr sauber, die Angestellten sind sehr nett und die Aussicht auf die Stadt ist recht schön. Die Nacht für das Einzelzimmer kostet mich gerade einmal 17,50 Dollar (ohne Frühstück) und Wifi ist auch vorhanden. Nach einer kurzen Pause auf dem Zimmer möchte ich meine Schmutzwäsche in eine nahe gelegene Wäscherei bringen. Dazu wird es nicht kommen, weil ich auf dem Weg dahin einen Straßenumzug durch „Puerto Ayora“ entdecke. Ich gehe ganz schnell zum Hostel zurück, schnappe die Kamera und schaue mir das Spektakel genauer an. Am heutigen Samstag findet ein Straßenumzug unter dem Motto „Menschen auf Galapagos“ statt. Die Einheimischen tanzen in wunderschönen Kleidern und umgebaute Autos ziehen mit lauter Musik durch die Straßen am Pier entlang. Ich folge dem Umzug, der einen Kilometer weiter am Fischmarkt des kleinen Ortes endet. Wenig später findet eine Abschlusskundgebung statt. Auf dem Platz präsentiert sich der Nationalpark, die einheimische Tanzschule und Gastronomie sowie einige Bauern mit Ihren Ständen. Es werden lokale Produkte und Köstlichkeiten vorgestellt, Informationsflyer vom Nationalpark verteilt und für die Kinder sind einige Spiele aufgebaut. Ich kaufe mir ein paar Empanadas, die mit Langusten gefüllt sind. Eine sehr leckere Zwischenmahlzeit, für die ich ein Dollar pro Stück bezahle. Neben dem Platz liegt der Fischmarkt, wo die Fischer ihren frischen Fang sofort verarbeiten und an die Leute verkaufen sowie an zahlreiche Restaurants liefern. Neben lebenden Langusten (teilweise über 25 cm groß) wird ganz viel Tunfisch verarbeitet. Aber nicht nur die Menschen wollen vom Leckerbissen etwas abhaben, sondern auch ganz vielen Tiere. Ganz hungrig und geduldig wartet ein Seelöwe, fast ein Dutzend Albatrosse und viele andere Vögel auf ein Stück Fisch. An die Tiere kommt man eigentlich nicht so nahe heran aber auf dem Fischmarkt sind diese so abgelenkt, dass ich wunderschöne Fotos schießen kann. Meine Kamera steht ab jetzt nicht mehr still und ich bleibe ein paar Stunden an diesem Ort. Auf dem Rückweg zum Hostel habe ich Hunger und gönne mir eine frische Pizza. Im „Lirio Del Mar“ bleibe ich eine Weile und entscheide, was ich heute noch unternehmen möchte. Um 14:30 Uhr gehe ich zum Supermarkt am Pier einige Lebensmittel einkaufen und möchte anschließend zur „Tortuga Bay“ laufen. Auf dem Weg dahin finde ich zufälligerweise den versteckten Weg zur „Laguna de las Ninfas“ und entscheide mich diesen Ort zu erkunden. Um die etwa 300 Meter große Süßwasserlagune führt ein kleiner Pfad auf Holzpfeilern entlang. Am Wegesrand werden dem Besucher die drei verschiedenen Arten von Mangroven auf Galapagos erklärt. Auf Galapagos ist die Schönheit der Natur nicht nur in den Tieren versteckt, sondern auch an kleinen verborgenen Stellen in der Landschaft (sowohl unter als auch über Wasser). So entdecke ich einige Zeit später einzigartige Algen am Ufer der Lagune. Wie ein Gemälde ist der Grund der Lagune an den Mangroven mit bizarren Mustern in den Farben grün, braun, grau und schwarz verziert. Das habe ich noch nie in meinem Leben gesehen und deshalb bleibe ich eine Weile an diesem wunderschönen Ort. Am Abend kehre ich den Supermarkt im Ort ein und besorge mir die restlichen Lebensmittel. Einen sehr leckeren und günstigen Bäcker habe ich von Fernando kennengelernt und da kaufe ich mir am Abend noch ein paar Croissants ein. Die Teigwaren im Laden sind sehr günstig, vor allem die großen leckeren Croissants für gerade einmal 50 Cent das Stück. Auf dem Zimmer im Hostel esse ich anschließend Abendbrot und packe alle Sachen für die morgige Bootstour nach „Isabela“ ein. Da ich schon um 6:30 Uhr am Pier sein muss und ich Schlaf benötige, geht es heute sehr zeitig in das Bettchen.
