Heute beginnt die Route auf den Küstenhighway Nr. 1. Von Hesperia aus fuhr ich nach Lancester, um die Mohnblüte im „Antelope Valley California Poppy Reserve“ zu besichtigen. Leider war dies zu spät und der Eintritt hat sich nicht mehr gelohnt, so sagte es mir sogar der Ranger am Parkeingang. In der Zwischenzeit reservierte ich per Telefon den morgigen Besuch des „Hearst Castle“. Nach einem 35 Minuten nervigen Telefonat habe ich auch das endlich geschafft. Ich fuhr weiter nach Santa Barbara und kam dort gegen 16 Uhr Nachmittags an. Vom Inlandsklima, Art Wüste und recht trocken änderte sich dies schlagartig Richtung Pazifik. Es wurde diesig und Nebel zog immer wieder auf. Ein Mix aus Sonne und Nebel werden die nächsten Tage wohl das Wetter prägen. Am späten Nachmittag ging ich am Strand spazieren und esse meine Vesper auf. Anschließend ging es in die Innenstadt, die ich bis zum späten Abend erkundete. Die Preise für Hotels und Motels sind extrem hoch. Unter 100 Dollar geht nichts, leider ist auch Samstag und damit sind viele Unterkünfte restlos ausgebucht. Etwas südlich von Santa Barbara finde ich im Motel „Sandyland Reef Inn“ im Ort „Carpinteria“ eine Unterkunft. Im Motel arbeite ich weiter an den Blogeinträgen und sichere meine Aufnahmen. Um Mitternacht geht es schließlich schlafen.
Am nächsten Tag frühstücke ich gemütlich im Motel und fuhr danach nach Santa Barbara hinein. Bei wunderschönem Wetter besuche ich einen Wochenmarkt und kaufe frische Lebensmittel (Salami, Aprikosen, Orangen) sowie endlich richtiges Brot (Chabata und Rosmarin-Lemonen-Brot) ein. Anschließend ging es auf den Glockenturm, um einen schönen Ausblick auf die Stadt zu bekommen und schaute mir den Mission Park der Stadt an. Einige christliche Missionare verbreiteten ihren Glauben im 18 Jahrhundert in diesem Gebiet. Auf dem schönen Hang des Mission Park lege ich eine Essenspause ein und genieße bei einem kleinen Spaziergang das Wetter und die tolle Aussicht. Am Ende des Tages durfte ein Besuch im Botanischen Garten der Stadt auf dem Hang nicht fehlen. In diesem Garten wurden nur einheimische Pflanzen von Kalifornien dargestellt, nicht wie in Santa Barbara alles mögliche hergeholt von Fern. Am Abend geht es nach San Simeon, um mir am nächsten Tag das „Hearst Castle“ anzuschauen. Auf der Fahrt lege ich bei „Morro Bay“ eine Pause ein und ging in einem Restaurant schön Abendessen. Das Wetter war heute sehr mild und sonnig gewesen. Einige Meilen vom Eingang des Schlosses entfernt, übernachtete ich im „Washburn Campground“ für 20 Dollar die Nacht. Nachdem ich auf dem Zeltplatz alles hergerichtet und mein Kosten- und Tagebuch ausgefüllt hatte, ging ich schließlich um 22:30 Uhr schlafen.
Am darauf folgenden Tag stehe ich aufgrund meiner lebendigen Zeltnachbarn sehr zeitig auf. Ich esse Frühstück und bereite meine Vesper für den Tag vor. Um 9 Uhr besuche ich das „Hearst Castle“ in der Nähe von San Simeon. Erster Anlaufpunkt ist das Visitor Center am Eingang des National State Parks. Dank der Reservierung der Tour „Grand Room“ vom Vortag komme ich sehr schnell voran. Vom Visitor Center fahren in regelmäßigen Zeitabständen die Shuttlebusse zum Schloss hinauf. Mit der Führung „Grand Room“ beeindruckte mich das Castle leider nicht. Das Castle sieht auf den ersten Blick sehr schön aus aber wenn man genau hinschaut zerfällt es hier und da, sowie Schimmel und billige Nachbildung prägen das Castle. Wer Architektur und schöne Gärten liebt, für den lohnt der Besuch. Ich sah in den Castle nur amerikanische Schlamperei, billige Nachbildung, Show und überschwänglichen Patriotismus. Wer die großen und berühmten europäischen Städte wie Paris, Rom oder London besucht hat, dem wird das „Hearst Castle“ wegen der Architektur nicht beeindrucken. Am Ende der Tour konnte ich mich frei im Areal des „Hears Castle“ bewegen (Open End). Unter den wachsamen Auge zahlreicher „Aufpasser“ fühlte ich mich beim Fotografieren nicht besonders wohl. Ich habe mich wie in einem Gefängnis gefühlt. Wenn man während der Führung durch die dekadenten Räume des Castle geführt wurde und dort den Teppich verlässt und auf das Marmor tritt oder sich zu nahe an die Gegenstände heran wagt, kommen