Der letzte Morgen im Bryce Canyon Nationalpark wurde noch einmal fotografisch sehr schön ausgenutzt, bevor es gegen 9:00 Uhr zum 110 Meilen entfernten Capitol Reef Nationalpark geht. Ich fahre immer die Straße 12 entlang, die durch seichte Täler, saftig grüne Wiesenlandschaften und Canyons geht. Ganz ungefährlich ist die Strecke nicht, es gibt viel Wildwechsel und am Straßenrand liegen ziemlich viele überfahrene Rehe. Besonderer Höhepunkt auf der Strecke ist das noch junge „Grand Staircase-Escalante National Monument“. Ein extrem interessantes großes Gebiet, was aber nur überwiegend über unbefestigte Straßen oder Wanderungen erkundet werden kann. Über den Ort Torey komme ich gegen 10:50 Uhr im Capitol Reef Nationalpark an. Von weiten türmt sich die rote Canyonlandschaft wie eine Mauer auf. Die Gegend ähnelt stark dem Monument Valley (Farben) und Valley of Fire (Felsformen). Im Visitor Center des Capitol Reef erkundige ich mich über die Ziele des Parks sowie das Overnight Parking. Etwa 6-9 Meilen vor dem Nationalparkeingang kann ich an der Straße schlafen. Es gibt viele Parkbuchten, allerdings finde ich gegen Abend einen fast ähnlichen Campingplatz, wo auch mehrere Camper stehen und suche mir dort eine freie Stelle heraus. Es ist nicht viel los, sodass ich meine Ruhe dort habe. Wie auch im Bryce Canyon bezahle ich dank meines Annual Passes keinen Eintritt in den Capitol Reef Nationalpark. Ich schaue mir zuerst die „Fremont Petroglyphs“ an, sehr schöne und eindrucksvolle Zeichnungen der damaligen Bewohner dieser Gegend. Etwas später wird eine Mittagspause an einem Picknickplatz gemacht und fahre anschließend den „Scenic Drive“ des Nationalparks ab, um mir einen ersten Überblick zu verschaffen. Die Straße 24 ist der Hauptverkehrspunkt durch den Nationalpark und führt weiter zu meinen nächsten Zielen. Das Wetter ist sehr schön aber mit knapp 100 Fahrenheit doch recht heiß für lange Wandertouren. Der Park liegt in einer sehr trockenen Gegend, wo nur der Fremont River noch ein wenig Wasser führt. Die letzten Besichtigungsziele des Tages sind das „Pioneer Register“ und die „Tanks“ (Wasserstellen) am Ende des „Scenic Drive“ (über eine kleine Wanderung zu erreichen). Zum Sonnenuntergang fahre ich noch kurz zum „Sunset Point“, schieße ein paar schöne Fotos und fahre schließlich zum Übernachtungsplatz, wo es nach langer Zeit endlich wieder ein warmes Abendbrot gibt.
Am nächsten Tag stehe ich um 6:30 Uhr auf, um die 9 Meilen lange Wanderung zur „Hickman Bridge“, den „Rim Overlook“ sowie den „Navajo Knobs Trail“ zu starten. Nach einem kurzen Frühstück starte ich die Wanderung um 7:30 Uhr, es ist noch sehr wenig los. Das Wetter ist sehr schön aber auch schon recht warm. Dank des frühen Wanderstartes und der Canyons verläuft der Trail an vielen Stellen noch im Schatten. Über die gesamte Strecke geht es stetig bergauf und erstes Ziel nach nicht einmal einer Meile ist der „Hickman Bridge Overlook“. Gegen 9:00 Uhr erreiche schließlich den „Rim Overlook“ und lege dort eine Pause ein. Am Morgen sind diese Ziele einfach am schönsten zu besichtigen. Nach weiteren 1,5 Stunden Wanderung komme ich schließlich am Endpunkt, den 360 Grad Ausblick von den „Navajo Knobs“ auf die Canyonlandschaft und den Rim an. Der Weg führt quasi immer auf dem Canyonplateau entlang und ist wunderschön. An den „Navajo Knobs“ treffe ich nur einen US-Wanderer und wir unterhalten uns eine Weile dort. Keine weiteren Wanderer werden heute diese Strecke bewältigen, da es zu heiß ist. Nach einer lange Mittags- und Fotopause trete ich um 13:00 Uhr den Rückweg wieder an. Jetzt beginnt die unangenehme Wanderphase und ich schwitze ohne Ende. Trotz das es bergab geht ist die Wanderung sehr anstrengend und die Hitze schlägt unermüdlich zu. Um 15:00 Uhr komme ich am Auto wieder an und sehe auf dem Wanderweg heute nur insgesamt vier Wanderer. Nach einer kurzen Eispause in Torey fahre ich am späten Nachmittag noch einmal zum „Sunset Point“ und schaue mir dort den „Goosenecks Overlook“ an. Den wunderschönen aber heißen Tag lasse ich bei meinem Übernachtungsplatz vor dem Nationalpark ausklingen und schreibe an den Berichten für meine Webseite weiter.
Der Capitol Reef Nationalpark hat noch weitere schöne Höhepunkte, wie die über 60 Meilen lange unbefestigte Loop-Straße durch das „Cathedral Valley“ aber diese schaue ich mir nicht an. Das ist zu riskant mit meinen Mietwagen und einen Jeep werde ich mir deswegen auch nicht ausleihen oder eine Tour buchen. Deswegen schaue ich am Vormittag nochmal in Ruhe die „Hickman Bridge“ über den unteren Wanderweg genau an. Weiteres Ziel ist der „Cassidy Arch“, ein absoluter sehenswerter natürlicher Felsbogen, der über einen recht kurzen Wanderweg zu erreichen ist. Ich warte einige Minuten ab, bis sich die Menschenmassen auf den Bogen verzogen haben und habe danach diesen 10 Minuten für mich alleine. Einige Asiaten quälen sich bei der Hitze auch den Wanderweg hinauf. Völlig erschöpft, mit den falschen Klamotten und ohne Verpflegung kommen die Schlitzaugen dann am Bogen nach langer Zeit auch einmal an. Ich schieße ein paar schöne Fotos und kehre gegen 10:30 Uhr zum Auto wieder zurück. Weiter geht es zur Stärkung auf eine Aprikosenplantage, wofür dieses Gebiet bekannt ist. Die Plantage liegt direkt an einem Campground ganz in der Nähe des Visitor Centers. Die Aprikosen können vor Ort frei verkostet werden. Nur wenn man welche als Vorrat mitnehmen möchte, muss man diese bezahlen. Ich klappere die Bäume ab und erwische ganz unterschiedliche Geschmacksrichtungen. Von kleinen bis großen Aprikosen, von sehr süßen bis zu normalen schmeckenden Früchten ist alles dabei. Gegen Mittag breche ich dann zum „Goblin Valley State Park“ auf, der über die Straße 24 etwa 60 Meilen vom Nationalpark entfernt ist.
Im darauffolgenden Beitrag berichte ich über den Abstecher zum Goblin Valley State Park und die beeindrucke Straße 24.
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