- Tag 9 – Überfahrt nach Isabela und Buchung der nächsten Touren: Am nächsten Tag klingelt der Wecker um 5:50 Uhr, die Nacht konnte ich gut schlafen. Ich packe meine Sachen zusammen und checke aus dem Hostel zügig aus. Vollgepackt laufe ich die wenigen hunderte Meter zum Pier hinunter und werde über eine Liste einem Schnellboot zugeteilt. Hier ist die Angabe von Namen und Reisepassnummer notwendig, um auf die andere Insel zu gelangen. Anschließend muss ich leider eine ganze Weile warten, bis die Fahrt endlich losgeht. Das lange Warten hat sich aber gelohnt, denn einige Zeit später zieht am Pier ein Schwarm aus über 15 kleinen Rochen direkt unter der Wasseroberfläche entlang. Jeder dieser Rochen ist etwa 30 bis 50 cm groß. Ein Wahnsinns Erlebnis… Um 8 Uhr ist es dann soweit und ich werde mit dem Taxiboot zum eigentlichen Schnellboot gefahren. Jeder Reisende muss im Taxiboot einen Dollar an den Fahrer bezahlen, quasi die Transportgebühr. Das Schnellboot mit dem ich nach „Isabela“ gefahren werde, sieht nicht besonders schick aus. Es ist ziemlich demoliert und mit den großen Rucksäcken gehen die Fahrer auch nicht gerade sorgsam um. Warum das Boot so beschädigt ist, wird mir während der Fahrt so langsam klar. Denn der Fahrer ist sehr schnell unterwegs und hat auch keine Ahnung wie man die Wellen richtig nimmt. Daher kommt es oft zu sehr starken Aufschlägen von den Wellen am Rumpf des Schnellbootes. Während der Überfahrt esse und trinke ich eine Kleinigkeit und versuche ein wenig zu schlafen. Vom Regen auf „Santa Cruz“ wird das Wetter Richtung „Isabela“ immer schöner. Mit dem Taxiboot setze ich für ein Dollar zum Pier über und muss auf „Isabela“ zusätzlich eine Hafensteuer von 5 Dollar bezahlen. Alle diese Kosten sind im „Galapagos Camping Adventure“ von „G Adventures“ mit enthalten und musste ich während der geführten Tour nicht bezahlen. Mit Spürhunden am Hafen durchsucht das Militär alle Besucher und deren Rucksäcke auf Rauschmittel. Vom Hafen laufe ich einen Kilometer zu meiner neuen Unterkunft, das Hostel „Mother Fanny“. Im Hostel kann ich die alte Dame, die meine Uroma sein könnte, nicht finden. Ein Bekannter von Ihr holt Sie wenige Zeit später zum Hostel zurück und ich bekomme ein wunderschönes sauberes Einzelzimmer. Auf der anderen Straßenseite gibt es eine Wäscherei und lasse meine Schmutzwäsche für 3 Dollar reinigen. In 6 Stunden ist die Wäsche schon abholbereit, was für ein Service hier. Auf meinem Hostelzimmer esse ich Mittag und gehe anschließend einige Touren auf „Isabela“ buchen. Keine 50 Meter von meiner Unterkunft entfernt liegt der Veranstalter „Pahoe Hoe“, bei dem ich die Tour „Las Tintoreas“ für 45 Dollar für den nächsten Tag um 12 Uhr gebucht habe. Wenig später kaufe ich Lebensmittel ein und skype mit meiner Familie. Jetzt wird das Wetter immer schöner und ich begebe mich zum Strand. In der Nähe liegt auch gleich das Militärgebiet, wo ich einen Soldat nach den Flut- und Ebbezeiten frage. Diese Info wollte ich haben, damit ich die „Tide Pools“ an der Lavaküste besichtigen kann. Wie im „Olympic Nationalpark“ kann man auch auf Galapagos solche versteckten Wasserlöcher mit Meereslebewesen entdecken. Am Strand fotografiere ich die „Marine Leguane“ und einige Mangrovenwälder sowie Lavafelder. Ab und zu kann ich kämpfende Leguane entdecken, die Ihr Revier verteidigen wollen. Im kleinen Ort erkundige ich mich später zu den Preisen für den Verleih von Fahrrädern. Zwischen 3 und 4 Dollar die Stunde kosten der Verleih im Dorf und ich habe ganz unterschiedlich gepflegte Fahrräder zur Auswahl. Bei dem günstigsten Anbieter sind die Fahrradketten komplett verrostet und die Gangschaltung funktioniert auch nicht wirklich gut. Am späten Nachmittag kehre ich zum Hostel zurück und bereite alle Sachen für Morgen vor.
