Die Strecke vom „Mono Lake“ nach Las Vegas war eher sehr öde und langweilig gewesen. Nur das „Owens Valley“ war auf der Strecke recht sehenswert. Ansonsten fuhr ich über sehr lange und geradlinige Straßen, die durch Niemandsland mit ein paar Siedlungen führten, wo wieder alles schön bewässert wurde. Um halb acht Uhr Morgens startete ich die Tour und komme mit wenig Zwischenstopps um 13:30 Uhr in Las Vegas an. In der Metropole habe ich mir einen neuen POL-Filter bei „B+C“ gekauft, da mein alter POL-Filter bei der Wanderung auf den „Alta Peak“ im „Sequoia Nationalpark“ und schließlich im „Zion Nationalpark“ komplett kaputt gegangen ist. Leider ist der neue Filter ein Schraubfilter aber er hat genau die gleiche Stärke und Qualität, wie mein alter Filter. Nach drei vollen Tagen Erholung in Las Vegas bei sehr heißen Temperaturen (über 110 Fahrenheit) verlasse ich die Gegend Richtung „Zion Nationalpark“, um dort den „Angels Landing“ zu bewandern (siehe Blog Zion Nationalpark). Nach der Wanderung gehe ich im „Virgin River“ baden, wasche darin meine Wäsche und stärke mich mit meinen Schnitten. Ich verlasse den Nationalpark gegen 18 Uhr über die östliche Seite, wo ich auf ganz viele Bighorn Sheeps an der Straße wieder stoße. Das sind die besten Tiere für Fotoshootings, bleiben an wunderschönen Stellen mehrere Minuten stehen und schauen einen fast immer direkt ins Gesicht. Über die Straße 89 geht es nach Norden und am Abend komme ich nach einer weiteren Stunde Fahrt im „Red Canyon“ an. Das späte Sonnenlicht taucht die Canyonlandschaft in einem tiefen rotbraunen Farbton und ist ebenfalls ein sehr schöner Park mit endlos vielen Wanderwegen. Der „Red Canyon“ liegt im „Dixie National Forest“, wo laut Visitor Center das Overnight Parking erlaubt ist. Der Forest geht direkt bis zum Eingang des „Bryce Canyon Nationalpark“ und so fahre ich genau dahin. Eine Meile vor dem Nationalpark an der Straße 63 finde ich schließlich eine Übernachtungsstelle, räume mein Auto noch auf und gehe gegen 23 Uhr schlafen. Vor dem Schlafengehen musste ich unbedingt noch den Sternenhimmel anschauen. Die Nächte hier sind mit die dunkelsten in den USA und ich konnte sehr schön die Milchstraße sehen. Leider ist der Mond auch da, der erst gegen 22/23 Uhr untergeht und danach wird die Nacht erst so richtig dunkel. Morgen geht es mit der Erkundung des „Bryce Canyon“ und den vielen Wandertouren los.
Am frühen Morgen fahren schon sehr viele Autos in den Nationalpark und das um 5 Uhr Morgens. Das macht mich nervös und ich stehe gleich mit auf. Der Sonnenaufgang soll wohl hier besonders schön sein und so fahre ich als erstes zum „Sunset Point“. Dieser Punkt ist laut Reiseführer nicht für den Sonnenuntergang, sondern für den Sonnenaufgang gedacht. Ohne Frühstück und sich frisch machen packe ich Kamera samt Stativ und Ausrüstung ein und laufe zum berühmtesten Punkt im Nationalpark, dem „Amphitheater“. Hier stehen endlos viele turmartige Gebilde aus Sedimentgesteinen, auch „Hoodoos“ genannt. Da die Sonne erst um 6:20 Uhr aufgeht kann ich noch vorher tolle Aufnahmen machen, denn das Licht ist vor dem Sonnenaufgang besonders schön. Nur für 5-10 Minuten bekomme ich den blau-weiß-orangen Farbeindruck auf meinen Fotos hin, bevor es danach zu hell wird und die Sonne aufgeht. Nach den wunderschönen Erlebnis im Kern des Nationalparks, frühstücke ich auf einer Holzbank am „Rim Trail“. Um 7:30 Uhr starte ich die Wanderung von mehreren Loop-Trails durch das „Amphitheater“ des „Bryce Canyon“. Ich starte vom „Rim Trail“ am „Sunset Point“ und gehe über den „Queens Garden Trail“ hinab in die Canyonlandschaft. Die Abzweigung zum „Peekaboo Loop Trail“ verpasse ich und komme aus versehen auf den „Horse Trail“, wo mir auch später fast die Pferdetouren entgegenkommen. Einige Zeit später treffe ich ein amerikanisches Pärchen und diese zeigen mir den richtigen Weg. Ich laufe den gesamten 3,5 Meilen langen „Peekaboo Loop Trail“ und wechsle danach auf den „Navajo Loop Trail“. Diese Trails gehören zum Pflichtprogramm im Nationalpark und sind einfach atemberaubend. Die beste Zeit ist und bleibt immer früh Morgens, da noch nicht so viele Wanderer unterwegs sind. Höhepunkte auf den „Peekaboo Loop Trail“ sind grandiose Aussichtspunkte auf die Canyonlandschaft und die sogenannten „Windows“. Auf dem „Navajo Loop Trail“ laufe ich nur die Hälfte des Trails ab und besichtige darauf die „Wall Street“. Es ist ein kürzerer aber schöner Trail von nur 1,2 Meilen Länge. Da ich mich vorher verlaufen hatte sind gegen Mittag natürlich zu viele Wanderer auf dem „Navajo Loop Trail“ unterwegs. Diesen Trail werde ich nochmal am frühen Morgen komplett ablaufen. Das Wetter ist sehr sonnig und die Temperaturen sind hier sehr angenehm zum Wandern. Am Ende der Wandertour steige ich zum „Sunset Point“ hinauf und begebe mich zum Visitor Center. Dort wird sich über den Park mit seiner Entstehungsgeschichte sowie Flora, Fauna und Ausflugsziele informiert. Am Nachmittag geht es zu meiner Übernachtungsstelle, wo ich mir erst einmal das Gesicht rasiere und etwas ausruhe. In „Bryce City“ esse ich ein Burger-Menu zum Abendbrot und fahre rechtzeitig vor dem Sonnenuntergang zum „Inspiration Point“. Dort stehen natürlich wieder jede Menge Besucher aber keiner hat so eine umfangreiche Fotoausrüstung wie ich dabei. Mit den vielen Wolken am Himmel wird der Sonnenuntergang zu einem besonderen Erlebnis und unter Einsatz meiner Filter bekomme ich hier geniale Landschaftsaufnahmen hin. Im „Bryce Canyon Nationalpark“ werde ich definitiv noch einige Tage bleiben, es ist sehr schön hier.
Am nächsten Morgen stehe ich ziemlich müde um 5:40 Uhr auf und fahre gleich zum „Sunset Point“. Leider bin ich recht spät dran, denn die begehrten Fotoplätze sind alle belegt. Es ist Wochenende und das merke ich heute besonders stark. Deshalb entscheide ich mich heute gegen die Wanderung des „Navajo Loop Trails“ und gehe diese Wanderung erst am nächsten Tag an. Stattdessen fahre ich nach einem kleinen Frühstück am „Amphitheater“ direkt zur „Mossy Cave“, eine kleine Moosbewachsene Höhle mit einem Wasserfall in der Nähe. Dieser Platz liegt außerhalb des Nationalparks und die Wanderweg dahin ist nur 0,5 Meilen lang (One-Way). Um 8:00 Uhr fahre ich los und bin tatsächlich um 8:15 Uhr der Einzige an diesem Ort. Etwa 30 Minuten später kommen die ersten Besucher aber da habe ich die Bilder vom Wasserfall schon alle geschossen. Das nächste große Erlebnis des Tages ist das Abfahren der Nationalparkstraße 63 bis zu den Endpunkten „Rainbow Point“ und „Yovimpa Point“. Hier bewandere ich den kleinen „Bristlecone Loop Trail“ bei sehr starkem Wind. Eine doch ganz andere und sehr sehenswerte Gegend, die man unbedingt besucht haben sollte. Der Trail geht durch intakte und tote Nadelwälder sowie an steilen Felskanten mit tollen Aussichtspunkten vorbei. Am Ende der Wanderung esse ich am Parkplatz Mittag und besichtige die restlichen Aussichtspunkte an der Straße 63 gen Norden.