sofort die „Aufpasser“. Nach 4 Stunden Besuchszeit stärke ich mich am Auto und verlasse das Schloss. Am Nachmittag fahre ich weiter auf den Higway Nr. 1 Richtung Norden und komme nach wenigen Meilen an einem Strand tausender Seeelefanten an. Was für ein beeindruckendes Bild, wie viele von denen dort faul herumliegen und sich sonnen. Füttern und sich zu nah heranwagen ist strengstens verboten. Dafür kann jeder Besucher die Tiere von einen Weg, der auf einer Anhöhe liegt, aus beobachten. Nun geht richtig die Steilküste los, die Strecke wird kurvenreicher und geht in die Höhe. Am besten zur Mittagszeit sollte der Highway Nr. 1 befahren werden. Das Wetter ist sehr gut, allerdings zieht immer wieder Nebel auf und es ist trüb, was an der kalifornischen Pazifikküste völlig normal ist. Ich komme an zahlreichen Aussichtspunkten vorbei und der Höhepunkt des Tages war der „McWay Fall Wasserfall“, der in einer traumhaften Bucht liegt. Das Besondere, der Wasserfall fällt direkt auf den Sandstrand, der direkt in der Bucht liegt. Auch hier habe ich die perfekte Reisezeit erwischt, gegen Nachmittag steht die Sonne genau richtig, um der Bucht die richtigen Farben zu verleihen. Von Santa Barbara bis nach „Carmel-By-The-Sea“ bin ich heute etwa 5 Stunden mit einer Strecke von etwa 100 Meilen unterwegs. Ich übernachte auf der „Saddle Mountain Ranch“, ein sehr versteckter aber sehr guter Campingplatz. Da auf den Campingplatz gutes Internet ist, arbeite ich an der Webseite weiter und gehe wenig später schlafen.
Am nächsten Tag stehe ich um 8 Uhr auf und schon kommt mir die Besitzerin des Campingplatzes entgegen. Die erste Überraschung des Tages folgt prompt, ich habe mich auf den falschen Campingplatz gestellt. Statt 20 Dollar pro Nacht kostet der RV Platz 70 Dollar und ein Zeltplatz sogar 40 Dollar, was für saftige Preise hier. Mit der Besitzerin habe ich mich gut einigen können und so habe ich letztendlich 30 Dollar für die eine Übernachtung bezahlt. Um 9:30 Uhr fahre ich endlich los, kaufe Lebensmittel in „Carmel-By-The-Sea“ ein und fahre den Highway Nr. 1 gen Süden zur „Bixby Bridge“. Danach geht es nach Norden zum „Point Lobos State Reserve“ und „17-Meilen-Highway Nr. 1″. Beides kostet jeweils 10 Dollar und laut Reiseführer sollte der Point Lobos besucht werden. Das war genau die richtige Entscheidung gewesen. Zahlreiche Tiere, wie Wale, Seeotter, Seehunde, diverse Vögel und Echsen sowie viele blühende Pflanzen kann ich im Park sehen. Im Park bleibe ich 3-4 Stunden aber wenn man dort richtig wandern möchte, muss man sich mindestens 1-2 Tage Zeit nehmen. Die Landschaft im Point Lobos mit den vielen Buchten und skurrilen Felsformationen waren ebenfalls sehr beeindruckend gewesen. Nur die Parkplätze werden mit der Zeit immer knapper, es kommen gegen Mittag und Nachmittag sehr viele Besucher. Nachdem Besuch des Parks fahre ich weiter nach Norden auf den Highway Nr. 1 vorbei an Monterey mit dem Zwischenziel der „Natural Bridge“ in Santa Cruz bei Sonnenuntergang. Das Wetter war bis auf Vormittags nicht besonders gut gewesen, gegen Nachmittag zog es sich mit Wolken/Nebel zu, doch in Santa Cruz klarte es gegen Abend nochmal auf. Ich bekomme an der „Natural Bridge“ einen schönen Sonnenuntergang bei riesigen Wellen zu sehen. Genau richtig für mich, um dort ein paar tolle Aufnahmen zu schießen. Meine Kamera musste ich aufgrund der starken Wellen und des Windes immer wieder neu ausrichten, die mich sonst nass gemacht hätten. Am Ende laufe ich an der nahe gelegenen Promenade entlang und beobachtete die heftigen Wellen. Gegen 20:00 Uhr breche ich zur Unterkunft mit dem Auto auf, um zum „Big Basin Redwoods State Park“ mit den Campgrounds zu gelangen. Die Fahrt und Suche nach dem Park sowie Campgrounds gestaltete sich schwieriger als gedacht. Nach langer Irrfahrt und etwas Hilfe von einer Einheimischen komme ich um 22:30 Uhr am Ziel an, esse am Visitor Center der Redwoods die warmen Fertigspeisen, checke selbst für 35 Dollar in den „Huckleberry Campground“ ein und gehe schließlich sofort schlafen.
In meinem nächsten Blog erfahrt Ihr mehr zu den Redwoods, eine der größten Küstenbäume der Welt.
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