- Tag 10 – Tour Las Tintoreas: Am nächsten Tag stehe ich gut erholt um 7 Uhr auf, packe meine Sachen und säubere die Kameraausrüstung. Das Wetter ist am morgen noch sehr schlecht, wird aber gegen 8 Uhr schöner. Zuerst begebe ich mich zur „Concha de Perla“, eine Badelagune in der Nähe vom Pier. Vom Hafen führt ein schmaler 150 Meter langer Holzweg zu diesem Ort. Der Weg geht direkt durch den Mangrovenwald, wo zahllose Seelöwen sich ausruhen. Sie liegen nicht nur im Wald, sondern schwimmen im Wasser oder liegen direkt auf dem Wanderweg herum. Neben Seelöwen sehe ich auch zahlreiche verschiedene Vogelarten, die sich in den Mangroven verstecken und nach Futter suchen. Am Pier genieße ich das Wetter und fotografiere die Seelöwen, die teilweise auf den Bänken der Besucher liegen. Auf dem Rückweg zur kleinen Stadt wollte ich einkaufen und kehre aber vorher in einem kleinen Restaurant ein. Ich bestelle mir Spaghetti Bolognese mit einen Blackberry-Milchshake, sehr lecker alles hier. Zur Mittagszeit begebe ich mich zum Hostel und bereite mich auf die Ausflugstour „Las Tintoreas“ vor. Das Wichtigste dabei ist der Sonnenschutz auf Galapagos, denn trotz Wolken kann man sich sehr schnell verbrennen. Jetzt begebe ich mich zum Veranstalter „Pahoe Hoe“, wo wir unsere Neoprenanzüge bekommen und einige Zeit später kommt der Minibus. Mit nur 10 Teilnehmern startet die Tour und mit dem Kleinboot fahren wir vom Hafen aus auf die vorgelagerten Inseln. Während der Tour auf dem Boot sehe ich viele Schildkröten, Rochen, Vögel und einen Pinguin. Danach hält das Boot direkt auf der Insel „Las Tintoreas“, wo wir einen Wanderpfad entlang gehen. Die Tour findet ausschließlich mit einem Guide statt, denn alleine dürfen wir uns auf den kleinen Inseln nicht bewegen. Die überwiegend aus Lavagestein entstandene Insel sieht sehr merkwürdig aus. Auf den Lavaspitzen haben sich Organismen und Flechten in den Farben grün und weiß angesiedelt, darunter ist die erstarrte Lava eher braun und schwarz. Während der Wanderung sehe ich ganz viele „Marine Leguane“, die aber doch meistens sehr sehr klein sind. Weiter geht der Weg entlang an Lavaküsten sowie Sandstränden und wenig später gibt es einige Seelöwen zu sehen. Der Höhepunkt ist das Ende der Wanderung, die Besichtigung von dutzenden Riffhaien in einem Lavaspalt. Bei Ebbe ziehen sie sich hierher zurück, wenn das Wasser zu kalt ist. Bei Flut ziehen sie wieder weiter und wechseln den Ort. Die meisten Haie haben gerade geschlafen und wir können diese von Land aus wunderbar sehen. Diese Geschöpfe sind einen bis anderthalb Meter groß und für uns Menschen völlig ungefährlich. Anschließen geht es zum Boot zurück und wir fahren zu einer guten Schnorchelstelle. Jetzt beginnt die geführte Schnorcheltour und einige Meter neben dem Boot kommt schon die erste große Begegnung auf uns zu. Es ist ein knapp 1,5 Meter großer Mantarochen, der in 2 bis 3 Meter Tiefe gerade schläft. Dann schwimmt unser Guide voraus und zeigt uns die besten Spots. Um mich herum schwimmen bis zu 5 Schildkröten und ich sehe viele verschieden farbige Fische. Am Ende der Schnorcheltour schwimmen wir durch einen 100 Meter langen Lavariss und hier komme ich aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. An den Gesteinswänden sehe ich zahlreiche Korallen und Anemonen und wenig später kommen auch noch die Riffhaie dazu. Ich schwimme über etwa 25 Riffhaie hinweg und kann es kaum glauben. Wahnsinn… Die meisten Haie schlafen am Grund aber einige sind ziemlich aktiv und bewegen sich recht flott hin und her. Die Schnorcheltour war zwar nur 45 Minuten lang, dafür aber sehr schön und erlebnisreich gewesen. Auf dem Boot legen wir eine kurze Pause ein und bekommen einen kleinen Snack aus Schokoladenkeksen. Nach 3 Stunden endet die Tour und wir fahren mit dem Boot zum Hafen zurück und schließlich weiter mit dem Bus zum Ausgangspunkt. Die Tour war zwar zeitlich sehr kurz und sehr günstig gewesen, dafür aber sehr intensiv. Am Ende des Tages gehe ich Lebensmittel einkaufen und begebe mich zum Hostel zurück.