- Black Birch Canyon
- Ponderosa Canyon (sehenswert)
- Agua Canyon (sehenswert)
- Natural Bridge (sehenswert)
- Farview Point
- Piracy Point
- Swamp Canyon
Nach der Autotour laufe ich den „Rim Trail“ vom „Inspiration Point“ über den „Sunset Point“ zum „Sunrise Point“ ab und das Ganze wieder zurück. Das ist ebenfalls eine sehr schöne Wanderung, die nicht so anstrengend und lange andauert. In „Bryce City“ gehe ich noch tanken und kaufe mir aufgrund der Hitze noch ein Eis. Am Nachmittag fahre ich über die Nationalparkstraße zur Straße 12 zum „Red Canyon“ zurück, um mir die rotbraune Canyonlandschaft genauer anzuschauen. Ich laufe einen kleinen Trail am Visitor Center ab und fahre durch zwei schöne Straßentunnel. Am frühen Abend esse ich Abendbrot am „Sunset Point“, packe meine Sachen und säubere meine Fotoausrüstung. Vom „Inspiration Point“ wird sich der Sonnenuntergang angeschaut, der mir aber gestern mit den Wolken viel besser gefallen hatte. Im Auto warte ich ab, bis der Mond untergegangen ist und schieße noch schöne Aufnahmen vom Sternenhimmel mit der Milchstraße über den „Bryce Canyon“. Erst um Mitternacht geht es schließlich schlafen und ein toller Tag geht zu Ende. Morgen wird definitiv ausgeschlafen und der Sonnenaufgang mit Absicht verpasst.
Der neue Tag beginnt für mich um 7 Uhr Morgens. Ich fahre zum „Sunrise Point“, esse dort Frühstück und bereite das Essen für den Tag vor. Um 7:45 Uhr starte ich die Wanderung des „Queens Garden Trail“ mit einem Teil des „Navaja Loop Trail“. Es ist nicht viel los und die Morgenstunden im „Amphitheater“ werden einfach zu einem wunderschönen Höhepunkt des Tages. Ich bin nur etwa 2 Stunden unterwegs und komme gegen 9:30 Uhr wieder auf dem „Sunset Point“ an, wo schon sehr sehr viele Asiaten gerade die Wanderungen starten wollen. Die Zeit war heute perfekt gewesen. Höhepunkte der Trails waren die „Wall Street“, „Two Bridges“ und zahlreiche kleine Tunnel auf dem „Queens Garden Trail“. Nach der Wanderung geht es zum Auto zurück und dort bemerke ich, dass ich das Kameraladegerät im Waschraum liegen gelassen habe. Das wurde mir leider zum Verhängnis, denn der Kameraakku war weg. Derjenige Dieb hat gottseidank das Ladegerät und meinen Adapter noch dagelassen, damit ich meine elektrischen Geräte aufladen kann. Da wird sich am Ende der Reise die Versicherung freuen und ich bin froh, dass ich meine gesamte Foto- und Technik-Ausrüstung versichert habe. Anschließend fahre ich zur „Mossy Cave“ und gehe im noch Wasser führenden Fluss baden. Außerdem wird noch meine Wäsche gleich darin gewaschen. Damit habe ich heute alles Wichtige für den morgigen Aufbruch zum Capitol Reef Nationalpark erledigt. Von Mittag an bis Abends arbeite ich im Visitor Center dank gutem Wifi und Strom an der Webseite weiter. Gegen 22 Uhr gehe ich am gewohnten Platz im „Dixie National Forest“ schlafen.
Um 4:40 Uhr stehe ich schon auf, um den Sonnenaufgang im Bryce Canyon endlich sehr gut festhalten zu können. Denn etwa 30-60 Minuten vor Sonnenaufgang finde ich das Licht nochmal besonders toll und wirkt viel schöner auf den Bildern, als wenn die Sonne bereits aufgegangen ist. Ich fahre zum „Sunset Point“ und suche mir in Ruhe den richtigen Platz für das perfekte Foto heraus. Am Ende stehe ich auf einem Plateau, wo ich mir noch einen guten Platz ergattern kann. Denn auch andere Touristen tummeln sich schon eine Stunde vor dem Sonnenaufgang auf den Aussichtspunkten. Zwischen 5:50 Uhr und 6:00 Uhr Morgens konnte ich die besten Bilder schießen, danach wurde es zu hell und auch die Farben sind dann nicht mehr so schön. Unter Einsatz der Steckfilter habe ich die tollen Aufnahmen im Kasten und fahre 10 Minuten nach Sonnenaufgang nochmal zur „Mossy Cave“. Diese Höhle mit dem Wasserfall liegt genau auf dem Weg zum Capitol Reef Nationalpark. Dort angekommen habe ich Ruhe bis 8:45 Uhr und konnte den Wasserfall endlich so richtig schön fotografieren. Erst ab 9:00 Uhr frühstücke ich am Parkplatz der „Mossy Cave“ und fahre danach bei schönem Wetter zum über 110 Meilen entfernten Capitol Reef Nationalpark.
Das nächste Ziel auf meiner Reise ist der Capitol Reef Nationalpark, von dem ich im nächsten Beitrag berichten werde.
Einfach nur wow. Wie ein ewiges Feuer als Felsformation. Na Sascha, dass mit den Schafen ist vielleicht Telepathie. 🙂