- Tag 11 – Fahrradtour zur El Muro de las Lágrimas: Die Nacht habe ich gut geschlafen und stehe um 6:40 Uhr auf. Ich mache mich frisch, packe alle Sachen in meinen kleinen Rucksack ein und begebe mich zum Fahrradverleih. Im gleichen Laden „Pahoe Hoe“ leihe ich mir für 3 Dollar die Stunde ein Fahrrad aus und möchte heute die „El Muro de las Lágrimas“ besichtigen. Die auch im englischen genannte „Wall of Tears“ ist eine historische Stätte, die damals von Gefangenen einer Strafkolonie errichtet wurde. Ich fahre mit dem Rad den Südwesten von „Isabela“ ein Stück ab und besichtige vorher unzählige Strände, Lagunen, Höhlen und abgelegenen Stellen, die alle ihren eigenen Charakter haben. Die Gegend um „Puerto Villamil“ ist sehr trocken und heiß, hier gilt es ausreichend Sonnenschutz und Wasser mitzunehmen. Auf dem Weg ist nicht viel los, sodass ich die meiste Zeit meine Ruhe habe. Einige Zeit später erreiche ich einen kleinen Aussichtspunkt und lege dort eine Rast ein. Das Wetter spielt schön mit und ich genieße die Abgeschiedenheit. Zur Mittagszeit erreiche ich das Tagesziel, die „El Muro de las Lágrimas“. Von hier aus geht es nicht mehr weiter und jegliche Wege oder Straßen sind nicht mehr vorhanden. Ich laufe um die Mauer herum und besteige danach den dahinter gelegenen Berg, wo sich ein Aussichtspunkt befindet. Die Vegetation ist sehr trocken aber einige Bäume haben sehr eigenartige lange Flechten an den Ästen. Vom Aussichtspunkt sehe ich die Wolken im Hinterland und dort ist die Vegetation auch viel feuchter. Ich bestaune die Fernsicht auf den Pazifik mit dem Ort „Puerto Villamil“. Auf dem Rückweg entdecke ich sogar eine Landschildkröte im Gebüsch dieser heißen Gegend. Um 14 Uhr verlasse ich die Gegend und fahre mit dem Rad zum Ort zurück. Bevor ich „Puerto Villamil“ erreiche möchte ein Ranger von mir den Namen und die Zeiten des Besuches wissen. Das wird auf Galapagos ganz schön kontrolliert, finde ich aber in Ordnung. Nach 8 Stunden auf dem Fahrrad gehe ich auf mein Zimmer und ruhe mich kurz aus. Dann laufe ich den kleinen Holzweg hinter dem Ort an den Lagunen entlang, um mir die Flamingos, einige Vogelarten, Enten und Krebse anzuschauen. Sogar ein Schwarm aus Flamingos zieht an mir vorbei, was für ein toller Anblick fliegende Flamingos zusehen. Am Ende des Tages esse ich Abendbrot in einem Restaurant des Ortes. Als Vorspeise bestelle ich Hühnersuppe mit Kartoffeln, Nudeln, Möhren und Kräuter. Der Hauptgang ist Tunfisch mit Pommes, Béchamelsoße (in Kräuter eingelegt) sowie einen Salat. Ziemlich müde gehe ich auf mein Zimmer dann schlafen, es war ein sehr schöner Tag heute gewesen.
- Tag 12 – Ruhiger Tag mit Schnorcheln und Tierbeobachtungen: Ein neuer Tag auf Galapagos beginnt und ich begebe mich nach einem kleinen Frühstück zur „Concha de Perla“, wo ich schnorcheln gehen möchte. Nach einigen Regenschauern in der Nacht klart das Wetter schön auf und es wird sonnig. In der kleinen Bucht ist nur ein Besucher und so begebe ich mich gleich in das Wasser, um die Gegend zu erkunden. Die Wassertemperatur ist recht frisch aber ich versuche eine halbe Stunde ohne Neoprenanzug im Wasser zu bleiben. Ich entdecke versteckte Lavagänge, wo sich wunderschöne Korallen sowie Anemonen angesiedelt haben und schwimme mit einem Seelöwen und Leguan. Der „Marine Leguan“ sieht aus wie ein Urzeitwesen und bewegt sich wie eine Schlange an der Wasseroberfläche fort. Am Zugang der Bucht zum Pazifik sehe ich einen großen Schwarm voller verschieden farbiger Fische, die sich gegen die Strömung bewegen. Einige Zeit später ist es vorbei mit der Ruhe und dann kommt eine große Reisegruppe, die ebenfalls in der Bucht schnorcheln möchte. Ich genieße die ruhige Zeit im Wasser und verlasse kurz darauf die Gegend, bevor das Gedränge losgeht. Auf dem Steg wärme ich mich auf, esse eine Kleinigkeit und begebe mich zurück nach „Puerto Vilamil“. Auf dem Weg zur kleine Ortschaft kaufe ich in einem kleinen Laden das Bootsticket nach „Santa Cruz“. Zum Preis von 30 Dollar fahre ich Morgen um 6 Uhr nach „Puerto Ayora“ zurück. Im Hostel „Mother Fanny“ bezahle ich die restlichen Übernachtungen in bar, da ich Morgen schon um 5:30 Uhr am Pier sein muss. Gegen Mittag laufe ich den Strand Richtung Westen ab und lege eine Vesperpause an einem Picknickplatz am Strand ein. Hier entdecke ich einen Krebs, der sich in einer Muschel versteckt hat. Außerdem sehe ich zahlreiche kleine Löcher auf dem Sandboden und dachte mir, das kommt bestimmt von der Ebbe aber dem war nicht so. Sobald ich mich 2 bis 4 Meter von den ca. 1 bis 2 cm kleinen Löchern entferne, kommen unzählige winzige Krebse heraus. Einige dieser wunderschönen Momente konnte ich mit meiner Kamera festhalten. Zum Nachmittag geht es nach „Puerto Vilamil“ zurück und ich kaufe einige Lebensmittel ein.
- Tag 13 – Rückfahrt nach Santa Cruz mit dem Besuch der Landschildkröten: Der Wecker klingelt um 4:50 Uhr, ich packe alle Sachen ein und laufe zum 1 km entfernten Pier. Die Kontrollen und der Transport auf das Schnellboot verliefen zügig und ruhig. Das Wetter ist typisch bewölkt, stürmisch und regnerisch. Auf der Fahrt nach „Santa Cruz“ werden wir alle im Schnellboot ganz schön durchgeschüttelt. Es ist ein Wunder, dass ich die Fahrten immer so gut überstehe. Einige Meilen vor dem Ziel geht ein Motor des Schnellbootes kaputt und wir benötigen eine halbe Stunde länger als geplant. Um 9 Uhr komme ich auf der Insel an, laufe zum Hostel „Lirio Del Mar“ und bekomme für die nächsten 3 Nächte ein schönes Einzelzimmer. Zum Mittag gehe ich in ein Restaurant und bestelle mir Spaghetti Carbonara. Anschließend suche ich mir im Ort einen Touroperator heraus, der mich zu den gelben Landleguanen bringt. Da auf Galapagos Nebensaison ist, sind viele Touren nicht ausgebucht und so reicht die Buchung einen Tag vorher aus. Kurze Zeit später werde ich fündig und buche für 155 Dollar die Tagestour „North Seymour“. Neben meinem Hostel existiert ein Fahrradladen und so leihe ich mir für 15 Dollar (Tagespreis) ein Fahrrad aus. Mit einem Pick-up Taxi lasse ich mich für 10 Dollar samt Gefährt nach „Santa Rosa“ fahren und begebe mich von dort zum 2 km entfernten „El Chato Tortoise Reserve“. In dem Gebiet existieren zwei private Ranches („Ranco Primicias“ und „El Chato“), wo der Besucher für jeweils 3 Dollar Eintritt die frei lebenden Landschildkröten beobachten und die großen Lavatunnel erkunden kann. Bei Nieselregen fahre ich im Regenwald-Hochland zur „Ranco Primicias“, da ich die „El Chato“ schon mit der „G Adventures“ Gruppe besucht hatte. Die Strecke mit dem Fahrrad von „Santa Rosa“ zu meinem Zielgebiet ist schnell überwunden. Am Straßenrand grasen Kühe, Rind und Schildkröte gemeinsam. Es ist eine unbefestigte und schlammige Strecke, an deren Ende die Abzweigung zu den beiden Ranches liegt. Aber Vorsicht, das Straßenschild zur „Ranco Primicias“ war beschädigt gewesen und man musste genau hinschauen. Zuerst besichtige ich den über 400 Meter langen Lavatunnel bei der „Ranco Primicias“, der noch keinen Eintritt erforderte. An dem Ort war ich fast alleine gewesen und konnte in Ruhe die Gegend erkunden. Der Tunnel ist teilweise über 10 Meter hoch und eher rundlich geformt. Er besitzt auch eine enge Passage, wo ich auf 2 Meter Länge durch einen knapp 50 cm hohen Schlitz kriechen musste. Nachdem kleinen Abenteuer begebe ich mich zur Ranch und bezahle den Eintritt von 3 Dollar (Tagespreis). Die private Ranch ist sehr gut ausgestattet und besitzt neben einem Restaurant mit Toiletten auch einen Waschbereich, wo ich kostenlos Gummistiefel ausleihen kann. Das Gebiet ist sehr schlammig und es lohnt sich vor der Tour die Schuhe zu wechseln. Bevor ich die Wanderung starte, schaue ich mir am Restaurant eine Knochenausstellung von alten verstorbenen Schildkröten an. Neben den großen leeren Panzern liegt so ziemlich der gesamte Skelettaufbau einer Landschildkröte unter einen Pavillon. Anschließend laufe ich den beschilderte Pfad entlang und entdecke zahlreiche Schildkröten auf einer Wiese, in schlammigen Tümpeln oder im Gebüsch. Die Lieblingsbeschäftigung dieser Geschöpfe ist natürlich essen und schlafen. Als Besucher halte ich zu den Tieren einen Abstand zwischen 2 und 3 Metern ein. Ab und zu geben die Schildkröten komische Geräusche ab, wenn man sich nähert. Die Geräusche klingen so, als wenn man seine Schuhe aus einen tiefen Schlammloch zieht. Nach über 3 Stunden (fast regenfrei) in der Gegend kaufe ich am Ende im Souvenirladen eine Schildkröte für meine Familie in Guatemala ein. Am späten Nachmittag fahre ich bei Regen wieder nach „Puerto Ayora“ zurück. Die heutige Tour war sehr nass und dreckig gewesen aber aufgrund der Hitze auf Galapagos trocknen die Klamotten während der Fahrt recht schnell. Im Ort schaffe ich das Rad zurück, gehe mich im Hostel duschen und erledige einige Wege (Lebensmittel einkaufen, Abendessen, Eis schlecken…). Bei Dunkelheit laufe ich zum Pier hinab und beobachte die kleinen 30 bis 50 cm langen Haie, die in der Bucht an den beleuchteten Stellen umher schwimmen. Ein wunderschöner Tag auf Galapagos neigt sich dem Ende zu und morgen beginnt dann meine erste große Tagestour auf diesem Inselarchipel.
- Tag 14 – Tagestour North Seymour: Am nächsten Tag stehe ich um 7:15 Uhr auf, mache mich frisch und packe alle Sachen für die Tagestour nach „North Seymour“. Um 8 Uhr stehe ich vor meinem Hostel und 10 Minuten später kommt schon der Tourbus mit der Aufschrift „Espanola I“, der alle Teilnehmer von Ihren Unterkünften einsammelt. An der Tour nehmen etwa 10 Personen teil und der Guide spricht sehr gut Englisch. Mit dem Bus fahren wir alle nach Norden von „Santa Cruz“ und am höchsten Punkt der Insel ändert sich das Wetter schlagartig. Aus dem „Dauergrau“ mit vielen Wolken und Nieselregen kommen wir endlich in wunderschönes Wetter mit einer traumhaften Aussicht auf die Inseln um „Baltra“. Am Hafenpier zwischen „Baltra“ und „Santa Cruz“ setzen wir mit einem Schlauchboot zum Schiff „Espanola I“ über. Das kleine Schiff ist Luxus pur und bietet auf zwei Etagendecks tolle Aussichtsmöglichkeiten und Rückzugsorte. Die Innenkabinen sind sehr sauber und bequem und alle Teilnehmer haben genügend Platz. Jetzt fahren wir nach Norden zur Insel „North Seymour“, wo eine Wanderung durch das Vogelschutzgebiet geplant ist. In der Zwischenzeit esse ich Frühstück und creme mich ausreichend ein. Mit dem kleinen Schlauchboot legen wir an der schroffen Lavaküste an und starten die einstündige Wanderung. Ich habe noch nichts vergleichbares erlebt. Jede Menge verschiedener Vogelarten mit Nestern, Eiern und kleinen Jungtieren in diversen Altersklassen. Neben den Prachtfregattvogel, Blaufusstoelpel oder Galapagos Albatros sehe ich über 7 der gelben Landleguane auf der Insel. Den Tieren kommen wir bis auf 2 Meter heran, ohne das diese sich bedroht fühlen oder abhauen. Die Vögel kämpfen um Futter oder versuchen teilweise von der anderen Vogelart die Kinder zu jagen oder zu fressen. Der Guide erklärt alles in den Sprachen Spanisch sowie Englisch und gibt mir die nötige Zeit zum fotografieren. Außerdem zeigt er der Gruppe die schönsten Stellen auf dem Wanderweg. Die Zeit geht schneller zu Ende als gedacht und so setzen wir mit dem Schlauchboot zur „Espanola I“ über. In der Zwischenzeit bereiten die anderen Besatzungsmitglieder im Schiff unser Mittagessen vor. Es gibt frischen Tunfisch mit gesalzenen Kartoffelpüree, Reis und Gemüse (Broccolie, Möhren, Bohnen) sowie einen Salat. Als Dessert bekommen wir eine kalte Melone serviert. Als Getränke stehen Wasser und Saft zur Auswahl, alles im Tourpreis inklusive. Nachdem leckeren Essen fahren wir 45 Minuten weiter zu einem einsamen Strandabschnitt, um dort für anderthalb Stunden zu schnorcheln. Während alle Teilnehmer sich sofort in das Wasser begeben, lege ich eine kleine Wanderung am Sandstrand zurück. Ich schnappe mir die Kamera, schieße tolle Fotos und beobachte die Albatrosse bei der Jagd nach Fischen. Dann geht es endlich los und ich schnorchel im etwas abgelegenen Lavagebiet des Strandes. Das sonnige Wetter begünstigt die Sicht unter Wasser und die Farben der unzähligen Fische kommen jetzt erst richtig zur Geltung. Der große Höhepunkt beim Schnorcheln war die Sichtung eines anderthalb Meter großen Haies gewesen. Wenig später fahren wir mit dem Schlauchboot zur „Espanola I“ zurück und treten den Rückweg an. Mit dem Bus fahren wir wieder nach „Puerto Ayora“ in das schlechtere Wetter hinein. Davon bekomme ich nicht viel mit, denn die Fahrt über habe ich nur geschlafen. Der Bus fährt alle Teilnehmer zur jeweiligen Unterkunft zurück und ich komme um 15:30 Uhr im Hostel wieder an. Auf dem Zimmer ziehe ich mich schnell um und gehe in die Stadt. Ich hebe noch Bargeld ab und entscheide mich für die nächste Tour für Morgen. Einige Zeit später buche ich bei einem anderen Touroperator zum Preis von 155 Dollar eine Tagestour nach „Bartolomé“ mit dem „Pinnacle Rock“. Anschließend begebe ich mich zum Fischmarkt und schaue mir den heutigen Fang der Fischer an. Auf dem Rückweg zum Hostel gönne ich mir ein leckeres Eis und lasse den Tag am Hafen ausklingen. Auf dem Zimmer im „Lirio Del Mar“ dusche ich mich, esse was und säubere alle Sachen inklusive Kameraausrüstung. Ein aufregender Tag geht wieder einmal zu Ende.
- Tag 15 – Tagestour Bartolomé mit dem Pinnacle Rock: Heute startet die zweite große Tagestour nach „Bartolomé“ mit dem „Pinnacle Rock“. Ich packe alle Sachen ein und um 7:10 Uhr holt mich der Bus direkt vor dem Hostel ab. Die Gruppe besteht aus 13 Reisenden mit 4 Besatzungsmitgliedern (Kapitän, Koch, Guides…), die sich um unser leibliches Wohl kümmern. Wir fahren wieder die 45 Minuten von „Puerto Ayora“ nach Norden zum Hafenpier von „Santa Cruz“. Wie gestern ändert sich am Höchsten Punkt der Insel („Los Gemelos“) das Wetter und wir fahren in wunderschönen Sonnenschein hinein. Am Pier steigen wir sehr zügig auf das Schlauchboot um und werden zur „Yacht Promesa“ gefahren. Es ist ebenfalls ein sehr schönes Schiff, was ähnlich dem gestrigen Schiff aussieht. Mit gemütlichen 10 Knoten und leichten Wellengang setzen wir zur zweistündigen Fahrt nach „Bartolomé“ über. Wir fahren an den beiden „Daphne“ Inseln vorbei und auf den Bojen liegen ein paar faule Seelöwen herum, die sich ausruhen. Ich genieße die Fahrt an Deck beim Kapitän und auf der Fahrt zum Ziel sehe ich sogar einige Mantarochen aus dem Wasser auftauchen. Von weitem erkenne ich sogar einige Haie, die aus dem Wasser springen (vermutlich bei der Jagd). Richtung „Bartolomé“ wird das Wetter etwas schlechter aber Hauptsache es regnet nicht. Erstes Ziel des Tages ist ein Strandabschnitt im östlichen Ende der Insel „San Salvador“. Hier können wir wandern und/oder schnorcheln gehen. Aufgrund der knappen Zeit entscheide ich mich für eine selbständige Wandertour auf den nahe gelegenen erkalteten Lavafeldern. Am Ende des Ausflugs zieht im Wasser eine Gruppe von 7 Pinguinen an mir vorbei. Wenig später fahren wir mit dem Schlauchboot zum Schiff zurück und wir essen schön Mittag. Als Hauptspeise bekommen wir Reis mit Nudeln, Gemüse sowie Hühnchen und einer leckeren Soße serviert. Als Nachtisch gibt es Kuchen und alles in allem war es sehr köstlich gewesen. Nach einer kurzen Ruhepause fahren wir zur Insel „Bartolomé“ und beginnen wenig später eine Wanderung zu einem tollen Aussichtspunkt. Die Insel ist eine reine Vulkanlandschaft mit sehr karger Vegetation und sonderbaren Kakteen. Das Wetter ist spitze und der Wind frischt auf, es ist extrem anstrengend zu fotografieren. Ab jetzt verwende ich bei diesem Wetter nur noch den POL-Filter. Am schönsten ist der Ausblick vom höchsten Punkt des Vulkans auf der kleinen Insel „Bartolomé“ mit dem „Pinnacle Rock“ und der dahinter liegenden Insel „San Salvador“. Auf „Bartolomé“ sind wir als Gruppe alleine aber auf dem Wasser sind noch 3 anderen Tourgruppen in der Gegend unterwegs. Von der Insel aus sehe ich traumhafte blaue Strände mit Buchten, zahlreiche Vögel, Krebse und Seelöwen. Am Nachmittag setzen wir mit dem Schiff die Rückfahrt nach „Santa Cruz“ an und fahren am „Pinnacle Rock“ direkt vorbei. Eine Zeit später auf dem offenen Ozean werden die Wellen immer heftiger. Jetzt wird die Rückfahrt so richtig spannend. Die großen Wellen bringen das Schiff ganz schön in Bewegung. Nach vorne darf niemand, viel zu gefährlich und an Deck beim Kapitän ist es sehr beweglich. Einige Wellen waren so stark gewesen, dass sich unser Schnellboot bei 10 Knoten Fahrt über 45 Grad in eine Richtung geneigt hatte. Sobald wir die „Daphne“ Inseln hinter uns gelassen haben, wird die Fahrt gemütlicher. Ich habe keinen Passagier erlebt, den es während der Fahrt schlecht oder übel ging. Am späten Nachmittag gegen 17 Uhr kommen wir auf „Santa Cruz“ an und fahren mit dem Bus nach „Puerto Ayora“. Auch hier werden alle Leute zu ihren jeweiligen Unterkünften gebracht. Ich gehe auf mein Zimmer, bezahle die letzte Nacht, dusche mich und gehe in der Stadt was essen. Anschließend gönne ich mir in einem Restaurant eine Pizza und ein Eis. Der letzte Tag auf meiner Galapagosreise geht leider zu Ende. Auf dem Hostelzimmer packe ich alle Sachen ein und gehe schließlich gegen 23 Uhr schlafen. Morgen trete ich dann die Rückreise nach Quito an.
- Tag 16 – Abreise nach Quito: Heute heißt es Abschied nehmen von den Galapagosinseln. Nach fast 2 Wochen auf dem wunderschönen Inselarchipel fliege ich heute wieder zurück nach Quito. Um 6 Uhr stehe ich auf, mache mich frisch und werde um 6:45 Uhr vom Taxi vor dem Hostel abgeholt. Ich hätte auch den viel günstigeren Bus nehmen können aber ich gönne mir eine Einzelfahrt auf der Insel. Der nette Taxifahrer legt einen kurzen Zwischentop in „Bellavisto“ bei einem Bäcker ein und gibt mir ein Schokohörnchen aus. Eine Stunde später komme ich am Hafen an und setze für einen Dollar mit der kleinen Fähre auf „Baltra“ über. Dort fahre ich umsonst mit dem Bus zum Flughafen und checke schnell bei der Airline „Avianca“ ein. Wie meine Geschichte hier weitergeht erfahrt Ihr im Blog „Quito – Unsicherheit und Nervosität in einer fremden Gegend“.
Fazit Galapagos im Alleingang: Die Galapagosinseln alleine, frei und flexibel zu bereisen ist gar nicht so schwer, wie ich es zu Beginn gedacht hatte. Die einzige Grenze liegt in der vorgeschriebenen Aufenthaltsdauer auf dem Inselarchipel von maximal 30 Tagen am Stück (ich vermute pro Kalenderjahr). Wer eine Reise auf die Inseln plant, sollte sich mindestens zwei Wochen Zeit nehmen. Als Tourist kann man sich völlig frei zwischen den drei Hauptinseln „Isabela“, „Santa Cruz“ und „San Cristóbal“ bewegen. Die Schnellboote, die zwischen den Hauptinseln verkehren, können vor Ort gebucht werden (keine Reservierung im Voraus möglich und notwendig). Je nach Reisezeit geht es auf den Galapagosinseln hektisch oder ruhig zu. Ich war im September dort gewesen und hatte wenig Reisende getroffen und konnte Touren erst einen Tag zuvor buchen. Preislich gesehen sind die Galapagosinseln nicht viel teurer als ein Besuch auf Hawaii (pro Kalenderwoche etwa 1.000 Euro Gesamtausgaben). Ein Mietwagen wird auf den Inseln nicht benötigt, da sehr preisgünstige Busse und Taxis genutzt werden können. Die Übernachtungen in Hostels sind ebenfalls sehr angenehm und preiswert. Vom alleinigen campen auf den Inseln rate ich ab, da viele Campingplätze für Tourgruppen genutzt werden und überwiegend sehr abgeschieden liegen. Außerdem benötigt man für spezielle Campingplätze diverse Permits. Die größten finanziellen Ausgaben hatte ich bei den Touren aufbringen müssen. Der größte Teil auf den Galapagosinseln (Land und Wasser) ist für Menschen gesperrt, da es ein Nationalpark ist. Die Touren mit einem Guide aber ermöglichen den Zutritt zu exklusiven Naturplätzen. Die Guides wissen, wo die besten und schönsten Natur-Hotspots liegen. Alle geführten Touren waren sehr gut organisiert und die Guides mit den Besatzungsmitglieder sehr freundlich sowie hilfsbereit gewesen. Auf den Inseln konnte ich mich auch frei bewegen, wie zum Beispiel ein Fahrrad ausleihen und damit diverse Strände, Lagunen, Naturplätze oder historische Stätten besichtigen. Die Galapagosinseln bereisen zu dürfen war ein großes Geschenk und Privileg sowie eine wunderschöne und wertvolle Erfahrung gewesen, die ich nie vergessen werde. Die schönsten Erlebnisse auf dem zweiten Teil meiner Galapagosreise waren:
- Straßenumzug durch Puerto Ayora mit dem Fischmarkt
- Besuch der Laguna de las Ninfas mit den tollen Algen am Ufer der Mangrovenwälder
- Schnorcheln mit dutzenden Riffhaien bei der Tour Las Tintoreas auf Isabela
- Tierbeobachtungen an den Stränden (Leguankämpfe), Mangrovenwäldern (Versteckspiel mit Krebsen) und Kakteen (Wespennester)
- Besuch der Landschildkröten in der Ranco Primicias mit der Knochenausstellung verstorbener Schildkröten
- Tagestour North Seymour mit den zahlreichen Vogelarten und gelben Landleguanen sowie Schnorcheln mit einem Hai bei Santa Cruz
- Tagestour Bartolomé mit dem Pinnacle Rock und der Sichtung von 7 schwimmenden Pinguinen an einem Strand von San Salvador
Im nächsten Blogeintrag berichte ich über den Besuch meiner Familie in Guatemala. Für etwa 9 Tage werde ich nach Mittelamerika reisen und mich von der abenteuerlichen und eindrucksvollen Reise von den Galapagosinseln erholen.
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